Bekannter Bug auf dem Mac seit mehr als 20 Jahren präsent: Audio gerät aus dem Gleichgewicht
Bei der Flut an eingereichten Fehlermeldungen, die Apple wohl täglich ereilen dürften, kann der ein oder andere Bug schon einmal untergehen. In so einem Fall kann es auch passieren, dass sich die Lösung etwas herausschiebt. Doch für mehr als zwei Jahrzehnte Wartezeit eine Entschuldigung zu finden, dürfte schwerfallen. Den Makel gestand man zwischenzeitlich ein, vermochte ihn allerdings nicht zu beheben.
Das Audio-SchlossgespenstKonkret geht es um einen Fehler in der Stereobalance auf den Macs des kalifornischen Unternehmens. Diese wandert mitunter beim Musikgenuss von links nach rechts und andersherum. Erste Berichte hierzu finden sich aus dem Jahre 2002 – zu Zeiten des PowerBook G3. Alle Jahre wieder plagen sich Nutzer mit diesem Phänomen umher und stoßen bei der Internetrecherche auf ebendiese zum Teil uralten Berichte. So auch X-Nutzer Fabian, der mehr Aufmerksamkeit vonseiten Apple einfordern möchte. Da der Bug schon seit langer Zeit sein Unwesen treibt, gibt es bereits Drittanbieter-Lösungen, die sich dem Problem annehmen. Eine hiervon ist „Balance Lock“ von Tunabelly Software und sie existiert bezeichnenderweise schon seit 2015. Updates sorgen seither für eine fortlaufende Kompatibilität bis in die M-Ära der Macs hinein.
Apple kennt das ProblemWie einige Nutzer herausgefunden hatten, ließ sich der Fehler über die Systemeinstellungen im Bereich „Sound“ abstellen – zumindest zeitweise. Viele von ihnen waren sich nicht einmal bewusst, dass dieses Phänomen vermehrt auftritt und entschieden sich einfach, die Balance dort auf händische Weise zu eichen. Im Jahre 2012 veröffentlichte man in Cupertino ein Support-Dokument – nur, um es später wieder zu entfernen. Das
verschollene Dokument ist nur noch über die „Wayback Machine“ des Internet Archivs zu erreichen. Hierin gibt das Unternehmen zu verstehen, dass die Audiobalance unerwarteterweise in Richtung des linken oder rechten Kanals abdriften kann. Als möglich Ursache nennt Apple eine zu schnelle Änderung des Lautstärkelevels „während der Mikroprozessor des Computers stark belastet wird“. Als Lösung schlug man eben jenen Weg über die Systemsteuerung vor, mit der sich die Nutzer mittlerweile bereits selbst zu helfen wussten.
Aus dem Bug wird ein FeatureUnter macOS Sonoma entfällt nun jedoch die Option, die Balance des Stereo manuell zu justieren. Das liegt vermutlich an Spatial Audio, denn hier verändert sich das Gleichgewicht der Kanäle dynamisch – je nach Ausrichtung des Kopfes. Drittanbieterlösungen sind von nun an unumgänglich.