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Bericht: Apples supergünstige Lizenzgebühren für ARM-Chips

Für Apple begann das ARM-Zeitalter bereits weit vor dem iPhone bzw. dem iPod. Zusammen mit Acorn Computers und VLSI Technology hatte Apple im Jahr 1990 das Unternehmen namens Advanced RISC Machines Ltd in Großbritannien gegründet. Ende der 90er traf Apple aber die Entscheidung, sich vollständig von den Anteilen zu trennen, da man einerseits dringend die maroden Unternehmenskassen sanieren musste, andererseits aber auch keine unmittelbare Perspektive für die Patente und Technologien sah. Mit dem Newton endete die Ära zunächst, um mit dem iPod wieder aufzuleben. Das iPhone setzte gleichermaßen von Anfang an auf ARM-Chips und nicht auf Intel-Produkte, seit dem ersten iPad engagiert sich Apple zudem als Chip-Entwickler. Die Erfolge mit den Mac-Prozessoren sind ebenfalls jedem bestens bekannt.


Apples supergünstige Flatrate
Nun könnte man meinen, dass Apple mit mehreren Milliarden aktiven ARM-basierten Geräten sicherlich einen Großteil der Lizenzgebühren für das von der japanischen Softbank gehaltenen ARM-Konsortium erwirtschaftet. Ein Bericht offenbart jedoch Überraschendes, genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Apple ist zwar in der Tat einer der größten und stückzahlenstärksten Kunden, trägt aber nur 5 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der Grund liegt in einem alten Lizenzabkommen, welches für Apple außerordentlich günstig ausfällt. Gerade einmal einheitliche 30 Cent pro verbauten ARM-Chip hat Cupertino zu entrichten, kein einziger anderer Anbieter werde weniger zur Kasse gebeten. Zum Vergleich: Für einen aktuellen Snapdragon-Prozessor fallen zwischen 1,50 und 3 Dollar an.

"Die Schutzfolie kostet Apple mehr"
2017 kam es zu Versuchen, etwas marktüblichere Preise zu verhandeln. Die Plastikfolie zum Schutz des iPhone-Displays koste Apple mehr, als die Lizenzierung von ARM-Technologie, so die interne Kritik und Unzufriedenheit. Allerdings erwiesen sich sämtliche Versuche einer Neugestaltung der Bedingungen als erfolglos. Apple beharrte auf den Sonderkonditionen, welche weiterhin unangetastet blieben. Erst kürzlich kündigten Apple und ARM an, die Zusammenarbeit bis "2040 und darüber hinaus" verlängert zu haben – dies aber angeblich weiterhin mit den besonders günstigen Lizenzen.

Kommentare

t.stark30.11.23 12:34
Welche Schutzfolie noch mal?
0
Thorin.IT30.11.23 12:35
War es nicht so, dass Apple gar keine fertigen Chip-Designs kauft, sondern nur die Befehlssätze lizensiert?

Der Originalbericht ignoriert das genauso wie die, die es besser wissen sollten.
+4
dan@mac
dan@mac30.11.23 12:45
t.stark
Welche Schutzfolie noch mal?
Die, die es 2017 noch gab.
+4
Michael Lang aus Rieder30.11.23 13:31
Thorin.IT
War es nicht so, dass Apple gar keine fertigen Chip-Designs kauft, sondern nur die Befehlssätze lizensiert?

Der Originalbericht ignoriert das genauso wie die, die es besser wissen sollten.

Ja Apple entwickelt eigene Designs und kauft keine fertigen IP-Cores ein. Die werden nur eine Entwicklungslizenz haben.

Bei den bekannten Snapdragon CPUs zB. werden sowohl von ARM lizenzierte IP-Cores als auch Eigenentwürfe auf Basis der Arm-Architekturen v7 und v8 verwendet. Daher werden die auch höhere Lizenzgebühren zahlen müssen.
+5
HAL 9000
HAL 900030.11.23 14:18
Schade, das Apple seinen 43 %-Anteil an ARM in den 90ern verkaufen mußte. Sonst würde Apple heute mit jedem Androiden, der verkauft wird, Gewinn machen...

+3
hakken
hakken30.11.23 15:37
Die Erfolge mit den Mac-Prozessoren sind ebenfalls jedem bestens bekannt.

Meine Oma wusste nichts davon!
-1
ssb
ssb30.11.23 16:41
Andererseits sollte ARM das verschmerzen können - ohne Apple hätte es ARM vermutlich nicht gegeben.
Acorn war als Hardware-Schmiede zu klein und VLSI hatte als Chip-Designer und -Produzent nicht genug Geld.

Und wo wäre das ARM-Chip-Design heute, ohne die Produkte, für die Apple den Markt bereitet hat?
+8

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