Benchmark: Intels neuer Core i9 schlägt den M1 Max – doch das hat seinen Preis
Als das neue MacBook Pro samt M1 Pro bzw. M1 Max auf den Markt kam, wurde Apple mit viel Lob, Intel aber auch mit viel Spott bedacht. Dabei ging es nicht nur um die Effizienzvorteile, auch die absolute Rechenleistung der High-End-Versionen des M1 sorgte für Erstaunen. Anfang des Monats rühmte sich Intel, die Geschwindigkeitskrone zurückgewonnen zu haben. Mit den neuen Chips der 12. Generation soll auch der M1 Max übertroffen werden – zwar nicht um Welten, dennoch mit etwas Abstand. Nun gibt es einen ersten Benchmarktest von
PCWorld, der ein solches Notebook (MSI GE76 Raider) antreten lässt. Für Performance sorgen der Core i9-12900HK ("Alder Lake") sowie eine Hochleistungs-Grafikkarte des Typs Nvidia GeForce RTX 3080 Ti. Für die Applewelt ist vor allem spannend, wie das potente Notebook samt massiver Kühlung gegen ein MacBook Pro abschneidet.
Intel liegt bei Mobilchips wieder vorneTatsächlich schaffen es die 14 Kerne des Core i9 die 10 Kerne des M1 Max hinter sich zu lassen – sogar die Leistung pro einzelnem Kern ist beim Intel-Prozessor etwas höher (+3,5 Prozent). Unter dem Strich bringt es der Core i9 auf rund fünf Prozent mehr CPU-Performance, wohingegen die verwendete Grafikkarte erwartungsgemäß maßgeblich besser als die Grafikkerne des M1 Max abschneidet. Im Alltag dürfte hingegen niemand den Unterschied der CPU-Performance bemerken, für Benchmarks zählt aber natürlich jeder Prozentpunkt. Die folgenden Diagramme zeigen die Single-Core-Performance sowie die OpenCL-Ergebnisse:
Vergleichsdarstellung von MacWord
Der Sieg ist aber nur auf den ersten Blick einerWas nun allerdings so aussieht, als ziehe Intel wieder an Apple vorbei, ist teuer erkauft. Ein Blick auf den Energiebedarf zeigt nämlich, welche Unterschiede zwischen den Chips liegen. Während der Versuchsreihe genehmigte sich das getestete Notebook mit Intel-Chip zwischen 100 und 140 Watt – wohingegen ein anderer Test das MacBook Pro mit M1 Max gerade einmal bei 40 Watt sah. Die Akkulaufzeit spricht diesbezüglich Bände, denn die 17 Stunden Video-Wiedergabe sind fast dreimal so viel wie die sechs Stunden des MSI GE76 Raider.
Enorme Anforderungen an die Kühlung des Systems
Somit hat Intel zwar einerseits einen Sieg errungen und sich wieder an die Spitze gesetzt, allerdings dürfte der getestete Chip angesichts des Leistungsbedarfs sicherlich keine Anwendung in regulären Notebooks finden. Auch wenn Intel mit Fug und Recht behaupten darf, den marktweit schnellsten Mobilprozessor im Angebot zu haben, sind die tatsächlichen Vorteile eher theoretischer Natur – und unterstreichen erst recht, wie gut Apples Prozessoren derzeit aufgestellt sind.