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Bericht: Apple will angeblich lokale Fotos auf Kindesmissbrauch scannen (Wichtige Aktualisierung)

Bei diversen Bilderdiensten ist es längst üblich, dass automatisierte Prüfungen stattfinden, um illegales Bildmaterial zu erkennen. In erster Linie dient dies dem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie. Einem Bericht zufolge will Apple sich daran beteiligen und auch die lokal gespeicherten Mediathek durchsuchen. Natürlich bedeutet dies nicht, fortan exakt über all das Bescheid zu wissen, was Nutzer auf ihren Macs und iPhones speichern. Stattdessen ist angeblich geplant, bestimmte Fingerprints/Hashes herunterzuladen und diese dann direkt auf dem iOS-Gerät mit den gespeicherten Fotos der Camera Roll zu vergleichen. Im Falle einer Positivmeldung erfolgt anschließend die Beurteilung durch einen Menschen.


Gutes Ansinnen, doch problematische Vorgehensweise
Allerdings weist Kryptografie- und Sicherheits-Experte Mathew Green darauf hin, dass derlei Maßnahmen hohe Gefahren und Probleme mit sich bringen. Sicherlich stimmt fast jeder der Aussage zu, dass mit aller Entschiedenheit gegen Kindesmissbrauch vorgegangen werden und der Austausch entsprechenden Bild- und Videomaterials unterbunden werden muss. Die Implikationen wären jedoch mannigfaltig. Einerseits verursachen derlei Algorithmen viele falsch-positive Warnungen, womit auch legale Fotos von fremden Gutachtern betrachtet würden, andererseits ließe sich die Technologie auch zur Unterdrückung von politischen Aktivisten einsetzen.


Jetzt schon Zugriff auf iCloud-Fotos möglich
Bislang gab es von Apple noch keine offizielle Ankündigung. Matthew Green betont aber, von mehreren unabhängigen Quellen eine Bestätigung erhalten zu haben, dass Apple an einem solchen Verfahren arbeitet. Zunächst wolle man den Algorithmus auf solche Bilder anwenden, die ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der Cloud gespeichert sind. Denkbar sei jedoch auch eine Ausweitung auf verschlüsselte Messenger, womit Apple Forderungen der internationalen Ermittlungsbehörden nachkäme. Was übrigens auch momentan schon möglich ist: Auf richterliche Anordnung hin können Bilderdienste dazu gezwungen werden, Ermittlern Zugriff auf unverschlüsselte Nutzerdaten zu gewähren. Dies betrifft sowohl iCloud-Fotos als auch Bildmaterial der namhaften anderen Bilderdienste.

Aktualisierung
Anders als berichtet handelt es sich laut Apple nicht um Scans lokaler Daten, sondern ausschließlich von Inhalten, welche der Anwender auf iCloud lädt. Apple kündigte die Maßnahmen nun offiziell an – verweist aber explizit darauf, eben keinen lokalen On-Device-Abgleich aller Bilder vorzunehmen.

Kommentare

Nasso05.08.21 13:03
Das gesicht der Macht.

Bei Kindesmißbrauch und Kinderpornografie ist es natürlich schwer, gegen solche Zugriffe auf persönliche Daten zu argumentieren.
Wie aber könnte das weitergehen und wo wären die Grenzen ?

Wenn es einem Unternehmen mit derartiger Marktdominanz irgendwann nicht mehr gefallen würde, daß - sagen wir mal - Fotos von Teslas Autos in der Mediathek gespeichert sind, könnte es dagegen vorgehen.

Ja, das ist natürlich völliger Quatsch und wird nie so oder so ähnlich passieren. Oder ?
+49
gegy05.08.21 13:11
Ich befürworte nicht mal im Ansatz Kindesmissbrauch, jedoch wie weit würde das gehen, wenn Apple sowas macht? Es fängt hier an, dann werden Musiktitel und in der iCloud gespeicherte Daten "gescannt". Irgendwann werden dann Daten, die nur vermeidlich illegale Medien sind getaggt und schon kommt man in Verdacht etwas illegales getan zu haben. Ich bin da eher skeptisch.

Kann aber schon sein, dass die Mehrheit der Nutzer das für gut findet und nicht weiter denkt. Erst letztens hat mir ein Freund gesagt: Er sei lieber bei WhatsApp, als wie bei Telegram oder Signal zu schreiben, weil WhatsApp wird überwacht und reguliert. Die Welt will wohl kontrolliert werden.
+31
pentaxian
pentaxian05.08.21 13:18
Wer hätte gedacht, dass Apple sich mal als Vorreiter auf dem Weg zum Polizeistaat aufschwingen würde...
Wenn sie das durchsetzen, dann geht mein Weg ohne Apple weiter.
Und nein, ich habe mit Kindermissbrauch aber sowas von gar nix m Hut, ganz im Gegenteil!
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+27
Puschel05.08.21 13:20
Da muss ich ein ganz grosses Veto einwerfen. Apple scannt iCloud Fotos auf Kindesmissbrauch etc. schon seit Jahren. Siehe auch Artikel von 2019

https://www.ifun.de/apple-prueft-icloud-fotos-auf-kindesmissbrauch-138935/

Aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung. Ich hoffe, dass falls ein Fund auftritt auch dementsprechend gehandelt wird.
-9
gegy05.08.21 13:23
Puschel
Da muss ich ein ganz grosses Veto einwerfen. Apple scannt iCloud Fotos auf Kindesmissbrauch etc. schon seit Jahren. Siehe auch Artikel von 2019

https://www.ifun.de/apple-prueft-icloud-fotos-auf-kindesmissbrauch-138935/

Aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung. Ich hoffe, dass falls ein Fund auftritt auch dementsprechend gehandelt wird.

Sehr interessant. Danke für den Hinweis, denn das wusste ich gar nicht. Solange es dabei bleibt ist das auch ok. Komisch nur, dass es nun zwei Jahre später hier bei mtn wieder einen neuen Artikel dazu gibt.
+2
dam_j
dam_j05.08.21 13:24
Scann sie nach "etwas" scannen sie automatisch nach "allem".

Das Thema Kinder außen vor haben sie faktisch JEDES Foto gesehen und indexiert. So das mit extremer Sicherheit es dann auch extrem simpel ist nach Dingen wie Drogen, Alkohol, bestimmten Personen, Waffen, Verstößen gegen die Apple EULA, etc. etc. zu suchen.

Kann einem gefallen, muss es aber nicht.

ABER
Wenn man wie ich seine Fotos in der Apple-Cloud aufbewahrt und man quasi seine Besitzrechte eh schon abtritt kann es sowie so schon seit X Jahren so sein das Apple das längst macht und niemand hier würde dies mitkriegen...
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
0
Sindbad05.08.21 13:29
Aus meiner Sicht hat Apple dazu kein Recht !

Dies entspricht einer Hausdurchsuchung meiner Daten ohne richterlichen Beschluss !!
+25
system7
system705.08.21 13:46
Die übelsten Dinge nehmen ihren Anfang oft im Namen des Guten. Natürlich ist es wichtig, gegen Kindesmissbrauch vorzugehen. Ein inhaltlicher Scan privater Computer oder Datensätze ist eine Bevormundung, die jedoch zu weit geht. Wenn dieses Werkzeug dann noch Bevormundungsparteien wie den Grünen in die Hand fällt, wird einem früher oder später der Grill abgestellt oder die Sprache zensiert.
+1
Lamoras05.08.21 14:09
Mh, sehr gefährlich. Meiner Meinung nach nicht einmal wegen dem „was wenn sie es ausweiten?“. Tatsächlich gibt es nicht soo viel automatisiert auswertbares verwehrliches Bildmaterial. Vielleicht für China das Bild vom Tank Man.

Problematisch sind dann eher false positives. Was ist zum Beispiel mit KP Bildern in öffentlichen WhatsApp Gruppen? Die Bilder tauchen ja auch in der Galerie auf und würden dann zu einer Meldung führen.
+3
Borimir05.08.21 14:18
system7
Wenn dieses Werkzeug dann noch Bevormundungsparteien wie den Grünen in die Hand fällt, wird einem früher oder später der Grill abgestellt oder die Sprache zensiert.
Was für ein unsinniger und dabei durchschaubar Kommentar.
+3
beanchen05.08.21 14:19
Nasso
Bei Kindesmißbrauch und Kinderpornografie ist es natürlich schwer, gegen solche Zugriffe auf persönliche Daten zu argumentieren.
Ehrlich? Fällt mir kein bisschen schwer: in meinen Fotos gibt etliche Bilder meiner nackten Kinder von früher. Am Strand, in der Badewanne, auf dem Wickeltisch ...
Auch wenn das kein Kinderpornografie in Deutschland ist, aus den USA hat man da schon anderes gehört. Außerdem könnte es leicht zu Kinderpornografie werden, es wäre nicht das erste mal, dass Apple Mitarbeiter Kundenfotos weitergeben.
Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html
+22
teorema67
teorema6705.08.21 14:29
Ohne richterlichen Beschluss? Apple wird bestimmt keine universellen (auch in den USA vorhandenen) Rechtsgrundsätze über Bord werfen.

Anders sieht es aus, wenn sie alle Altverträge auflösen und neue Verträge mit den Usern abschließen, in denen letztere explizit dem Scan zustimmen.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Mecki
Mecki05.08.21 14:46
Im Falle einer Positivmeldung erfolgt anschließend die Beurteilung durch einen Menschen.
Wie das? Wie kann ein Mensch ein Bild beurteilen, das lokal auf meinem Gerät gespeichert ist?

Bekommt der dann Zugriff auf mein Gerät? Na das ist ja mal praktisch. Eine Hintertür in Geräte, die man leicht freihalten kann, indem man dem Opfer einfach ein KiPo Bild irgendwie unterschiebt. China, Iran und Belarus haben schon Interesse an dem Verfahren angemeldet - natürlich nur zum Schutz der Kinder, versteht sich. Gerade Belarus ist davon überzeugt, dass alle Regierungskritiker auch Kinderschänder sind.

Oder wird das Bild dann irgendwo hochgeladen? Also wenn auf meinem Gerät Bilder von meiner Tochter beim Baden drauf sind oder ein sexy Nachtbilder meiner Frau und der Algorithmus hier glaubt KiPo erkannt zu haben, dann werden meine privatesten Bilder einfach mal so ungefragt irgendwo hochgeladen und irgend eine wildfremde Person darf sich die dann anschauen? Was nicht nur im Widerspruch zu allem steht, wofür Apple gerne stehen möchte, ich glaube nicht einmal, dass das legal wäre.

Selbst wenn es wirklich KiPo wäre, wäre der Vorgang nicht legal nach deutschen Recht, genauso wenig wie es nicht legal ist ein Wohnung einfach mal so ohne Grund zu durchsuchen, auch dann nicht, wenn dort wirklich Bombenbauteile lagern. Nur die Polizei oder Staatsanwaltschaft darf so etwas tun und sie darf es nur, wenn sie einen akute Gefahr nachweisen oder einen Gerichtsbeschluss vorweisen kann. Denn ein Unrecht rechtfertigt kein weiteres Unrecht:

Wenn man jemanden illegale Drogen stiehlst, die dieser gar nicht hätte herstellen dürfen, ist das dennoch Diebstahl. Die Tatsache, dass Herstellung, Vertrieb oder Besitz dieser Droge verboten ist heißt nicht, dass es kein Diebstahl ist, wenn du sie widerrechtlich entwendest. Natürlich kann er den Diebstahl schlecht anzeigen, denn wer er das macht, wird er ja selber wegen Herstellung der Droge belangt, aber würde er ihn anzeigen, wäre das ein ganz normaler Diebstahl und würde auch wie einer behandelt werden.

Also ja, KiPo anzufertigen und zu besitzen ist verboten, aber sie widerrechtlich aus meinen Besitz zu entreißen ist es auch und ohne meine Erlaubnis hat kein Gerät irgend ein Bild von mir irgendwo hochzuladen und einer dritten Person Zugang dazu zu gewähren, denn das verletzt meine Rechte in mehrfacher Hinsicht und das erst einmal völlig unabhängig was auf diesem Bild drauf zu sehen ist. Erst recht dann, wenn es sich als eine Falschmeldung herausstellt.
+22
Nightraider05.08.21 15:03
Borimir
system7
Wenn dieses Werkzeug dann noch Bevormundungsparteien wie den Grünen in die Hand fällt, wird einem früher oder später der Grill abgestellt oder die Sprache zensiert.
Was für ein unsinniger und dabei durchschaubar Kommentar.

Der Kommentar ist durchaus berechtigt! Erdoğan und Orban sind durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen und haben sicherlich sofort vorhandene Instrumente benutzt. Da sollte man auf keinen Fall Vorarbeit leisten!
0
Borimir05.08.21 15:18
Nightraider
Borimir
system7
Wenn dieses Werkzeug dann noch Bevormundungsparteien wie den Grünen in die Hand fällt, wird einem früher oder später der Grill abgestellt oder die Sprache zensiert.
Was für ein unsinniger und dabei durchschaubar Kommentar.
Der Kommentar ist durchaus berechtigt! Erdoğan und Orban sind durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen und haben sicherlich sofort vorhandene Instrumente benutzt. Da sollte man auf keinen Fall Vorarbeit leisten!
Bevormundungspartei, Verbotspartei, Lügenpresse...alles Wörte aus einer bestimmten Richtung. Irgentwann haben Parteien einmal per Gesetz beschlossen, dass z.B. Fahren ihne Führerschein verboten ist. Bevormundungspartei? Mir ging es nur darum, dass man mit solchen Wörtern etwas vorsichtiger sein sollte. Außer natürlich man will in die Ecke aus der solche Wörter kommen

In der Sache bin ich bei euch....
+1
Wellenbrett05.08.21 15:29
beanchen
Nasso
Bei Kindesmißbrauch und Kinderpornografie ist es natürlich schwer, gegen solche Zugriffe auf persönliche Daten zu argumentieren.
Ehrlich? Fällt mir kein bisschen schwer: in meinen Fotos gibt etliche Bilder meiner nackten Kinder von früher. Am Strand, in der Badewanne, auf dem Wickeltisch ...
Auch wenn das kein Kinderpornografie in Deutschland ist, aus den USA hat man da schon anderes gehört. Außerdem könnte es leicht zu Kinderpornografie werden, es wäre nicht das erste mal, dass Apple Mitarbeiter Kundenfotos weitergeben.
Die von dem im Artikel erwähnten Sicherheits-Experten Mathew Green angesprochene Fehleranfälligkeit der technischen Umsetzung - also konkret die falsch-positiv Warnung, finde ich bei beanchens Beispiel äußerst problematisch: falls also beim Schlüsselabgleich ein Fehler passiert, würden z.B. die Badewannen- und Wickeltischfotos der eigenen Kinder automatisch entwendet und an Apple-Mitarbeiter zur Begutachtung weitergeleitet werden. Und wie können die Apple-Mitarbeiter dann beurteilen, ob es sich um die eigenen Kinder handelt, deren Kleinkindentwicklung liebevoll in Bildern dokumentiert wird, oder um perverse Sammlungen fremder Kinderfotos? Wenn der Bildinhalt nicht eindeutig kriminell ist, müßten dann weitere Bilder (nicht nur die Hashes) zur Begutachtung hochgeladen werden um festzustellen, ob es immer die gleichen paar Kinder sind oder viele verschiedene. Es gibt kaum ein menschliches Verhalten, das ich mehr verachte als Kindesmissbrauch. Aber die Kriminalisierung der eigenen Kunden ist ganz sicher keine gute Lösung.
+14
Wellenbrett05.08.21 15:45
Nightraider
Borimir
system7
Wenn dieses Werkzeug dann noch Bevormundungsparteien wie den Grünen in die Hand fällt, wird einem früher oder später der Grill abgestellt oder die Sprache zensiert.
Was für ein unsinniger und dabei durchschaubar Kommentar.
Der Kommentar ist durchaus berechtigt! Erdoğan und Orban sind durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen und haben sicherlich sofort vorhandene Instrumente benutzt. Da sollte man auf keinen Fall Vorarbeit leisten!
Die Grünen als "Bevormundungspartei" zu bezeichnen ist Quatsch! Jede Regierung steuert mit Gesetzen menschliches Verhalten. Wenn eine Partei Veränderungen will dann schreien alle, die diese Veränderungen nicht wollen, aber wenn bestehende Verbote durch eine Regierung beibehalten werden, fällt das kaum jemanden auf, weil man sich daran gewöhnt hat.
-2
tonyrockyhorror05.08.21 16:03
Jeden Tag wird es beschissener, und man zahlt noch dafür.

Wenn Strafverfolgungsbehörden Apple dazu zwingen meine Privatsphäre offen zu legen ist das eine Sache wenn Apple aber beginnt auf eigene Faust meine Daten zu durchsuchen ein ganz andere.

Bei jedem false positive darf ich dann zur nächsten Polizeiwache um mich dort zu rechtfertigen? Oder wird gleich Anzeige erstattet und ich verbringe ein paar Tage in U-Haft bis der bedauerlich Irrtum sich aufgeklärt hat? Ich habe drei Kinder meine älteste Tochter bekommt bald ihr zweites - ich habe tausende Fotos meiner Kinder und Enkelkinder vom ersten bis zm heutigen Tage.
Ich zahle 2,99 im Monat für iCloud und kaufe alle paar Jahre das iPhone mit Max. Speicher ach und sowieso kaufe ich seit 25 jahren nur Apple Hardware (abgesehen von Playstation, Fernseher usw.) und als Dank dafür werde ich von Apple verdächtigt pädophil zu sein? Ist das deren Ernst?
+7
MacGuffin05.08.21 16:29
Wirklich ein heikles Thema. Wer kann schon was gegen den Schutz von Kinder haben wollen. Aber von Haus aus alle User unter Generalverdacht zu stellen geht dann doch zu weit.
Da bekommt Tim Cooks Aussage plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Apple CEO Tim Cook: Privacy is 'One of the Top Issues of the Century'

https://www.macrumors.com/2021/01/28/tim-cook-privacy-interview/
+7
Huba05.08.21 17:46
Leute, so funktioniert die schöne Online-Welt halt:

Die Cloud ist nur ein Computer, der jemandem anderen gehört.

Darum speicher' ich da auch keine Daten. Auch, wenn es so schön praktisch ist…
+3
system7
system705.08.21 18:42
Die Einwände teile ich nicht. Natürlich ist jede staatliche Gesetzgebung erst einmal ein Eingriff in die Freiheit. Aber es gibt eben Parteien und Personen, die wollen Menschen viele Freiheiten lassen (schlanker Staat) und es gibt Parteien, die einen Bemutterungsstaat wollen, der Menschen in allen Lebenslagen kontrolliert und auf Linie bringt. Und ja, ich glaube, dass wir zu viel von Letzterem haben. Im Endeffekt zieht jeder staatliche Eingriff weitere nach sich. So endet dieses Spiel grundsätzlich in der Unfreiheit. Die anfänglichen Absichten sind dabei oft positiv. Das Resultat eher wie bei 1984 oder Animal Farm.

Schwierig ist die Abwägung bei dieser Geschichte schon. Dass Apple als Hoster keine Kinderpornografie hosten will, darf und sollte, ist klar. Auf lokalen Festplatten sieht das anders aus. Aber wo fängt der Eingriff ins Private an, der eigentlich unter Richtervorbehalt steht?
0
teorema67
teorema6705.08.21 18:42
Nightraider
Der Kommentar ist durchaus berechtigt! Erdoğan und Orban ...

Die Grünen mit den Herren Erdo. und Orba. in einen Topf zu stecken, finde ich sehr weit hergeholt



Huba
Die Cloud ist nur ein Computer, der jemandem anderen gehört.

Da es eher nicht um Win365 geht: Die Cloud ist Speicher eines Anbieters, der Kopien meiner Daten treuhänderisch diskret und sicher verwaltet. Im Rahmen meiner Backupstrategie möchte ich weiterhin Kopien meiner Dateien bei so einem Anbieter speichern, der noch nicht durch Lecks oder Skandale aufgefallen ist.

Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
0
matiu05.08.21 19:17
Huba
Leute, so funktioniert die schöne Online-Welt halt:

Die Cloud ist nur ein Computer, der jemandem anderen gehört.

Darum speicher' ich da auch keine Daten. Auch, wenn es so schön praktisch ist…

Hast ja recht. Bei der cloud ist es mir auch egal, deren Nutzung ist ja vermeidbar.

Lies den Text oben noch mal genau:
„ Einem Bericht zufolge will Apple sich daran beteiligen und auch die lokal gespeicherten Mediathek durchsuchen.“

Das ist dann echt nicht cool.
+4
Weia
Weia05.08.21 19:18
Ich verstehe den Artikel gleich zweifach nicht: In ihm ist davon die Rede, dass Apple auch lokal Bilder durchsuchen wollen würde – also auf dem eigenen Mac, iPad oder iPhone. Das ginge Orwell-mäßig natürlich absolut überhaupt ganz und gar nicht.

In dem einzig als Quelle verlinkten Twitter-Thread ist aber lediglich von iCloud und Messages die Rede. Und darum wird ja nun schon seit Jahren gerungen.

Also was nun?

Sodann heißt es in dem Artikel, auf richterliche Anordnung hin könnten Bilderdienste dazu gezwungen werden, Ermittlern Zugriff auf unverschlüsselte Nutzerdaten zu gewähren – aber der Punkt ist bei Messages doch gerade, dass das (angeblich) vollverschlüsselt ist, so dass Apple das gar nicht könnte, auch wenn es wollte oder müsste. Weswegen da so ein Verfahren wie das Beschriebene, das jedes einzelne in den Dienst importierte Bild auf entsprechende Merkmale hin abscannt, aus Sicht der Ermittlungsbehörden auch solch ein Fortschritt wäre.

Das passt also nicht wirklich zusammen.

Interessant übrigens, wie viele hier im Thread unaufgefordert eilfertig beteuern, sie persönlich seien natürlich strikt gegen Kinderpornographie – das ist einfach das gesellschaftliche Tabu du jour. Klebe das Etikett Kinderpornographie drauf und alles scheint dem Staat erlaubt. Vor 20 Jahren haben meist noch Jugendschutz und Pornographie gereicht, wenn sich Kinderpornographie totgelaufen hat, kommt irgendwas Neues. Bemerkenswerterweise scheint es in praktisch jeder Gesellschaft zu jedem Zeitpunkt mindestens ein solches Tabu zu geben, zumeist aus den Bereichen Sex und Religion.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+11
virk
virk05.08.21 19:48
Nasso
...
Wenn es einem Unternehmen mit derartiger Marktdominanz irgendwann nicht mehr gefallen würde, daß - sagen wir mal - Fotos von Teslas Autos in der Mediathek gespeichert sind, könnte es dagegen vorgehen.

Ja, das ist natürlich völliger Quatsch und wird nie so oder so ähnlich passieren. Oder ?

Genau das wird passieren; es wird aber erst dann passieren, wenn der Großteil der Bevölkerung dahingehend geframed ist, dass er es richtig findet.
Gaststättenbetrieb sucht für Restaurant und Biergarten Servierer:innen und außen.
+8
Wellenbrett05.08.21 20:16
system7
...Natürlich ist jede staatliche Gesetzgebung erst einmal ein Eingriff in die Freiheit. ...
Viele Gesetze regeln Dinge einfach und bieten eine Orientierung. Personen erleben Gesetze und Staat jedoch subjektiv unterschiedlich: für manche Personen fühlt sich ein Gesetz wie Bevormundung und Reglementierung an, obwohl das sicher nicht die Absicht der Gesetzgebung war. Wenn im Mietrecht beispielweise geregelt wird, unter welchen Bedingungen dem Mieter ein Mietvertrag gekündigt werden darf und unter welchen nicht, dann spielt da sicherlich auch die Absicht eine Rolle, dem Mieter in einer existienziellen Situation zu schützen, als auch die Interessen der Vermieter zu berücksichtigen. Es sind also zunächst Verhaltensregeln für eine wichtige Vertragsangelegenheit zwischen zwei Parteien. Wenn man sie nicht regeln würde, gäbe es (noch mehr) Mord und Totschlag. Sicherlich kann sich da der eine oder andere Vermieter bevormundet fühlen, den Mieter nicht einfach vor die Tür setzen können, wie es ihm passt. Dass die von Dir genannte Partei mehr regeln will als andere Parteien und dass diese Gesetze dann qualitativ restriktiver sind halte ich - ich sage es nochmals - für Quatsch.
+2
claudiusw
claudiusw05.08.21 21:10
Keine Frage: Kindesmissbrauch gehört hart bestraft, aber Apple (und auch andere HighTech Unternehmen wie Google, Facebook, Twitter, etc) sollten nicht ein verlängerter Arm des Gesetzes oder Privatpolizei spielen. Algorithmen und KI können sich auch irren und Fehler machen und ich möchte mal sehen was dann bei falschem Verdacht passiert. Überlassen wir die ganze Sache lieber der Polizei (und deren Fachwissen) und nicht den HighTech-Giganten und deren Smart-Spielzeugen.

Manchmal hat man das Gefühl, dass wir immer mehr zu Technik-Jüngern verkommen, die jedes Problem mit Computern und KI-Algorithmen lösen wollen.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+3
Konni05.08.21 21:11
Kinderpornographie ist das eine, willkürlich private Daten zu durchsuchen ist was anderes. Das Apple die iCloud Daten durchsucht, davon war/ist auszugehen, irgendwo gibt man Ihnen das rechts beim akzeptieren der Nutzungsbedienungen, aber lokale Dateien z.B. in der Fotos App gehen Apple einen feuchten ..... an.

So langsam schafft es Apple wirklich, dass ich (auch privat) wieder auf ein anderes System umsteige, und ich meine nicht das andere SpyOS.
+4
Fatty&Little
Fatty&Little05.08.21 23:04
gegy
Komisch nur, dass es nun zwei Jahre später hier bei mtn wieder einen neuen Artikel dazu gibt.
Weil MTN schon immer völlig unreflektiert Artikel von 9to5Mac (und anderen) einfach kopiert und übersetzt.
-3
Weia
Weia06.08.21 02:46
Puschel
Da muss ich ein ganz grosses Veto einwerfen.
Was willst Du denn verbieten?
Apple scannt iCloud Fotos auf Kindesmissbrauch etc. schon seit Jahren. Siehe auch Artikel von 2019

https://www.ifun.de/apple-prueft-icloud-fotos-auf-kindesmissbrauch-138935/
Das ist falsch. Apple hat sich in den AGB die Rechte dazu einräumen lassen. Das ist etwas ziemlich anderes (und schlimm genug).

Zitat aus dem Wall Street Journal von heute (Paywall):
Wall Street Journal, Hervorhebung von mir
Apple, which has built much of its brand image in recent years on promises to safeguard users’ privacy, says that its new software will further enhance those protections by avoiding any need for widespread scanning of images on the company’s servers, something that Apple currently doesn’t perform.
Puschel
Aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung.
Genau – lasst uns die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht stellen und durchleuchten, weil mal wieder irgendjemand irgendwo Kinderpornographie! gerufen hat! Richterliche Beschlüsse existieren in solch einem Alptraumszenario schon gar nicht mehr. Goodbye liberaler Rechtsstaat, war schön mit Dir. Hello populistische Wirrköpfe, wird leider nicht schön mit Euch.

Ein solches Szenario wäre ein ungeheurer Alptraum und mit keiner Verfassung eines aufgeklärten Rechtstaats westlichen Musters vereinbar.

Das Entscheidende an einem formal regulierten Rechtsstaat sind die klaren Grenzen, die gesetzt sind, ganz egal wie schrecklich sein mag, was sich im Einzelfall vermeintlich dadurch verhindern ließe. Deshalb bleibt unschuldig, wer eines Verbrechens nicht zweifelsfrei überführt werden kann, deshalb gibt es auch für die schaurigsten Verbrechen keine Todesstrafe, deshalb gibt es ein absolutes Folterverbot, auch wenn man vermeintlich durch die Folter 100 Menschenleben retten könnte, und deshalb darf man kein Passagierflugzeug abschießen, auch wenn es einen Kurs nimmt, der Tausende Menschen töten wird. Und auch Kindesmissbrauch ist nicht von einer anderen Seinsweise, die Ausnahmen rechtfertigen könnte (Kinderpornographie, die wieder etwas Unterschiedliches ist, sowieso nicht); es ist nur eine Art von Verbrechen, die dumpfe Gefühle in der Magengrube besonders gut aufzustacheln in der Lage ist.

In all diesen Situationen sagt die aufgepeitschte populistische Emotion: Ja, aber in diesem Fall …! Und wenn ein Staat ein Rechtsstaat ist, antwortet er darauf: Es gibt kein Ja, aber.

Emotionen sind in solchen Fragen der Schlechteste aller Ratgeber.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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