Bericht: Apple-Zulieferer zweifeln am Erfolg der AirPods Max
Apple präsentierte am Dienstag die wohl letzte Produktneuheit für 2020: Zuerst als AirPods Studio in der Gerüchteküche gehandelt, lassen sich die neuen Bügelkopfhörer namens AirPods Max bereits bestellen – das mit knapp 600 Euro bepreiste Produkt ist jedoch nicht gerade ein Schnäppchen. Nach der Vorstellung der Over-Ears wurden Stimmen laut, dass sich die Kopfhörer kaum von ähnlichen Produkten anderer Hersteller unterschieden – und sie sich angesichts des hohen Preises kaum auf dem Markt behaupten könnten. Diese Ansicht scheint sich nicht allein auf strenge Kritiker zu beschränken – auch Apples Zulieferer prognostizieren keinen allzu großen kommerziellen Erfolg.
Bügelkopfhörer weniger nachgefragtLaut
DigiTimes zeichnen vor allem die taiwanischen Unternehmen Compeq Manufacturing und Unitech für die Fertigung von AirPods-Leiterplatten verantwortlich. Beide Hersteller möchten sich nicht offiziell äußern. DigiTimes bezieht sich aber auf Aussagen taiwanischer Zulieferer, die sich skeptisch zeigen. Das liege einerseits am hohen Preis der Kopfhörer, andererseits an deren Bauform: Die Zulieferer verweisen auf Studien der Analysten von Canalys, die In-Ear-Kopfhörern ein deutlich größerer Interesse bescheinigen. So sei die Nachfrage nach kabellosen In-Ears im dritten Quartal 2019 ungleich höher gewesen: 45 Millionen Einheiten seien verkauft worden, bei Bluetooth-Over-Ears hingegen fielen die Verkäufe weitaus geringer aus: „Nur“ 20 Millionen Einheiten seien im selben Zeitraum über die Ladentheke gewandert.
Aktuell hohe NachfrageDer Bericht spricht auch die Konkurrenz an: JBL, Sony sowie Bose seien in diesem Marktsegment eindeutig in Führung. Tatsächlich haben diese Anbieter Bügelkopfhörer für deutlich niedrigere Preise im Portfolio – sie können allerdings nicht mit dem H1-Chip und der nahtlosen Einbindung in das Apple-Ökosystem punkten. Hinzu kommt, dass sich auf dem Markt auch teurere Modelle als die AirPods Max finden – und zu Apples Over-Ears noch keine ausführlichen Testberichte vorliegen. So ist durchaus denkbar, dass Cupertino Audiophile zu überzeugen vermag – ob das für den Erfolg der neuen AirPod ausreicht, lässt sich schwer abschätzen. Aktuell scheint die Nachfrage alles andere als gering zu sein: Neukäufer müssen sich
bis März gedulden, ehe sie die Kopfhörer in Empfang nehmen können.