Australien: NFC im iPhone muss nicht von Apple für Dritthersteller-Apps geöffnet werden
In Australien hatten mehrere Großbanken versucht, über einen Antrag bei den staatlichen Wettbewerbshütern Australien indirekt eine Freigabe von NFC (Near Field Communication) im iPhone zu erzwingen. Die Banken wollen durch legale Bildung eines Kartells in Verhandlungen mit Apple erreichen, dass ihre eigene Zahlungs-App auf dem iPhone NFC nutzen und damit gegen Apple Pay antreten kann. Dieser Versuch dürfte aber offenbar scheitern, wie die zuständige Behörde in einem vorläufigen Beschluss deutlich macht.
So gibt es mit Blick auf Android-Smartphones und deren NFC-Technik keine Monopolstellung für das iPhone beim bargeldlosen Zahlungsverkehr. Entsprechend sehen die australischen Behörden keinen Grund für eine Ausnahmeregelung. Darüber hinaus sei NFC nicht die einzige Technik, mit der bargeldloser Zahlungsverkehr auf einem Smartphone realisiert werden könnte.
Gleichzeitig machen die Wettbewerbshüter aber auch deutlich, dass sie Apples Argument nicht teilen, wonach eine Blockierung von NFC für Dritthersteller-Apps die Sicherheit erhöhen würde. Dennoch kann Apples Regelung mit Blick auf Android-Geräte dem freien Wettbewerb überlassen werden.
Davon abgesehen sehen die Behörden Apples Bankgebühren für Apple Pay als unkritisch und damit marktüblich an. Zudem würde eine einheitliche Regelung in diesem Bereich dem Wettbewerb zwischen den australischen Banken schaden. Die Wettbewerbshüter sehen daher keinen signifikanten Vorteil, den Banken ein Kartell bei Verhandlungen mit Apple bezüglich Pay zu erlauben.
Eine Blockierung von Apple Pay für bis zu drei Jahre sei angesichts unabsehbarer Folgen nicht zulässig. Den endgültigen Beschluss
wollen die Wettbewerbshüter im März 2017 bekanntgeben. Apple selbst
zeigte sich mit dem vorläufigen Beschluss sehr zufrieden, während die Banken in Stellungnahmen enttäuschte und zugleich kämpferische Töne anschlugen.