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Ausbeutung der Mobilfunkanbieter? Apple schlägt südkoreanischer Kartellbehörde einen Vergleich vor

Mit einem Vergleich will Apple ein Kartellverfahren beenden, dem sich das Unternehmen seit geraumer Zeit in Südkorea stellen muss. Die Korea Fair Trade Commission (KFTC) ist der Auffassung, dass der iPhone-Hersteller die dortigen Mobilfunkanbieter jahrelang finanziell ausgenutzt hat.


Verfahren läuft seit 2016
In dem bereits seit 2016 anhängigen Verfahren untersucht die KFTC mehrere Vorwürfe. Zum einen soll Apple Kosten für Werbung, Produktpräsentationen und Reparaturen zum Teil auf die Mobilfunkanbieter abgewälzt haben. Zudem mussten die Provider den Angaben der Behörde zufolge eine garantierte Mindestmenge von iPhones kaufen, wenn sie in der Lage sein wollten, ihren Kunde die Geräte aus Cupertino anzubieten. Darüber hinaus soll Apple den Mobilfunkanbietern Vorschriften hinsichtlich der abzunehmenden Modelle gemacht haben.


Apple Store in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Foto: Apple

Einzelheiten sind nicht bekannt
Im Falle eines Schuldspruchs droht dem iPhone-Konzern eine Geldstrafe in Höhe von bis zu zwei Prozent der Umsätze, die es in Südkorea mit dem Verkauf von iPhones tätigt. Mit einem Vergleichsangebot will Apple deren Höhe offenbar in Grenzen halten und das Verfahren obendrein zügig beenden. Das berichtet die südkoreanische Zeitung „The Korea Herald“. Die Einzelheiten des Vorschlags sind nicht bekannt. Der iPhone-Konzern dürfte wie in solchen Fällen üblich kein Schuldeingeständnis abgeben, sondern zusagen, ein derartiges Verhalten in Zukunft zu unterlassen. Darüber hinaus wird Apple vermutlich eine Strafzahlung anbieten.

Kartellbehörde will entscheiden
Die KFTC hat bestätigt, dass sie ein Vergleichsangebot erhalten hat. Ob die Kartellbehörde Apples Vorschlag akzeptiert, will sie im Verlauf der kommenden Wochen entscheiden. Sollten sich beide Seiten abschließend einigen können, wäre für Apple ein Kartellverfahren beendet, das den Ruf des Unternehmens in Südkorea stark belastet hat. Zudem könnte der iPhone-Konzern weitere langwierige Auseinandersetzungen wie ein Gerichtsverfahren vermeiden.

Kommentare

MikeMuc05.07.19 11:10
Ausbeutung ist ja lustig
Wurden die dort etwa von Apple gezwungen, iPhones anzubieten. Oder standen die bei Apple freiwillig auf der Matte und haben um iPhones gebettelt. Dann hat man doch auch die Option zu sage, nö, deine Konditionen gefallen mir nicht. Seht zu, wie ihr eure Telefone selber unters Volk bringt.
-2
macerkan
macerkan05.07.19 12:01
Zum Thema Südkorea fällt mir z.B. Samsung ein. Samsung ist sehr stark mit der Südkoreanischen Regierung verhandelt, auch da Samsung mit Abstand größter Konzern ist.
Wenn nun die südkoreanische Regierung Samsung unterstützt, indem ein ausländischer Konzern geschwächt wird, ist das für koreanische Verhältnisse nicht unüblich, siehe z.B. BMW, sondern Teil Ihrer Kultur.
Es ist bezeichnend, dass manche Kartellstrafen nur so in Südkorea zustande kommen können.
+1
Mecki
Mecki05.07.19 14:50
MikeMuc
Oder standen die bei Apple freiwillig auf der Matte und haben um iPhones gebettelt. Dann hat man doch auch die Option zu sage, nö, deine Konditionen gefallen mir nicht. Seht zu, wie ihr eure Telefone selber unters Volk bringt.
Nur dann geht ihnen ja selber das Geschäft flöten. Es ist ja keineswegs so, dass hier ein Anbieter deswegen drauf gezahlt hätte. Im Gegenteil, jeder hat gut daran verdient. Nur dann überlegt man, wie viel mehr man noch hätte verdienen können, wären die Konditionen noch besser für einen gewesen, also greift man die Konditionen, denen man selber zugestimmt hatte, rückwirkend an. Weil dagegen kann sich Apple nur schwer zur Wehr setzen, ist ein bisschen wie "Na und, dann hole ich halt meine großen Bruder!"

Apple hingegen hat nicht die Möglichkeit sich irgendwo zu beschweren und die Konditionen rückwirkend anzugreifen mit dem Argument "Die Mobilfunkhersteller haben uns die Hosen runter gelassen, denn wären wir nicht auf ihren Vorschlag eingegangen, dann hätte keiner iPhones vertrieben und das wären massiv Gewinneinbusen für uns gewesen." Merkst du den Unterschied? Zwei Seiten treffen eine vertragliche Übereinkunft, aber nur eine Seite kann sich am Ende als Opfer der anderen darstellen, obwohl ja irgendwann mal beide Seite verhandelt und beide Seiten einen Vertrag zugestimmt haben.

Denn dann heißt es wieder "Ja, aber Apple hat ja auch ein Monopol auf iPhones", nur wenn man so argumentiert, dann hat jede Firma auf der Welt ein Monopol auf ihr Produkt, oder kennst du ein Produkt, dass ich von verschiedenen Firmen beziehen kann? Und bitte "Produkt", nicht "Produktkategorie". Ein Staubsauger ist eine Produktkategorie, ein Miele S 8340 PowerLine wäre ein Produkt. Ein iPhone X bekomme ich nur von Apple (Produkt), aber ein SmartPhone (Produktkategorie) bekomme ich von vielen Anbietern. Das gilt so für jedes Produkt und dennoch würde niemand bei anderen Produkten deswegen von einem Monopol sprechen. Ein Monopol liegt grundsätzlich nicht vor, wenn es einen alternativen Anbieter mit einem "gleichwertigen" Produkt gibt; gleichwertig heißt aber nicht, dass es identisch ist, denn im Normalfall sind verschiedene Produkte nie identisch.
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