Bericht: Apples geheime Teststrecke für selbstfahrende Autos
Aus vielerlei Quellen kommen seit Monaten immer neue Berichte auf, dass
Apple an selbstfahrenden Autos forscht und unter dem Projektnamen "Titan" ein solches Fahrzeug entwickelt. Dem Wall Street Journal zufolge fiel die Entscheidung, ein Apple-Auto zu entwicklen und es damit unter anderem Google gleichzutun, im Herbst 2014. Anfang des Jahres hieß es, Apple habe keine Zeit verstreichen lassen und sehr schnell ein Team von rund 1000 Mitarbeitern aufgebaut. Jetzt sind weitere Hinweise aufgetaucht, die sich sehr eindeutig mit Ambitionen auf dem Automobilmarkt in Verbindung bringen lassen.
Apples Auto-FachleuteApple hatte seit Herbst 2014 viel Personalzuwachs aus der Automobilbranche zu verzeichnen. Apple sicherte sich Fachleute und hochrangige Entwicklungsleiter - vor allem auch solche, die Expertise in den Bereichen Getriebe, Antriebsstränge, Antriebssysteme, Sicherheitssysteme wie Airbags und Anschnallgurte sowie für Elektroautos essenzielle Technologien wie Akkusysteme und Energiespeicherung mitbringen.
Mehr als nur CarPlay-WeiterentwicklungDie Personalauswahl legt nahe, dass Apple eben nicht nur an einer verbesserten Version von CarPlay arbeitet, sondern ebenso wie Google und andere Unternehmen aus dem Silicon Valley am Automobilmarkt interessiert ist. Ein in Sunnyvale ansässiges Unternehmen namens SixtyEight ist angeblich Apples Strohfirma, um die Forschungen so gut wie möglich geheim zu halten. Es kürzlich hieß es, Apple kooperiere möglicherweise mit BMW, die bereits mehrjährige Erfahrungen in diesem Bereich mitbringen.
Ein ehemaliges Waffenlager als TeststreckeNachdem Wall Street Journal, Bloomberg und mehrere andere große Publikationen unabhängig voneinander über Apples Ambitionen auf dem Automobilmarkt berichteten und dafür Bestätigungen erhalten haben wollen, schaltet sich nun auch The Guardian (
) ein. Der Zeitung liegen Dokumente vor, wonach sich Apple momentan abgelegene und abgeschirmte Areale sichert, um die selbstfahrenden Autos dort testen zu können. Dazu zähle unter anderem die GoMentum Station, einst eine Flottenbasis, jetzt für Automobiltests umgebaut. Der Stationsleiter bestätigte auf Nachfrage sogar, dass sich Apple für die Anlage interessiere. Aufgrund des Verschwiegenheitsabkommens dürfe er sich aber nicht näher dazu äußern.
Abgeschirmt und nicht einsehbarDie ehemalige Basis aus der Zeit des zweiten Weltkriegs eignet sich perfekt für Autotests, da es nahezu nicht möglich ist, einen Blick ins Innere der riesigen Anlage zu werfen. Unter anderem Mercedes und Honda zählen zu jenen Kunden, die dort noch geheim gehaltene bekannte Prototypen testen. Rund 30 Kilometer an Straßen und Wegen stehen in diesem Areal zur Verfügung, sodass umfangreiche Testfahren möglich sind, ohne in der Öffentlichkeit beobachtet zu werden. Ein Vorteil für Apple ist auch, dass sich die GoMentum Station im Großraum San Francisco befindet und somit nicht weit entfernt vom Hauptquartier liegt. Erwartungsgemäß wollte sich Apple natürlich nicht zu den Berichten äußern und verweigerte jeglichen Kommentar.