Bericht: Apples Geheimhaltung behindert Produktionsstart des iPhone 14
Apple bemüht sich seit geraumer Zeit darum, Teile der Produktion von iPhones, Macs und weiteren Geräten aus China in andere Staaten wie etwa Vietnam zu verlagern. Die traditionell starke Abhängigkeit vom Reich der Mitte hat sich durch die strikte Null-Covid-Strategie des Landes mit zahlreichen Lockdowns als nachteilig erwiesen. Hinzu kamen in jüngster Zeit Einschränkungen wegen einer anhaltenden Dürre. Angesichts dieser Situation plante Apple laut dem bekannten Analysten Ming-Chi Kuo, die Fertigung des iPhone 14 mit 6,1-Zoll-Display gleichzeitig in China und im Foxconn-Werk in Indien anlaufen zu lassen (siehe
).
Kein simultaner Produktionsstart in China und IndienBislang erfolgte der Produktionsstart neuer Smartphones in der indischen Stadt Chennai stets mit mehrmonatiger Verzögerung. Das sollte diesmal anders sein, der Auftragsfertiger Foxconn erweitert daher seit einiger Zeit sein dortiges Werk. Apples Hoffnungen auf einen simultanen Beginn der Herstellung des iPhone 14 in China und Indien haben sich jetzt allerdings wohl zerschlagen. Bloomberg zufolge kann die Fertigung der Smartphones in Chennai nicht wie geplant beginnen. Sie verzögere sich um rund zwei Monate, heißt es in einem
Bericht der Nachrichten-Webseite (Bezahlschranke). Einer der Gründe dafür: Apple und Foxconn sei es nicht gelungen, die Lieferketten rechtzeitig in Gang zu setzen, weil diese in Indien zum Teil grundlegend neu aufgebaut werden mussten.
Bloomberg: Apples Inspektionen verzögern die FertigungSchwerer wiegt Bloomberg zufolge allerdings eine weitere Ursache: Apples bekanntes Bemühen um strikte Geheimhaltung. Das kalifornische Unternehmen befürchtet nämlich, dass streng vertrauliche Informationen etwa über technische Spezifikationen des iPhone 14 von Indien aus den Weg an die Öffentlichkeit finden könnten. Die Zollbehörden des Landes etwa überprüfen Importe äußerst penibel und öffnen in aller Regel sämtliche Lieferungen, was die Gefahr von Leaks erhöht. Darüber hinaus führen Apple-Mitarbeiter im Werk in Chennai gründliche Inspektionen durch, um mögliche Risiken für die Geheimhaltung auszuschließen. Das nimmt offenbar mehr Zeit in Anspruch als vorgesehen. Zudem ließen sich in Indien strenge Sicherheits- und Zugangskontrollen nach Apples Vorgaben erheblich schwerer etablieren als in China, heißt es im Bericht.
iPhone 14 soll Ende Oktober in Chennai von Band laufenApple rechnet laut Bloomberg derzeit damit, dass die Fertigung des iPhone 14 in Chennai frühestens Ende Oktober beginnen kann. Das wäre zwar immer noch ein Fortschritt im Vergleich zu früher, als die Produktion in Indien in aller Regel sechs bis neun Monate später anlief als in China. In Cupertino dürfte man über die Situation dennoch nicht allzu glücklich sein. Immerhin besteht durch die Verzögerung das Risiko, die erwartete hohe Nachfrage nach den kommenden Smartphones nicht zeitnah befriedigen zu können und den Kunden somit längere Lieferzeiten zumuten zu müssen.