Bei Vorwürfen der Belästigung: Apple legt Schweigeklauseln für Mitarbeiter ad acta
Vor einiger Zeit riefen einige (ehemalige) Mitarbeiterinnen von Apple eine Initiative namens #AppleToo ins Leben: Den Begründern zufolge pflege Cupertino einen allzu laxen Umgang mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz. Ferner bescheinigen die Initiatoren dem Unternehmen mangelndes Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit. Die Firmenkultur entspreche nicht jenen Werten, welche der Konzern öffentlichkeitswirksam vertrete, so eine häufig geäußerte Kritik. Außerdem untersage Apple vielen Angestellten, Erfahrungen dieser Art zu teilen. Nun gelobt Cupertino Besserung.
Kritik an erzwungener GeheimhaltungKommt Apple Untersuchungen zu sexueller Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz nicht hinreichend nach? Zuletzt sorgte der Fall der Mitarbeiterin Megan Mohr für Aufsehen: Ein Kollege habe sie nach Hause begleitet, so sie kurz eingenickt sei. Der Mann habe diese Situation ausgenutzt, ihr die Bluse und den BH ausgezogen und sie anschließend fotografiert. Eine Beschwerde bei der Personalabteilung von Apple verhallte jedoch ungehört, so Mohr (siehe
hier). Andere Betroffene meldeten sich ebenfalls zu Wort, wenngleich häufig anonym: Apple untersagt es vertraglich, dass Angestellte in solchen Fällen öffentlich Stellung zu beziehen. Kritiker erachten diese Praxis problematisch: Verfehlungen würden so unter den Tisch gekehrt und eine offene Unternehmenskultur zunichte gemacht.
Apple gibt Druck nachLaut
Financial Times macht Apple nun eine Kehrtwende: Das Unternehmen stimmt zu, Klauseln und Vertragsbestimmungen, welche Geheimhaltung in den oben genannten Angelegenheiten vorsehen, fallen zu lassen. Der Entschluss sei auf den Druck von Aktivisten sowie Aktionären zurückzuführen. Das neue Reglement trete nicht nur für Festangestellte in Kraft, erklärt Kristin Hull. Ferner profitierten davon auch Mitarbeiter außerhalb der USA. Hull führt eine Petition an, die Apple diesen Schritt abringen wollte. Cupertino beteuerte zudem, in Zukunft „Verbesserungen und Klarstellungen“ vornehmen zu wollen.