Benchmark: iPad Pro 2018 vs. MacBook Pro 2018
In den Diskussionen, ob es sich beim iPad um einen vollwertigen Notebook-Ersatz handeln kann, nimmt Apple eindeutig die Rolle der Befürworter ein. Das jüngst aktualisierte iPad Pro erhält dank Umstellung auf USB-C beispielsweise die Möglichkeit, direkt auch ein 5K-Display anschließen zu können, was es eindeutig näher in Richtung herkömmlicher Computer rückt. Kritiker des Konzepts führen hingegen oft an, zwar sei die Hardware des iPads sehr leistungsfähig, jedoch eigene sich das Betriebssystem kaum für produktive Arbeit – man denke nur an Szenarios, wenn oft zwischen Programmen gewechselt oder eine Vielzahl an Dateien verwaltet werden muss.
Dieses Argument kann Apple zwar auch mit iOS 12 und dem neuen iPad Pro nicht zerstreuen, wohl aber noch mehr Performance bieten. Wer plant, rechenintensive Programme wie Photoshop auf dem iPad zu nutzen, darf sich darüber freuen. Doch wie verhält sich eigentlich die Rechenleistung des neuen iPad Pro, wenn man es mit einem MacBook Pro vergleicht? Dieser Frage ging ein Benchmarktest nach.
Das iPad Pro schlägt fast alleWährend der Präsentation gab Apple an, mit dem A12X sei das neue iPad Pro schneller als 92 Prozent aller portabler PCs. Blickt man nur auf die Benchmarkwerte, so scheint diese Behauptung durchaus nicht zu hoch gegriffen. Während das 2017er iPad Pro auf 3908 Punkte mit einem Kern und 9310 Punkte mit allen Kernen kam, schafft die 2018er Serie 5030 Zähler im "Single Core"-Modus und 18.000 Punkte, wenn alle Kerne ausgelastet werden. Die bereits sehr leistungsfähige Basis-Konfiguration des 2018er MacBook Pro mit Sechskern-i7 kann sich damit nur im Multicore-Test geringfügig absetzen, nicht aber bei der Performance mit einem Kern. Der Core i9 stellt das iPad Pro erwartungsgemäß in den Schatten – allerdings kämpft dann auch ein 3000 Euro teures Notebooks gegen ein knapp 900 Euro teures Tablet. Gleichzeitig übertrifft das iPad Pro fast alle iMacs und sogar den iMac Pro, geht es um die SingleCore-Performance.
...aber es sind eben nur BenchmarksBei Benchmarktests dieser Art darf allerdings nicht vergessen werden, dass es sich um synthetische Werte handelt, die man nicht einfach in die Praxis übersetzen kann. Wer iPad Pro und einen iMac Pro vergleicht, hat beim Tablet zwar in bestimmten Bereichen vergleichbare Rechenleistung – doch im Alltag ganz sicher nicht dieselbe Produktivität über alle Bereiche hinweg, als wenn man vor einem Mac sitzt. Ganz anders sähe es natürlich aus, arbeitete der A12X auch in einem Mac und würde macOS anstatt iOS ausführen. Im Multicore-Betrieb muss sich Apples Prozessor der Intel-Konkurrenz noch teils geschlagen geben, doch auch in dieser Disziplin schrumpft der Unterschied ganz erheblich.