Ausführlicher Bericht zum Mac Pro
AnandTech hat einen ausführlichen Testbericht über den neuen Mac Pro veröffentlicht. Häufig wird gefragt, wie sich die Bestückung mit
vier Arbeitsspeicher-Bausteinen auf die Performance auswirkt. Apple empfiehlt diese Bestückung, da nur so die maximale Bandbreite erreicht werden kann. Im Durchschnitt steigt die Leistung so um 3,2 %, in manchen Fällen, so zum Beispiel pdf-Export um 19 %. In vielen Fällen bringt der Einsatz von vier Ram-Bausteinen jedoch keine signifikante Verbesserung. Sehr hoch ist hingegen die Latenz beim Speicherzugriff, diese liegt deutlich über der bei anderen Lösungen, was jedoch am eingesetzten RAM liegt.
Interessant ist auch der Stromverbrauch des Gerätes. Die Leistungsaufnahme von vier voll ausgelasteten Xeon-Kernen bei 2,66 GHz liegt
deutlich unter dem Stromverbrauch von zwei G5-Kernen bei 2,5 GHz. Im Bereich Performance per Watt erreicht der G5 einen Wert von 2,65, der Xeon 6,39. Dieses deutlich effizientere Design führt dazu, dass bisherige Tester dem Mac Pro bescheinigen, deutlich leiser als ein Power Mac G5 zu sein, da sehr viel weniger Kühlungsaufwand notwendig ist.
Doch die geballte Rechenleistung kann dennoch native Applikationen nicht ersetzen. Wenn
Rosetta eingesetzt werden muss, so schrumpft die mögliche Leistung zusammen und liegt bestenfalls auf dem Niveau eines G5, eher noch ein Stück darunter.
In vielen Bereichen wird durch den Einsatz von vier statt zwei Kernen keine großartige Geschwindigkeitsverbesserung erzielt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die entsprechende Software nicht auf mehrere Prozessorkerne optimiert ist und diese nicht nutzen kann. Dennoch ist der Mac Pro auch im Betrieb mit nur zwei Kernen signifikant schneller als der Power Mac, die von Apple versprochenen "bis zu 2x schneller" können sehr häufig erreicht werden. Wenn Programme vier Kerne nutzen können, ist die Leistung im Vergleich etwa um Faktor 1,6 schneller, als wenn nur zwei Xeon-Kerne eingesetzt werden.
Als Fazit zieht AnandTech, dass der Mac Pro all das ist, was der Power Mac G5 hätte sein sollen: Leise, kühl und gut zu erweitern. Wer mit dem Power Mac zufrieden gewesen sei, bekomme einen absolut würdigen Nachfolger geliefert und werde mit diesem auch sehr gut auskommen. Kritisiert wird das Fehlen eines Modells mit nur einem Prozessor und zwei Kernen, da nicht jeder die Quad-Performance benötigt beziehungsweise Software hat, die großen Nutzen daraus zieht. Momentan gibt es noch keine Gerüchte zu einem derartigen Einsteigermodell, es wäre aber durchaus denkbar, dass Apple dieses noch auf den Markt bringt.
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