Bastelprojekt: Altes MacBook Pro wird zum Werkstatt-Mikroskop
Das MacBook Pro von Anfang 2008 war das letzte seiner Art. Das entfernbare Top Case mit silbernen, kissenförmigen Tastenkappen und separatem Button unter dem Trackpad wurde zum Jahresende durch das erste Unibody-Modell ersetzt, dessen Formsprache bis heute Apples Mobilrechner prägt. Mit seinem 2,4 GHz schnellen Intel Core 2 Duo sowie dem Maximal-System von OS X 10.11 (El Capitan) ist das Gerät nur noch bedingt alltagstauglich. Doch solange die Komponenten noch funktionieren, findet sich noch ein Nutzen für das damalige Mobilflaggschiff – zum Beispiel als Monitor für ein USB-Mikroskop.
Auf dem sechzehnjährigen Laptop schnitt Kameramann und YouTuber Felix Schellhasse seine ersten Filme. Seit einigen Jahren zieht er es nur noch heran, um bei Lötarbeiten das Laptopdisplay als Monitor für ein preiswertes USB-Mikroskop zu verwenden. Doch ist der Aufbau ziemlich fragil und jedes Mal mit Herumkramen und Verkabeln verbunden. In seinem aktuellen Video nimmt er sich der Problematik an und versieht das MacBook Pro mit einem Gehäuse, das für seinen neu gefundenen Zweck eine optimale Umgebung bietet.
Schiebedeckel für ArbeitsflächeAus Holz- und Metallresten entsteht in der gut zwanzigminütigen launigen
Dokumentation seines Gestaltungsprozesses ein eng anliegendes Holzgehäuse. Die obere Abdeckung sitzt auf Schubladenschienen – sie lässt sich so weit zurückziehen, dass er das Display problemlos auf- und wieder zuklappen kann. In die linke Seitenwand fräst Schellhasse eine Öffnung für MagSafe-Kabel und USB. Die Frontblende bekommt eine Aussparung, damit das Trackpad stets bedienbar ist. Das Mikroskop selbst, kaum größer als ein Kugelschreiber, wird um eine stabile wie flexibel arretierbare Halterung erweitert; damit lässt es sich in einem separaten Fach verstauen.
Bei der Transformation zum Werkstattmikroskop wurde das MacBook Pro auch ästhetisch an seine neue Arbeitsumgebung angepasst.(Quelle:
YouTube)
Inspirierende BastelanleitungJeden Arbeitsschritt dokumentiert der erfahrene Filmer und Bastler in dem dynamisch geschnittenen und mit einfallsreichen Übergängen gespickten Video. Als Basismaterial verwendet er weitgehend Übriggebliebenes: Holzschnittreste sowie Teile eines ausrangierten Metallregals bilden die Kernelemente. Der Werkzeugfuhrpark ist dafür umso fortschrittlicher: Neben Standbohrmaschine und Tischkreissäge kommt auch die handgeführte CNC-Fräse "Shaper Origin" zum Einsatz. Vieles, was Felix Schellhasse vormacht, lässt sich auch in weniger umfangreich ausgestatteten Bastelecken realisieren. Beim Zuschauen dürften bei vielen Mac-Anwendern einige Ideen entstehen, wie sie ihr in einer Schublade vegetierendes Altgerät mithilfe eines passenden Gehäuses für einen neuen Teilzeit-Job hochrüsten könnten.