Bericht: Apple hat "Next Generation"-Suchmaschine entwickelt
Pegasus – so lautet der Name eines berüchtigten Trojaners, den die NSO Group zum Einbruch in iPhones verkauft. Allerdings gibt es auch ein gleichnamiges Apple-internes Projekt, das seit Jahren unter der Leitung von KI-Chef John Giannandrea steht. Die Zielsetzung widmet sich einer Thematik, von der man in den vergangenen zwei Wochen ziemlich viel lesen konnte, denn Google muss sich bekanntlich kartellrechtlichen Ermittlungen stellen – und Apple-Manager tätigten im Rahmen dessen einige interessante Aussagen zum Suchmaschinenmarkt. Von Eddy Cue war beispielsweise zu hören, man halte Google für den besten Suchanbieter und entwickle auch keine konkurrierende Lösung. Allerdings heißt es in einem neuen Bericht nun, Apple habe sehr wohl eine Suchmaschine auf die Beine gestellt, wenngleich mit anderer Ausrichtung.
Apple Pegasus – eine Suchmaschine für Apps?Wie es von
Mark Gurman heißt, sei "Pegasus" die nächste Generation von Suchmaschine. Eddy Cues Aussage bleibe bestehen, es damit nicht Google gleichtun zu wollen. Stattdessen komme die Technologie bei einem der umsatzträchtigsten Produkte des Unternehmens zum Einsatz, nämlich dem App Store. Keine Angaben macht er jedoch, ob Pegasus in direktem Zusammenhang mit den angeblichen Plänen steht, Siri mithilfe generative KI auf neue (sprachliche) Grundlagen
zu stellen. In Apples eigenen Apps mache man von Pegasus-Technologie übrigens schon Gebrauch, fügt Gurman hinzu.
Der "Apple Bot" ist noch älter als PegasusMomentan hängen Suchergebnisse im App Store vollständig davon ab, ob der Suchbegriff entweder in der Beschreibung, den hinterlegten Schlüsselwörtern oder einer bezahlten Schaltung vorkommt. KI-basierende Suche könnte hingegen auch dann treffende Resultate liefern, wenn der Nutzer beschreibt, was er gerne finden würde – selbst wenn seine Angaben sich eben nicht auf den Produktseiten wiederfinden lassen. Die frühen Versuche mit Apple-eigener Suche sind übrigens noch älter, denn seit 2015 macht sich ein Crawler namens "Apple Bot" bemerkbar. Dieser dient jedoch vorrangig der Erprobung von Konzepten, außerdem gab Apple vor einigen Jahren an, damit die Siri-Websuche zu unterstützen.
Apple könnte Google ersetzen – will aber nichtAuf absehbare Zeit dürfte sich in Safari nichts ändern und Google weiterhin der bevorzugte Anbieter sein – was Apple viele Milliarden Dollar pro Jahr in die Kassen spült. Schon alleine deswegen hat man in Cupertino kein allzu großes Interesse daran, sich ernsthaft um Alternativen zu bemühen. Laut Gurman handelt es sich aber um eine strategische Entscheidung. Sollte Apple die Meinung ändern oder aufgrund des Verfahrens gegen Google zu weitreichenden Entscheidungen gezwungen sein, so hätte man jetzt bereits alles, um aus eigener Kraft einen Google-Konkurrenten ins Leben rufen zu können.