BSI: Angriff auf SpeedPort-Router sorgte für Internetstörung
Nachdem gestern Schätzungen zufolge 5 Prozent der Telekom-Kunden vom Internet abgeschnitten waren, sind mittlerweile Details zu den Hintergründen bekannt geworden. Demnach soll es sich um einen weltweiten Angriff auf Internet-Router handeln, bei dem Schwachstellen im Wartungssystem TR-069 auf Port 7547 dazu ausgenutzt werden, die Router in ein Bot-Netz einzubinden. Besonders betroffen sind hiervon aber vor allem die SpeedPort-Router der Telekom.
Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)
erklärte gestern, dass über 900.000 Kundenanschlüsse der Deutschen Telekom von dem Angriff betroffen gewesen sein sollen. Die verwendete Sicherheitslücke ist Heise Online
zufolge allerdings schon seit 2014 bekannt. Der Telekom könnten daher Schadensersatzklagen wegen Fahrlässigkeit bei der Sicherung der ausgehändigten Router drohen. Damals hatte die Telekom erklärt, dass ihr Netz sicher sei, was aber offenbar doch nicht der Fall ist.
Sofern die Angreifer erfolgreich sind und die Router unter ihre Kontrolle bringen können, sind sie in der Lage, Internet-Verbindungen in Deutschland großflächig zu stören. Damit ließe sich die Kommunikationsfähigkeit von Deutschland stark einzuschränken, da mittlerweile auch ein Großteil der Festnetztelefonate technisch über das Internet geführt wird.
Die Telekom hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet und blockiert unter anderem den Internetzugriff auf das Wartungssystem. Parallel dazu wird außerdem eine neue Software eingespielt, welche die genutzten Sicherheitslücken nicht mehr aufweisen soll. Dadurch ist die Zahl betroffener Kunden mittlerweile wieder zurückgegangen.
Aktualisierung:Gegenüber Pressevertretern hat ein Beamter der Polizei in Nordrhein-Westfalen (dort befindet sich auch der Hauptsitz der Telekom)
erklärt, dass bereits Ermittlungen eingeleitet wurden. Parallel dazu ist auch das BKA (Bundeskriminalamt) bereits involviert und prüft aktuell, ob es die Ermittlungen im Fall der Router-Angriffe übernehmen sollte.