Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Austauschbare SSDs in Macs: Bastler rüstet Steckplatz nach

Bereits seit vielen Jahren ist es ein Ärgernis für Kunden, dass Apple die SSDs in Macs direkt auf dem Logic Board verlötet – und sich diese nicht mit vertretbarem Aufwand austauschen lassen. Apple erzielt mit SSD- und Arbeitsspeichererweiterungen beim Kauf erheblichen Gewinn und aus diesem Grund ist nicht damit zu rechnen, dass der Konzern zukünftig wieder Steckplätze einführt, welche einfach vom Kunden bestückt werden können.


Will man die SSD-Chips austauschen, sind sehr feine Lötarbeiten von Nöten, um die Bauteile vom Logic Board zu entfernen und die neuen anzubringen. Dies ist zeitaufwändig wie auch riskant: Die Gefahr, das Logic Board zu zerstören, ist erheblich.

Bastler bringt Steckplatz an
YouTube-Kanal "iBoff RCC" zeigt, wie praktisch ein derartiger Steckplatz wäre. Eine speziell hergestellte Leiterplatte/PCB passt genau an die Stelle, an welcher sich normalerweise die SSD-Chips befinden – und stellt stattdessen einen simplen Steckplatz zur Verfügung.


In diesen Steckplatz passt ein zweites PCB, welches dann über die eigentlichen SSD-Chips verfügt und einfach vom Kunden ausgewechselt werden kann:


Im veröffentlichten Video von iBoff wird leider nicht die Prozedur zum Verlöten des Steckplatzes gezeigt, dennoch kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen:


Performance
Nach Messungen des Kanals mittels des BlackMagic-Geschwindigkeitstest sind durch die Modifikationen keine Nachteile bei der Performance zu befürchten – doch dies wird auch maßgeblich davon abhängen, welche SSD-Chips zum Einsatz kommen.

Schwerer Einbau
Ist der Steckplatz einmal eingebaut, ist der Austausch der SSD einfach – doch das Setzen des Steckplatzes ist nur etwas für Personen mit großen Erfahrungen im Umgang mit Feinelektronik. Zwar ist das Verlöten des PCBs mit dem Steckplatz einfacher als das direkte Anbringen neuer Speicherbausteine, doch nicht versierte Nutzer werden dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit das Logic Board zerstören.

Ist der Einbau geschafft, muss man den Mac von einem zweiten Mac mittels Apple Configurator zurücksetzen – daraufhin erkennt der umgebaute Mac die neuen SSD-Chips im Steckplatz und arbeitet wie gewohnt.

PCBs in Zukunft zu bestellen
Wer über ausreichende Fähigkeiten verfügt, wird bei iBoff RCC zukünftig die Leiterplatten bestellen können – und wohl auch entsprechende PCBs mit verbauten SSD-Chips, welche direkt in den Steckplatz passen. iBoff will wohl in Zukunft auch anbieten, den Steckplatz auf das Logic Board zu löten – doch aufgrund des Aufwandes wohl zu Preisen um die 1.000 Dollar.

Kommentare

globalls
globalls28.10.24 08:51
Jemand, der Erfahrung mit Feinlöten hat, kann im Mac alles umbauen. Ist nur eine Frage der Zeit und des Aufwandes (und des Wissens)
Muss ich denn alles selber machen?
-3
Dunnikin
Dunnikin28.10.24 08:57
Das zeigt, daß es absolut keinen technischen Grund gibt, die SSD fest mit dem Board zu verlöten.

Der Grund dürfte eher ökonomischer Natur sein. Einmal spart man sich den Steckplatz, also Kosten. Und die Käufer greifen im Zweifel zur größeren SSD, weil man ja nicht einfach nachrüsten kann. Somit wird ggf. mehr bezahlt, als man bräuchte.
+17
Fontelster28.10.24 09:17
Dunnikin
Das zeigt, daß es absolut keinen technischen Grund gibt, die SSD fest mit dem Board zu verlöten.

Hab ich nie dran gezweifelt, dass Apple seine Kunden einfach nur noch ausnimmt wie die Weihnachtsgans. Bin gespannt, ob das irgendwann nach Cook so bleiben wird.
+9
Nebula
Nebula28.10.24 09:29
Warum ist denn seine verlötete SSD so lahm? Ich komme beim M1 Max auf 5900 Schreiben und 5300 Lesen.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
Deichkind28.10.24 09:52
Apple hat anscheinend die Leitungstreiberausgänge an seinen Bausteinen und das Übertragungsprotokoll für genau diesen Anwendungsfall ausgelegt, anderenfalls würde die Technik nicht zuverlässig funktionieren.
+1
Johnny6528.10.24 10:11
Ich denke, man kann sich ganz gut ausmalen, wie die Entscheidungsfindung zu diesem Thema vor fünf bis acht Jahren so ausgesehen hat: Jonny Ive, Tim Cook, Greg Joswiak und Jeff Williams (den musste ich googlen ) samt Adjutanten sitzen um einen Konferenztisch. Jonny will 0,2 mm Bauhöhe reduzieren, Jeff freut sich darüber, ein paar Cent an Bauteilen und Produktionsschritten einzusparen, und Tim sieht die Aussicht, den durchschnittlichen Verkaufspreis und Gewinn pro Gerät hochzutreiben. Greg hat eine Marktstudie zur Hand, dass ohnehin nur ein Bruchteil der Apple-Kunden Komponenten wie SSD oder RAM im Lauf des Gerätelebens auswechseln (lassen).

Alle verlassen das Meeting in der Überzeugung, eine Win-Win-Win-Situation geschaffen zu haben. Nur der Kunde gewinnt dabei nicht – aber der saß ja auch nicht mit am Tisch.
+14
Fontelster28.10.24 10:18
Johnny65
Nur der Kunde gewinnt dabei nicht – aber der saß ja auch nicht mit am Tisch.

Mein Gefühl: Für Steve Jobs waren Aktionäre ein notwendigis Übel für zufriedene Kunden.
Für Tim Cook sind Kunden ein notwendiges Übel für zufriedene Aktionäre.
+10
Fontelster28.10.24 10:25
Das sagt doch alles: es wäre technisch sehr einfach möglich, aber Apple legt den Leuten so viele Steine wie nur möglich in den Weg
+5
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck28.10.24 10:40
Fontelster
Johnny65
Nur der Kunde gewinnt dabei nicht – aber der saß ja auch nicht mit am Tisch.

Mein Gefühl: Für Steve Jobs waren Aktionäre ein notwendigis Übel für zufriedene Kunden.
Für Tim Cook sind Kunden ein notwendiges Übel für zufriedene Aktionäre.

Damals gab es allerdings GENAU die gleichen Diskussionen um beispielsweise den Preis des Ti-PowerBooks
+2
Fontelster28.10.24 11:13
Mendel Kucharzeck
Damals gab es allerdings GENAU die gleichen Diskussionen um beispielsweise den Preis des Ti-PowerBooks

Diese Diskussion gab es bei Apple vermutlich schon immer, weil das eben nicht Medion ist. Die Vorzeichen dürften sich aber inzwischen geändert haben mit den nicht mehr erweiterbaren Rechnern. Was ich beim RAM noch verstehen kann, weil der sonst vermutlich nicht schnell genug wäre. bei den SSDs dürfte es allerdings nur noch um reine Gewinnmaximierung gehen.
+6
Gedankenschweif28.10.24 12:32
Dunnikin
Das zeigt, daß es absolut keinen technischen Grund gibt, die SSD fest mit dem Board zu verlöten.

Der Grund dürfte eher ökonomischer Natur sein. Einmal spart man sich den Steckplatz, also Kosten.
und Ressourcen.
Es ist also auch eine Massnahme des Umweltschutzes.
Es gibt diverse Untersuchungen, nach denen rund 90% der Computer in genau dem Zustand verschrottet werden, in dem sie ursprünglich gekauft wurden. In diesen 90% der Computer ist ein Steckplatz Ressourcenverchwendung, die man besser vermeiden sollte.
-5
Fontelster28.10.24 13:12
Gedankenschweif
Es ist also auch eine Massnahme des Umweltschutzes.


Es ist eine Maßnahme von Apple, seine Geräte möglichst nicht erweiterbar und reparatur-unfreundlich zu bauen?
+4
lotus.bluete28.10.24 13:16
Die EU sollte das recht auf Uodates, Upgrades und Reparatur für den Verbraucher stärken
+3
tolved28.10.24 13:56
Dunnikin
Das zeigt, daß es absolut keinen technischen Grund gibt, die SSD fest mit dem Board zu verlöten.

Ich würde ja annehmen, dass die Fehlerrate steigt, je mehr einzelne Schritte und Bauteile in der Fertigung benötigt werden.
0
tolved28.10.24 14:24
Gedankenschweif
Dunnikin
Das zeigt, daß es absolut keinen technischen Grund gibt, die SSD fest mit dem Board zu verlöten.

Der Grund dürfte eher ökonomischer Natur sein. Einmal spart man sich den Steckplatz, also Kosten.
und Ressourcen.
Es ist also auch eine Massnahme des Umweltschutzes.
Es gibt diverse Untersuchungen, nach denen rund 90% der Computer in genau dem Zustand verschrottet werden, in dem sie ursprünglich gekauft wurden. In diesen 90% der Computer ist ein Steckplatz Ressourcenverchwendung, die man besser vermeiden sollte.

Und bei den Rechnern die aufgerüstet werden, bleiben Teile übrig, die meist keine sinnvolle Verwendung mehr haben, weil in dem Fall, die kleinste Ausbaustufe gekauft wird.
+1
Nebula
Nebula28.10.24 14:37
Ich präzisiere mich: Die SSDs sind offenbar nur bei den Macs mit Pro/Max-Chips doppelt so schnell angebunden wie bei den einfachen M1/M2-Macs. Entsprechend wundert es nicht, dass dieses Projekt keinen wesentlichen Unterschied gemessen hat. Wirklich interessant wären also Macs mit den schnellen SSDs gewesen. Da macOS ja nicht schneller wird, würde ich mir da keine Bremse ins Gerät bauen. Okay, für einfache Anwendungen fällt das wohl nicht ins Gewicht, aber ich wundere mich selbst bei meinem M1 Max mit 64 GB RAM, dass ihn sogar manchmal der Finder oder Mail enorm ausbremsen können.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
Robby55528.10.24 14:58
Fontelster
Mendel Kucharzeck
Damals gab es allerdings GENAU die gleichen Diskussionen um beispielsweise den Preis des Ti-PowerBooks

Diese Diskussion gab es bei Apple vermutlich schon immer, weil das eben nicht Medion ist. Die Vorzeichen dürften sich aber inzwischen geändert haben mit den nicht mehr erweiterbaren Rechnern. Was ich beim RAM noch verstehen kann, weil der sonst vermutlich nicht schnell genug wäre. bei den SSDs dürfte es allerdings nur noch um reine Gewinnmaximierung gehen.

Was Erweiterbarkeit betrifft gab es bei Apple durchaus auch gute Zeiten. Beim PPC 8500 und den anderen aus dieser Baureihe konnte man neben RAM, Festplatten, Grafikkarte sogar die CPU Platine selber austauschen, hatte meinen damals problemlos mit einem G3/400 Prozessor erweitert.

Ursprünglich war es mal ein PPC 7200/90 der in einem Store offiziell zu einem 7600/200 umgebaut wurde (neues Mainboard), das Innenleben wanderte später dann in einem PPC 8600er Towergehäuse. Das nenne ich Nachhaltig.

Die nächsten gut ausbaubaren Macs waren dann die ersten Intel Mac Pros und einige Mac Minis. Danach ging es leider nur noch bergab. Möchte nicht wissen wie viele Leute sich zuerst eine neue Gurke mit 8 GB RAM gekauft haben um festzustellen, dass sie doch lieber gleich 16 GB hätten kaufen sollen.
+4
fleissbildchen28.10.24 20:20
Gedankenschweif
Es ist also auch eine Massnahme des Umweltschutzes.
Es gibt diverse Untersuchungen, nach denen rund 90% der Computer in genau dem Zustand verschrottet werden, in dem sie ursprünglich gekauft wurden. In diesen 90% der Computer ist ein Steckplatz Ressourcenverchwendung, die man besser vermeiden sollte.

Ein sehr interessanter Beitrag, der seltsamerweise mit Daumen-runter kommentiert und ansonsten ignoriert wird.

Dem 90%-Argument ist wirklich nichts hinzuzufügen, finde ich.
0
tranquillity
tranquillity28.10.24 21:20
Dass man nicht so einfach nachrüsten kann wäre ja nicht so schlimm, wenn Apple solche absoluten unverschämten Mondpreise für SSD und RAM Erweiterungen verlangen würde. Das grenzt meiner Meinung nach schon schwer an Wucher und ganz klar auch Ausnutzung eines Monopols. Ich hoffe sehr, dass irgendwann einmal Wettbewerbshüter auf den Fall aufmerksam werden.
+2

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.