Australien verbietet Social Media für Minderjährige – ein Vorbild?
Es gibt viele Bereiche, in denen Soziale Netzwerke wertvolle Dienste leisten können. Beispielsweise machen es die Angebote einfach, weltweite Kontakte zu pflegen, prominenten Personen oder Nachrichten zu folgen – oder auch Kunden eine Plattform samt eingebetteter Möglichkeit für Diskussionen zu bieten. Während diese Vorteile recht eindeutig sind, bestehen jedoch auch zahlreiche Schattenseiten. Dazu zählt die sogenannte Filter-Bubble, welche dazu führt, vorrangig solche Inhalte zu sehen, denen man ohnehin schon zustimmt. Wer anfällig für Verschwörungstheorien oder Fake News ist, erhält dadurch immer mehr Bestätigung für jene Weltsicht.
Schönheitsideale, wie es sie im Alltag nicht gibtWo man aber weitgehend eindeutig von schädigenden Auswirkungen ausgehen kann, ist die Darstellung von Schönheitsidealen. Die einzigen Orte der Welt, an denen Teenies makellose Haut und perfekte Augenbrauen besitzen, sind Instagram, TikTok und Co – den vielfältigen Filtern oder auch professioneller Vermarktung samt Visagisten sei Dank. TikTok geht nun zumindest den erstgenannten Punkt an und deaktiviert die Verwendung zahlreicher Filter für Minderjährige, welche unrealistische Perfektion ermöglichen. Schon lange gibt es Kritik daran, wie es sich negativ auf die Psyche Heranwachsender auswirkt, sind diese auf Social Media ständig nur von bildhübschen, makellosen Personen umgeben – zumindest will TikTok so ein akkurateres Bild zeichnen.
Kein Social Media mehr für unter 16Australien geht mit neuen
Gesetzen jetzt allerdings einen wesentlichen Schritt weiter und untersagt die Verwendung von Sozialen Netzwerken für alle Nutzer unter 16 Jahren – genauer gesagt verbietet das Anlegen neuer Accounts. Neben der Vermittlung wenig realistischer Ideale kommen zudem Studien zur Sprache, wonach rund zwei Drittel der Teenager schädliche Inhalte rund um die Themen Drogen, Gewalt und Suizid eingeblendet bekamen. Letzteres sei insofern besonders bedenklich, als 30 Prozent der minderjährigen Nutzerinnen schon einmal mit Selbstmordgedanken konfrontiert waren. Dies entspricht einem Zuwachs um 19 Prozentpunkte seit 2011 – zumindest eine Teilschuld macht man bei Social Media aus. Dass es zum kompletten Verbot kommt, liegt auch daran, wie wenig genau es die Netzwerke bislang beim Filtern potenziell schädlichen Contents und Überprüfung des Alters machten.