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Bericht: Apple und Meta verhandelten über KI-Partnerschaft (Aktualisierung: Apple lehnte ab)

Mehr als zehn Jahre ist es her, dass Apple und Facebook eine Kooperation bekannt gaben. Sowohl unter iOS 6 als auch Mac OS X 10.8 Mountain Lion stand direkte Facebook-Integration zur Verfügung. Damit war es Nutzern möglich, Inhalte per systemseitiger Funktion zu teilen und zu veröffentlichen. Besagte Zusammenarbeit sollte aber nicht für die Ewigkeit sein, denn bereits fünf Jahre später entfernte Apple die Anbindung wieder. iOS 11 (2017) und macOS 10.14 (2018) brachten das Interface nicht mehr mit, denn Apple hatte inzwischen Datenschutz als großes, werbewirksames Thema für sich auserkoren. Nun könnte es aber nach langer Zeit der ausdrücklichen Nicht-Freundschaft zwischen den Unternehmen zu einer erneuten Kooperation kommen.


Meta-KI als Siri-Erweiterung?
Dem Wall Street Journal zufolge gibt es Gespräche zwischen Apple und Meta, um auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz zusammenzuarbeiten. Die Branche bewege sich momentan so schnell, dass sich Apple notfalls auch mit Erzkonkurrenten verbünden müsse. Angeblich sehe eine mögliche Integration ungefähr so wie im Falle von ChatGPT aus – während der Großteil der KI-Funktionalität entweder lokal oder auf Apples Servern läuft, käme die Meta-KI als Erweiterung zum Einsatz.

Apple fehlt es an "Weltwissen"
Vor allem in einem Bereich sind derlei Add-ons von Bedeutung, nämlich bei "Weltwissen". Um per Siri aktuelle Ereignisse wie Spritpreise oder Nachrichten abzufragen bzw. Aufgaben zu stellen wie "welches Drei-Gänge-Menü ist gut für eine Sommerparty", muss das Modell über weit mehr als nur Sprachfähigkeiten verfügen. Nutzer könnten daher entscheiden, welche KI sie mit der Beantwortung der Frage beauftragen wollen, wenn Apple Intelligence dazu nicht in der Lage ist.

Wohl keine kurzfristige Zusammenarbeit
Es ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich, noch in diesem Jahr mögliche Früchte der Zusammenarbeit zu sehen. Wenn selbst ChatGPT im September-Release nicht zur Verfügung stehen wird, dürften weitere, bis dato nicht einmal verkündete Kooperationen sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem bleibt der Punkt bestehen, dass Apple die KI-Funktionen zunächst nur für US-Englisch anbieten kann – weswegen jedwede Erweiterung dieser Art ins Jahr 2025 rücken muss.

"Gerne auch weitere KIs", sagte Federighi gerade erst
Schon kurz nach der WWDC-Keynote hatte Apples Software-Chef Craig Federighi angegeben, man würde gerne noch weitere Partner integrieren. Während man zunächst OpenAI und ChatGPT zur (optionalen) Verwendung anbietet, dürfte die Liste daher im Laufe der Zeit wachsen. Aus diesem Grund ist es auch nicht vollständig überraschend, wenn Meta mit im Rennen ist, genauso wie Google und Gemini. "Für jeden Bereich die passende KI", lautet hierbei das offensichtliche Motto.

Aktualisierung, 25.6.24: Apple lehnte ab
Bloomberg hat mit weiteren Angaben nachgelegt. Demnach verliefen die Gespräche bezüglich einer Integration von "Llama" im Sand, denn Apple hatte Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre. Dem neuerlichen Bericht zufolge waren erste Verhandlungen vor einigen Monaten angelaufen, als Apple auch mit OpenAI und Google sprach. Obwohl das Unternehmen gerne mehrere Chatbots anbieten möchte, scheint Metas Lösung somit nicht mehr im Rennen zu sein.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth24.06.24 10:32
🤮 bitte nicht!
Fly it like you stole it...
+14
FlyingSloth
FlyingSloth24.06.24 10:40
Ich nehme an Apple möchte Zugriff auf LLAMA 3 haben.
Fly it like you stole it...
+1
Niederbayern
Niederbayern24.06.24 11:06
Mit Apple Privacy dann zu werben könnte etwas komisch wirken
+8
rene204
rene20424.06.24 11:17
Bitte nur wenn abschaltbar.
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+4
Deichkind24.06.24 11:44
Das steht ja schon im Artikel: Es wird in macOS und iOS wohl optional sein so wie bei OpenAI mit ChatGPT.

Bei solchen Meldungen zu laufenden Verhandlungen frage ich mich immer: Wer hat den Vorgang aus welchen Motiven in die Öffentlichkeit gebracht?

1. Jemand, der die Verhandlungen torpedieren will?

2. Jemand, der einem Dritten, mit dem nebenbei auch verhandelt wird, einen Tritt in den Hintern geben will?

3. Ein Wichtigtuer, der vor Journalisten mit seinem Insiderwissen prahlt?
+5
Unwindprotect24.06.24 12:13
FlyingSloth
Ich nehme an Apple möchte Zugriff auf LLAMA 3 haben.

Das ist ja eigentlich OpenSource... sollte also eh nutzbar sein. Vielleicht entspricht die Nutzung aber nicht den Lizenzbedingungen... die hab ich noch nicht geprüft.
+2
Unwindprotect24.06.24 12:16
Deichkind
Das steht ja schon im Artikel: Es wird in macOS und iOS wohl optional sein so wie bei OpenAI mit ChatGPT.

Apple hat ja schon an der WWDC klar gemacht, dass OpenAI als integrierter Drittdienst nur den Anfang mache und man vorhabe "viele" KI-Modelle zu integrieren. Insofern wird Apple wohl man allen gängigen Herstellern von KI-Modellen im Kontakt sein.
Deichkind
Bei solchen Meldungen zu laufenden Verhandlungen frage ich mich immer: Wer hat den Vorgang aus welchen Motiven in die Öffentlichkeit gebracht?

1. Jemand, der die Verhandlungen torpedieren will?

Wieso - ist doch eher Werbung für beide?
Deichkind
2. Jemand, der einem Dritten, mit dem nebenbei auch verhandelt wird, einen Tritt in den Hintern geben will?

Wieso? Apple hat doch klargemacht, dass das Ziel die Integration von vielen Modellen ist.
Deichkind
3. Ein Wichtigtuer, der vor Journalisten mit seinem Insiderwissen prahlt?

Ganz bestimmt ^^
+2
itomaci
itomaci24.06.24 12:21
Eine Sache beruhigt mich dabei: die ganzen Daten die Zuck von mir gesammelt hat kehren dann evtl. wieder zu Apple zurück?
“An iPod. A phone. An internet communicator. And a camera”
+3
Deppomat24.06.24 12:48
Eew brother eew!
-1
kiungo
kiungo24.06.24 13:51
Lustig: Apple macht genau das, was sie bereits in den letzten Tagen angekündigt haben ("Wir wollen dem Anwender möglichst viele LLM anbieten") und die Leute zeigen sich überrascht und bringen Sprüche wie "aber nur wenn es optional ist" oder "mit Apple Privacy zu werben ist dann aber etwas komisch".

Ja, es ist optional - genau wie die Nutzung von ChatGPT.

Und: Apple Intelligence hat überhaupt nix mit der Anbindung weiterer LLM zu tun.
kiungo - Beratung, Schulung und Service rund um den Mac
+3
kiungo
kiungo24.06.24 13:58
Unwindprotect
Das ist ja eigentlich OpenSource... sollte also eh nutzbar sein. Vielleicht entspricht die Nutzung aber nicht den Lizenzbedingungen... die hab ich noch nicht geprüft.

Die Nutzung mag öffentlich möglich sein. Aber ich vermute, dass Apple einen Zugang möchte, bei dem die Übermittelten Informationen nicht für das Training der KI verwendet werden dürfen - genau wie bei ChatCPT.

Das könnte zukünftig ein nicht unerhebliches Kaufargument sein, wenn man weiß, dass man Zugriff auf X verschiedene LLM hat, und die Anfragen darauf nicht gespeichert werden.
kiungo - Beratung, Schulung und Service rund um den Mac
+2
Unwindprotect24.06.24 13:59
kiungo
Lustig: Apple macht genau das, was sie bereits in den letzten Tagen angekündigt haben ("Wir wollen dem Anwender möglichst viele LLM anbieten") und die Leute zeigen sich überrascht und bringen Sprüche wie "aber nur wenn es optional ist" oder "mit Apple Privacy zu werben ist dann aber etwas komisch".

Ich vermute es liegt einfach daran, dass viele Menschen einfach vor allem Headlines lesen und sich den restlichen Inhalt halluzinieren...
+5
antaron24.06.24 14:29
Ich denke Apple sieht LLM's so wie Suchmaschinen, die sich hinter einer kontrollierenden Instanz bewegen. Das was wir heute als hörbare Stimme Siri kennen, wird Apple nicht aus der Hand geben. Das wäre quasi der Webbrowser wie Safari und hier dann das Kontrollzentrum mit Siri. Wenn das System mehr Wissen und Input benötigt, greift es auf LLM's zu und der Nutzer wählt selbst auf welches Modell er zugreifen möchte.
Damit könnte man die Kontrolle behalten und gleichzeitig Zeit gewinnen um ein eigenes leistungsstarkes LLM oder andere generative KI-Modelle zu bauen. Das wäre zumindest mein best guess.
+3
macfreakz24.06.24 14:51
Man sollte die ML Modelle wie die Apps denken. Die kann man (optional gegen Gebühr) installieren / deinstallieren. Das soll optimal mit dem UX gelöst werden, so dass ich z.B. im Pages auch damit bedienen kann. Wenn alles über eigene Apps geht, ist dann nur umständlich.

Damals hat Apple ja mit Youtube verhandelt, um als eigene App auf iPhone zu kommen.
+1
ruphi
ruphi24.06.24 15:34
MTN/fen
macOS 10.4 (2018)
Glaube es ist macOS 10.14 gemeint
+1

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