Bekannte Wetter-App wehrt sich gegen Vorwurf des unerlaubten Datensammelns
In der Welt der Mobil-Apps lassen sich gesammelte Daten fast ebenso gut monetarisieren wie die Anwendungen selbst. Das ermöglicht vielen Herstellern, ihre Apps kostenlos anzubieten und sich über den Verkauf der Nutzerdaten zu refinanzieren. Genau diesem Vorwurf sah sich zuletzt auch die bekannte Wetter-App AccuWeather ausgesetzt.
Vorwurf des DatenauslesensDer Sicherheitsexperte Will Strafach hatte herausgefunden, dass die App auch dann Standortdaten des Anwenders auslesen konnte, wenn dies eigentlich deaktiviert war. Üblicherweise erhalten Apps erst dann Zugriff auf den Standort, wenn sie die explizite Erlaubnis des Nutzers erfragt und erhalten haben. Eine solche Nachfrage sendet auch AccuWeather. Ein Verbot sorgt dann in der Tat dafür, dass der Standort nicht direkt ausgelesen wird, über einen Umweg ist dies aber dennoch möglich. Über ein SDK von Reveal Mobile erkennt sie nämlich die SSIDs von verbundenen WLAN-Netzwerken, die zur Standortberechnung mittels Bluetooth-Beacons verwendet werden können.
Stellungnahme der EntwicklerInzwischen haben sich AccuWeather und Reveal Mobile in einem gemeinsamen Statement zu der Sache geäußert. Sie erkennen an, dass der beschriebene Weg theoretisch möglich sei, allerdings wären sie sich selbst darüber nicht im Klaren gewesen und hätten selbstverständlich auch keinerlei Daten ohne Erlaubnis gesammelt. Reveal Mobiel kündigte darüber hinaus an, das SDK schnellstmöglich entsprechend zu ändern, um die Standortberechnung auf Umwegen auszuschließen.
Ein-Sterne-KritikenDie schlechte Presse für die App zeigt allerdings schon sichtbare Wirkung. Die eigentlich sehr gute
App-Store-Bewertung wurde inzwischen von einem Hagel an Ein-Stern-Rezensionen nach unten gerissen. Die Entwickler der Gratis-App müssen nun schnellstmöglich das Vertrauen der Nutzer wiedergewinnen. Die reguläre Finanzierung der App erfolgt übrigens über in der App implementierte Werbung, die sich für einen In-App-Kauf in Höhe von 4,49 € deaktivieren lässt.
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