Autonomes Fahren: Apples Auto-Abteilung vor dem Aus?
Erste Gerüchte um ein neues Projekt bei Apple kamen im Jahr 2014 auf – Apple wolle sich im Automobilmarkt engagieren. Dies wirkte zuerst sehr befremdlich, da das Geschäftsfeld weit vom Kernmarkt des Unternehmens entfernt ist, allerdings aufgrund neuerer Entwicklungen (Abkehr vom traditionellen Verbrennungsmotor und Technologie für autonomes Fahren) trotzdem hohe Umsatz- und Gewinnchancen verspricht.
Umbruch 2016: Komplettes Auto, Einstellung oder Plattform?In der ersten Zeit favorisierte Apple wohl die Entwicklung eines kompletten Autos – dies erklärt auch, warum Apple viele Ingenieure und Entwickler von großen Automobilkonzernen abwarb. Im Jahr 2016 stand das Projekt allerdings
das erste Mal auf dem Prüfstand: Die Entwicklung habe sich als sehr komplex herausgestellt und es war damalig nicht sicher, ob Apple das Projekt einstampft, verkleinert oder weiterlaufen lässt. Gerüchten nach entschied sich Apple für die Lösung, kein komplettes Apple-Auto mehr zu entwicklen, sondern vielmehr eine Plattform für autonom fahrende Autos anzubieten.
In den folgenden Jahren wuchs Apples Testflotte an selbstfahrenden Autos
immer weiter an – insgesamt soll Project Titan über 5.000 Mitarbeiter verfügen.
Umsatz schwächelt – Konsequenzen für Project Titan?Anfang des Jahres war Apple gezwungen, die Prognose für das abgelaufene Weihnachtsquartal nach unten zu korrigieren – statt 89 bis 93 Milliarden Dollar Umsatz will Apple nur 84 Milliarden im wichtigsten Quartal des Jahres erzielt haben. Gerade heute Morgen
wurde bekannt, dass Apple zwar keinen kompletten Einstellungsstopp verhängt hat, aber in Zukunft weniger Mitarbeiter im Unternehmen neu beschäftigen will.
Komplette Einstellung möglichLynx Equity Strategies will nun erfahren haben, dass Apple in Erwägung zieht, Project Titan komplett zu beenden. Dazu könnte auch der Bericht passen, dass der hochrangige Mitarbeiter Alexander Hitzinger Anfang des Jahres
von Project Titan zu VW wechselte. Schon im Dezember berichtete Lynx Equity Strategies, dass Apple anstrebt, bei einigen nicht essentiellen Sparten innerhalb des Konzerns die Ausgaben zu reduzieren.
Sollten die von Lynx Equity Strategies aufgeschnappten Aussagen stimmen, ziehen die Analysten folgende Schlüsse: Die Umsatzschwäche des Unternehmens könnte nicht nur temporärer Natur sein, wenn Apple große Projekte auf den Prüfstand stellt um die Ausgabenseite des Konzerns zu optimieren. Außerdem wäre es auch für die Automobilindustrie ein schlechtes Zeichen, wenn sich ein finanzstarker Konzern aus der Entwicklung von autonom fahrenden Autos zurückzieht – unter Umständen ist die Technik zu komplex, um mittelfristig erfolgversprechend zu sein.