Beats-Deal: Apple will Expertise von Iovine und plant Musikstreaming
Steve Jobs-Biograph Walter Isaacson hat es zu Beginn der Woche schon angedeutet. Apple gehe es beim immer noch nicht offiziell verkündeten Deal mit Beats Electronics zwar auch um die Technik des Unternehmens, also Kopfhörer und Musik-Streaming; hauptsächlich seien Apple aber
Expertise und Musikindustrie-Kontakte der Beats-Chefs Jimmy Iovine und Dr. Dre die kolportierte Kaufsumme von 3,2 Milliarden US-Dollar wert.
Ein neuer Bericht stützt jetzt diese These und beziffert die Chancen eines Erwerbs von Beats Electronics durch Apple auf 70 Prozent, wobei die Verhandlungen schon mehrmals kurz vor dem Scheitern gestanden hätten. Der Beats-Kauf sei ein weiteres Mosaik für Apples Offensive im Bereich Mode und Kultur; bereits die Verpflichtungen von Angela Ahrendts (Burberry), Ben Shaffer (Nike) und Paul Deneve (Yves Saint Laurent) gingen in diese Richtung. Tim Cook sehe mit Sorge, dass Apple seit dem Tod von Steve Jobs mehr und mehr den „Coolness-Faktor“ verliert, und versuche, dem mit hochkarätigen Neuverpflichtungen entgegenzusteuern.
Ein anderer Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie ein zukünftiger Streaming-Service von Apple aussehen könnte. Demnach denkt man bei Apple zwar schon seit mindestens zwei Jahren über ein Musikstreaming-Angebot nach, fürchtet aber noch die Einnahmeverluste gegenüber Downloads. Ein weiteres Problem sei die Musikindustrie. Der Bericht erläutert, dass ein Streaming-Service von Apple für die Labels einen Einnahmeverlust von etwa 1 Milliarde US-Dollar bedeuten und damit den kreativen Output gefährden würde, was wiederum ein weniger attraktives Angebot im iTunes Store zur Folge hätte.
Ziel sei es jetzt,
Musikstreaming als externe Anwendung neben den iTunes-Downloads einzuführen. So werde der Übergang zwischen der Epoche der Musik-Downloads und der neuen Streaming-Ära weniger abrupt ausfallen. 2013 generierten Musik-Downloads in den USA erstmals weniger Umsatz als im Vorjahr; dafür verantwortlich gemacht werden die immer beliebteren Streaming-Dienste wie Spotify. Laut dem Bericht halten iTunes-Führungskräfte eine monatliche Abosumme von 5 US-Dollar für realistisch.
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