Bericht: Apple bereitet Abkehr von Google-Suche vor – mit eigener Suchmaschine?
Wer die URL-Zeile von Safari bemüht, um eine Internetsuche zu starten, der erhält die Ergebnisse von Google – es sei denn, der Anwender hat im Vorfeld einer anderen Suchmaschine auf dem Mac, iPhone oder iPad den Vorzug gegeben. Allzu viele Alternativen gibt es aber nicht: Neben Google stehen lediglich Yahoo, Bing und DuckDuckGo zur Auswahl. Dass Google werkseitig als Anbieter eingestellt ist, stellt keinen Zufall dar: So soll der Suchgigant
bis zu 12 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Apple überweisen, um in den Genuss dieses Privilegs zu kommen. Die Abmachung der beiden US-Konzerne rief das US-Justizministerium auf den Plan. Beiden Unternehmen wird regelmäßig der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vorgeworfen – Apple scheint nun die Abkehr von Googles Suche vorzubereiten.
Suchergebnisse ohne GoogleEin Bericht der
Financial Times spricht von sich anhäufenden Hinweisen, die von einer Alternative zu Google Suchmaschine zeugen. So zeigt sich beispielsweise in iOS 14, dass Suchanfragen, die direkt über den Homescreen erfolgen, nicht länger über Google gehen – stattdessen listet das Betriebssystem eigene Ergebnisse auf und verlinkt direkt zu Internetseiten, ohne den Suchriesen zwischenzuschalten. Der Bericht wertet das als klares Indiz, mittel- bis langfristig auf eine hauseigene Lösung setzen zu wollen.
Suchergebnisse auf dem Homescreen führen ohne Umwege zur Internetseite – Google bleibt außen vor.
Bericht: Apples Webcrawler zeigt sich umtriebigIn diesem Zusammenhang weist die Financial Times auch darauf hin, dass Apple John Giannandrea vor zwei Jahren eingestellt hat. Bei Giannandrea handelt es sich um den ehemaligen Chef von Googles Suchen-Sparte – er soll vor allem an der Verbesserung der künstlichen Intelligenz von Siri arbeiten. Hinzu kommt, dass Apples Webcrawler Applebot eine erhöhte Aktivität verzeichne – andere Quellen können diese Aussage hingegen
nicht bestätigen. Außerdem ist der Crawler schon
seit einigen Jahren im Einsatz. Sollte Apple tatsächlich eine neu entwickelte Search-Engine vorstellen, so hätte das weitreichende Konsequenzen – und würde wohl beiden Unternehmen dabei helfen, aus dem Visier der Wettbewerbshüter zu kommen.