Auszeichnung: Designerin der ersten Macintosh-Icons bekommt begehrte AIGA-Medaille
Eine der prägenden Icon-Grafikdesignerinnen der ersten Macintosh-UI wird bald die begehrte Medaille des American Institute of Graphic Arts (AIGA) erhalten. Susan Kare gilt als die Frau, die dem ersten Macintosh sein an menschliche Emotionen angelegtes „Lächeln“ in Form des entsprechenden Smile-Icons gab.
Der Beschreibungstext auf der
AIGA-Website hebt Kares „mutiges und intelligentes“ Icon-Design hervor. Es habe entscheidend dabei mitgeholfen, das Nutzungserlebnis des Macintosh zu definieren. Die Arbeit von Kare sei mitverantwortlich dafür gewesen, einen branchenweiten Standard für Icons zu etablieren, der sich durch Witz und menschliche Aspekte auszeichnete.
Kares Icons vermenschlichten den Personal ComputerSusan Kare strebte ursprünglich eine Karriere im Kunstbereich an. Nach ihrem Ph.D. an der New York University im Jahr 1982 arbeitete sie als Direktorin des Fine Arts Museum in San Francisco. Andy Hertzfeld, der zu den leitenden Entwicklern des ersten Macintosh gehörte, suchte seinerzeit nach einem Grafikdesigner, der dabei helfen sollte, dem Apple-Rechner ein benutzerfreundliches und „menschliches“ Interface zu geben. Hertzfeld meldete sich schließlich bei Kare, da er sie noch aus gemeinsamen Jahren an der Highschool kannte.
Zum Vorstellungsgespräch brachte Kare einen Schreibblock mit 32x32-Feldern mit, der das Pixel-Layout des Rechners gut abbildetete und auf dem sie diverse Icon-Entwürfe vorbereitet hatte. Die große Herausforderung war damals, geeignet Inhalte für das monochrome und aus heutiger Sicht grobpixelige Macintosh-Display zu kreieren, die trotz der grafischen Beschränkungen an die Emotion des Nutzers appellierten. Hertzfeld entwickelte einen Icon- und Font-Editor, mit dem sich die Arbeit für die Designerin zumindest ein bisschen erleichterte.
Zu den herausragenden Kreationen von Susan Kare gehören das lächelnde Macintosh-Icon, die Bombe für Systemabstürze und der Mülleimer. Nach ihrer Karriere bei Apple gründete sie ihr eigenes Designunternehmen, das in den vergangenen Jahrzehnten bereits für hochkarätige Kunden wie Microsoft, Intel, IBM und Facebook tätig war.