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Auseinandergebaut: Teardown-Videos zum Mac mini M4 +++ Erweiterung der SSD durch Löten +++ Spekulationen um Garantie

Vor zwei Wochen stellte Apple den komplett neuen Mac mini mit M4-Chip der Öffentlichkeit vor und die Auslieferung begann am vergangenen Freitag. Apple überarbeitete beim Mac mini M4 nicht nur das Innenleben, sondern auch das Design: Während die Vorversionen noch in der Gestaltung des 2010 erschienenen Mac minis daherkamen, konzipierte Apple das Gehäuse des neuen Modells im Stil des Mac Studio neu – nur deutlich kleiner. Ferner bringt der Mac mini USB-C-Anschlüsse an der Front mit – und einen unglücklich positionierten Einschaltknopf.


Zerlegt
Nach Beginn der Auslieferung machen nun die ersten Videos die Runde, in welchen der kleine Mac vollständig zerlegt wird. Deutlich zu sehen ist, dass Apple den gesamten Platz im Gehäuse ausnutzt. Dies war beim Vorgängermodell nicht der Fall, denn besonders nach der Umstellung auf M-Chips blieb viel Leerraum in den Geräten ungenutzt.


Keine Geschwindigkeitseinbußen mit 256 GB SSD
Bei einigen Generationen der M-Macs, unter anderem auch bei Vorgängergeneration des Mac mini, verbaute Apple in der Basiskonfiguration nur einen einzelnen NAND-Chip mit 256 GB – höhere Konfigurationen kamen mit zwei Speicherchips daher. Der einzelne Chip führte zu deutlich geringeren Schreib- und Leseraten. Dies ist beim neuen Modell nicht mehr der Fall, denn die Basiskonfiguration kommt mit zwei getrennten NAND-Chips mit einer Kapazität von jeweils 128 GB daher.

Speichererweiterung
Am vergangenen Freitag kam ein weiteres Detail ans Tageslicht: Der Mac mini M4 bringt eine SSD mit, welche nicht auf das Logic Board gelötet ist. Stattdessen ist der NAND-Chip im Mac mini auf einem kleinen Board angebracht, welches auf das Logic Board gesteckt ist. Somit ist es grundsätzlich möglich, die SSD auszutauschen.

Noch gibt es keine verfügbaren Austausch-Module, mit welchen der Kunde die SSD einfach selbst erweitern kann. Momentan ist es noch notwendig, einen anderen SSD-Chip auf das SSD-Modul zu löten – und dies ist nur etwas für sehr versierte Nutzer.

Der bekannte Entwickler und Enthusiast "dosdude1" machte bereits den Versuch, den Mac mini M4 von 256 GB auf 1 TB zu erweitern…


…und hatte Erfolg: Der Mac mini erkannte das geänderte SSD-Modul ohne Probleme. Dies beweist, dass es in Zukunft für Dritthersteller möglich sein wird, eigene SSD-Module auf den Markt zu bringen. Das SSD-Modul im Mac mini ist keine Standard-Komponente, doch die verwendeten Bauteile sind wohl frei im Handel erhältlich und nicht proprietär. Bevor man jedoch einen neuen SSD-Chip verwenden kann, muss dieser komplett leer sein – es darf sich kein Dateisystem oder ähnliches auf dem Chip befinden, denn ansonsten wird dieser nicht erkannt.

Problem: Garantie & AppleCare
Apple verlangt hohe Preise im Apple Store für SSD-Upgrades – und viele Nutzer hoffen nun, dass Dritthersteller günstigere Erweiterungen anbieten. Doch selbst wenn zukünftig solche Module auf den Markt kommen, könnte es ein weiteres Problem geben: Es ist sehr gut möglich, dass Apple Reparaturen auf Garantie oder über AppleCare bei derartig modifizierten Geräten verweigert. Selbst wenn vor einer Reparatur das SSD-Modul wieder zurückgetauscht wird, ist es denkbar, dass Apple auf dem Mac protokolliert, dass ein derartiger Austausch stattgefunden hat.

Kommentare

Marcel Bresink11.11.24 08:49
Bevor man jedoch einen neuen SSD-Chip verwenden kann, muss dieser komplett leer sein – es darf sich kein Dateisystem oder ähnliches auf dem Chip befinden, denn ansonsten wird dieser nicht erkannt.

Das ist technisch so nicht richtig. Es kommt nicht darauf an, ob der Speicher des NAND-Chips leer ist, sondern es ist wichtig, dass die Firmware des Chips (dessen Hardware-Kennung) unprogrammiert ist. Die Chips sind nicht wirklich so einfach zu bekommen, so dass sie oft als Gebrauchtteile aus defekten Macs ausgebaut werden. Wenn aber dann bereits eine Kennung einprogrammiert ist, z.B. dass es sich um den "NAND-Chip Nummer 2 eines Mac Studio" handelt, kann es sein, dass der Chip als "NAND-Chip Nummer 1 für einen Mac mini" nicht akzeptiert wird.

Man sollte das auch nicht immer "SSD" nennen. Apple nennt das "SSD-Modul", womit gemeint ist, dass es sich um Flash-Speicher handelt, der nur zusammen mit dem M-Prozessor genutzt werden kann, um damit eine hardware-verschlüsselte NVMe-SSD zu simulieren.
+9
Tommy1980
Tommy198011.11.24 08:58
da kommen sicher lösungen von dritten. Davon hab hätte ich einfach keine Lust meinen Mini soweit auseinanderzunehmen um an die SSD zu kommen. Wenn Apple wollen würde, dann könnten Sie ihre Ingenieurskunst auch mal dafür nutzen sowas wie die SSD für uns Nutzer einfach zugänglich zu machen. Das wäre mal was neues und auch viel nachhaltiger. Wollen Sie aber nicht weil..Money.

Bevor ich also selber bastel steck ich mir lieber eine externe TB-SSD ran. Bei Desktop geht das sehr gut.
+3
A500
A50011.11.24 09:27
Der Aufwand und das Risiko etwas zu beschädigen erscheint mir gering und es wert wenn entsprechende Module zu akzeptablen Preisen verfügbar wären.

Fraglich bleibt, ob es auch mit Drittanbieter Platinen funktioniert.
+3
pult11.11.24 09:43
Die Headline braucht ein r - Auseinandegebaut: > Auseinandergebaut:
+1
seekFFM11.11.24 09:56
Für den M1/M2 Studio gibt es ein Kickstarterprojekt, vielleicht auch bald für den M4 Mini
0
Unwindprotect11.11.24 09:57
Marcel Bresink
Man sollte das auch nicht immer "SSD" nennen. Apple nennt das "SSD-Modul", womit gemeint ist, dass es sich um Flash-Speicher handelt, der nur zusammen mit dem M-Prozessor genutzt werden kann, um damit eine hardware-verschlüsselte NVMe-SSD zu simulieren.

Das finde ich auch wichtig - das wird eben leider oft zu stark vereinfacht. Eine SSD im klassischen Sinne besteht ja eben üblicherweise aus einem Board mit Controller und Flash-Chips das dann über ein definiertes Protokoll mit einem Mainboard kommuniziert (z.B. per SATA oder PCIe). Die Boards des Mac mini sind viel simpler... es sind schlicht Flash Chips ohne Controller die über eine (AFAIK) proprietäre Schnittstelle mit den M-Chips kommunizieren, die dann den eigentlichen Controller enthalten. Dabei werden die Daten hardwareverschlüsselt zum Board gesendet. Ein Dieb, der diese Module klaut kann die Inhalte deshalb nicht auslesen.
+2
Matthias147
Matthias14711.11.24 09:58
Es gibt ein Kickstarter Projekt für das SSD Modul für den Mac Studio. Ich denke mal, dass es eher kein Modul für den Mac Mini geben wird. Schade eigentlich. Der Aufwand ist machbar ohne die Garantie zu riskieren.
Yes, we can *apple*
+1
Unwindprotect11.11.24 10:05
Matthias147
Es gibt ein Kickstarter Projekt für das SSD Modul für den Mac Studio. Ich denke mal, dass es eher kein Modul für den Mac Mini geben wird. Schade eigentlich. Der Aufwand ist machbar ohne die Garantie zu riskieren.

Der größte Aufwand ist wohl das rekonstruieren der Verschaltung durch abfeilen der Schichten des Boards und Einscannen. Wenn ich richtig gelesen habe gibt es ja für den Mini auch zwei unterschiedliche Boards. Ich würde vermuten, dass sich der Aufwand für ein Unternehmen schon finanziell lohnen könnte. Apple hat ja genug Spielraum für Marge gelassen 🤣. Das Größte Risiko wäre vermutlich, dass Apple einfach selbst die Preise reduziert sobald entsprechende Lösungen am Markt ankämen.
0
Marcel Bresink11.11.24 10:08
Für viele Endanwender dürfte der Aufwand aber schon zu hoch sein. Man braucht nicht nur spezielles Werkzeug, um den Mac mini ohne Beschädigungen zu öffnen, der Mac ist nach dem Umbau auch zunächst mal "tot". Man braucht einen zweiten aktuellen Mac und ein USB-C-Kabel, um den Mac im DFU-Modus wiederzubeleben.
+2
seekFFM11.11.24 10:09
Matthias147

und was unterscheidet nun den Mini vom Studio um eine mögliche Entwicklung nicht vorzunehmen? Das ist doch kein Argument.
0
colouredwolf11.11.24 10:34
seekFFM
Matthias147

und was unterscheidet nun den Mini vom Studio um eine mögliche Entwicklung nicht vorzunehmen? Das ist doch kein Argument.

Kunden des Mac Studios sind sicher bereit mehr auszugeben. Also kann ein Drittanbieter mehr verlangen, bleibt aber immer noch unter Apple- Preisen
0
Unwindprotect11.11.24 10:38
Marcel Bresink
Für viele Endanwender dürfte der Aufwand aber schon zu hoch sein. Man braucht nicht nur spezielles Werkzeug, um den Mac mini ohne Beschädigungen zu öffnen, der Mac ist nach dem Umbau auch zunächst mal "tot". Man braucht einen zweiten aktuellen Mac und ein USB-C-Kabel, um den Mac im DFU-Modus wiederzubeleben.

Das bestimmt - es könnte halt eher ein Geschäft für Reseller oder Reparaturdienstleister sein.
0
KISS11.11.24 10:48
Schon richtig, dass man beim Studio höhere Preise nehmen kann. Aber der Markt ist deutlich kleiner.
+2
space-dust11.11.24 11:06
Ah, doch mit einem Lüfter! Ich hatte schon angst, dass es wieder irgend so ein "Passiv Konzept" ist. Wow, für 699 so viel power. Ich werde schwach
0
sudoRinger
sudoRinger11.11.24 11:16
Marcel Bresink
Man sollte das auch nicht immer "SSD" nennen. Apple nennt das "SSD-Modul", womit gemeint ist, dass es sich um Flash-Speicher handelt, der nur zusammen mit dem M-Prozessor genutzt werden kann, um damit eine hardware-verschlüsselte NVMe-SSD zu simulieren.
Im Apple Shop nennt Apple den Flash-Speicher "SSD Speicher" oder "Speicherplatz", im Gegensatz zu "Arbeitsspeicher" für den RAM.
Leider nennt sich beides im Deutschen "Speicher". Im Englischen ist die Unterscheidung zwischen Memory und Storage besser. Oft wird als Übersetzung von Storage im Deutschen auch weiterhin "Festplatte" gesagt, obwohl es längst keine HDD mehr ist.
+2
Fontelster11.11.24 13:17
Unwindprotect
Das Größte Risiko wäre vermutlich, dass Apple einfach selbst die Preise reduziert sobald entsprechende Lösungen am Markt ankämen.


Wann wäre ein Risiko jemals verlockender
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seekFFM11.11.24 17:11
Sind eigentlich wirklich unterschiedliche CPU/GPU verbaut, oder werden „nur“ Core deaktiviert?
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