Bericht: Britische Regierung will Zugriff auf Daten aller iCloud-Nutzer weltweit
![](https://picture.mactechnews.de/News/icloud_interrupted.580938.png)
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Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vieler Apple-Dienste ist so manchen Regierungen ein Dorn im Auge. Vor allem im Vereinigten Königreich werden immer wieder Forderungen laut, Cupertino möge den Ermittlungsbehörden Zugriff auf die Daten der Anwender gewähren, um etwa kinderpornografisches Material aufzuspüren oder anderweitige Straftaten aufzuklären. So sah etwa ein Gesetzesentwurf aus dem Jahr 2023 vor, per Messenger-Apps ausgetauschte Nachrichten automatisch auf illegale Inhalte zu scannen. Nun scheint die britische Regierung an Apple herangetreten zu sein und fordert umfassenden Zugang auf die iCloud – und das nicht nur bei britischen Nutzern.
Britisches Innenministerium mit ambitionierten PlänenEin aktueller Bericht von
The Washington Post macht auf einen bemerkenswerten Vorgang aufmerksam: Das britische Innenministerium habe Apple im vergangenen Monat angewiesen, eine Hintertür für sämtliche von Nutzern in die iCloud hochgeladenen Inhalte bereitzustellen. Käme das Unternehmen dieser Aufforderung nach, wären britische Sicherheitsbeamte dazu in der Lage, pauschal die Daten aller Nutzer weltweit auszulesen. Apple äußerte sich in der Angelegenheit nicht, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist: Das britische Gesetz stellt es unter Strafe, wenn ein betroffenes Unternehmen auf die Existenz einer solchen Aufforderung hinweist. Das Innenministerium lehnte eine Stellungnahme ab. The Washington Post verweist auf einen ehemaligen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, welcher den Sachverhalt bestätigt.
„Erweiterter Datenschutz“ für mehr Ende-zu-Ende-VerschlüsselungMedienberichten zufolge beendet Apple womöglich die Bereitstellung von verschlüsseltem iCloud-Speicher im Vereinigten Königreich. Damit erhielten britische Behörden zwar keinen Zugang zu den Daten aller Nutzer weltweit, allerdings würden sich somit zumindest die Daten von in Großbritannien ansässigen Bürgern auslesen lassen.
Apple ermöglicht seit 2022, weitere Inhalte der iCloud wie Backups mithilfe des Features „Erweiterter Datenschutz“ zu verschlüsseln:
Die Funktion muss bei Bedarf aktiv eingeschaltet werden: Nutzer müssen zunächst die Einstellungen ihres iDevices oder Macs bemühen und anschließend auf den Bereich mit ihrem Nutzerkonto auswählen. Unter dem Punkt „iCloud“ findet sich die entsprechende Option.