Bericht: Apple will angeblich lokale Fotos auf Kindesmissbrauch scannen (Wichtige Aktualisierung)
Bei diversen Bilderdiensten ist es längst üblich, dass automatisierte Prüfungen stattfinden, um illegales Bildmaterial zu erkennen. In erster Linie dient dies dem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie. Einem Bericht zufolge will Apple sich daran beteiligen und auch die lokal gespeicherten Mediathek durchsuchen. Natürlich bedeutet dies nicht, fortan exakt über all das Bescheid zu wissen, was Nutzer auf ihren Macs und iPhones speichern. Stattdessen ist angeblich geplant, bestimmte Fingerprints/Hashes herunterzuladen und diese dann direkt auf dem iOS-Gerät mit den gespeicherten Fotos der Camera Roll zu vergleichen. Im Falle einer Positivmeldung erfolgt anschließend die Beurteilung durch einen Menschen.
Gutes Ansinnen, doch problematische VorgehensweiseAllerdings weist Kryptografie- und Sicherheits-Experte
Mathew Green darauf hin, dass derlei Maßnahmen hohe Gefahren und Probleme mit sich bringen. Sicherlich stimmt fast jeder der Aussage zu, dass mit aller Entschiedenheit gegen Kindesmissbrauch vorgegangen werden und der Austausch entsprechenden Bild- und Videomaterials unterbunden werden muss. Die Implikationen wären jedoch mannigfaltig. Einerseits verursachen derlei Algorithmen viele falsch-positive Warnungen, womit auch legale Fotos von fremden Gutachtern betrachtet würden, andererseits ließe sich die Technologie auch zur Unterdrückung von politischen Aktivisten einsetzen.
Jetzt schon Zugriff auf iCloud-Fotos möglichBislang gab es von Apple noch keine offizielle Ankündigung. Matthew Green betont aber, von mehreren unabhängigen Quellen eine Bestätigung erhalten zu haben, dass Apple an einem solchen Verfahren arbeitet. Zunächst wolle man den Algorithmus auf solche Bilder anwenden, die ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der Cloud gespeichert sind. Denkbar sei jedoch auch eine Ausweitung auf verschlüsselte Messenger, womit Apple Forderungen der internationalen Ermittlungsbehörden nachkäme. Was übrigens auch momentan schon möglich ist: Auf richterliche Anordnung hin können Bilderdienste dazu gezwungen werden, Ermittlern Zugriff auf unverschlüsselte Nutzerdaten zu gewähren. Dies betrifft sowohl iCloud-Fotos als auch Bildmaterial der namhaften anderen Bilderdienste.
AktualisierungAnders als berichtet handelt es sich laut Apple
nicht um Scans lokaler Daten, sondern ausschließlich von Inhalten, welche der Anwender auf iCloud lädt. Apple kündigte die Maßnahmen nun
offiziell an – verweist aber explizit darauf, eben keinen lokalen On-Device-Abgleich aller Bilder vorzunehmen.