Australien plant Zwangsentschlüsselung bei Messengern
Neben Frankreich und Großbritannien erwägt nun auch Australien ein Gesetz zur Zwangsentschlüsselung von Nachrichten in Messenger-Apps. Schon seit längerer Zeit ist den Geheimdiensten die Endverschlüsselung von Messenger-Nachrichten ein Dorn im Auge, da sie nur von den Chat-Teilnehmern selbst entschlüsselt werden kann. Dabei steht die Befürchtung im Raum, dass sich Terroristen mithilfe von Messenger-Diensten unbemerkt über Anschlägspläne austauschen könnten.
In Australien wurde heute eine entsprechende Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, die Messenger-Anbieter zur Entschlüsselung aller Nachrichten zwingen soll. Im August
wird der Gesetzesvorschlag dann dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt. Dies könnte einen Konflikt mit den großen IT-Unternehmen heraufbeschwören, die in den zurückliegenden Jahren die Privatsphäre der Nutzer durch Endverschlüsselung verbessert hatten.
Nach Ansicht von Facebook sei die Gesetzesinitiative unnötig, da es bereits ein System für Geheimdienste gebe, dass im Gegensatz zum geplanten Gesetz individuell auf Zielpersonen zugeschnitten werden kann. Die Schwächung der gesamten Verschlüsselung sei daher kein Sicherheitsgewinn, so Facebook weiter. Apple wollte sich gegenüber Reuters nicht zu der Initiative in Australien äußern.