Bericht: Apple will Rechte für exklusive Hollywood-Serien
„Wir sind nicht im Geschäft, um TV-Serien auszuprobieren.“ Mit diesem Statement widersprach Eddy Cue erst vor einem knappen halben Jahr Gerüchten, Apple wolle groß im TV-Geschäft einsteigen (MTN berichtete:
). Doch schon damals schwächte er diese Aussage sofort ab, indem er andeutete, dass zu Apple Music passende TV-Produktionen durchaus interessant für Apple wären. Dazu zähle etwa die geplante Show »Planet of the Apps« oder die Dokumentation über den Werdegang von Dr. Dre.
Dem Wall Street Journal zufolge hat Cupertino dieses Interesse nun auch auf solche Inhalte ausgeweitet, die nicht direkt mit Musikinhalten zu tun haben. Der Konzern sei auf der Suche nach TV-Eigenproduktionen von auswärtigen Studios, sogar von Filmen ist die Rede. Quellen aus Hollywood hätten durchblicken lassen, dass Apple in den letzten Monaten verstärkt Kontakt zu TV-Produzenten aufgenommen habe, um sich die Rechte an fiktionalen TV-Serien zu sichern.
Exklusiv auf Apple MusicObwohl diese Quellen das mögliche Ergebnis mit bekannten Serien wie »Westworld« auf HBO oder »Stranger Things« verglichen, habe Apple nicht die Absicht, ein Netflix-Konkurrent zu werden. Der Umfang der gewünschten TV-Inhalte sei sehr viel geringer. Vielmehr gehe darum, diese Serien und eventuell sogar Filme als Exklusivinhalte auf Apple Music zu bringen. Damit solle der Musikstreamingdienst ein Ass im Ärmel beim Wettbewerb mit dem großen Konkurrenten Spotify erhalten. Mit diesem Konzept ist auch bei »Carpool Karaoke« zu rechnen, für das sich Apple im vergangenen Jahr die Rechte sicherte. Schon Ende dieses Jahres könnten die ersten Apple-eigenen Sendungen online gehen und den Abonnenten des 9,99 Euro teuren Apple Music zur Verfügung stehen.
Bisherige TV-Ambitionen ohne ErgebnisÜbereinstimmenden Berichten zufolge hatte Apple bis vor gut einem Jahr noch die Absicht, einen umfangreichen TV-Streamingdienst auf die Beine zu stellen, der im Gefolge des Apple TV 4 an den Start gehen sollte. Doch die Geschäftsverhandlungen mit den großen Netzwerken gestalteten sich als schwierig; die Apple-Konditionen waren für viele nicht hinnehmbar. Deswegen sei man in Cupertino nun auf das neue Konzept umgeschwungen; Abo-gestützte Dienste wie Apple Music sollen künftig wegfallende Umsätze beim iPhone kompensieren, so heißt es.
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