Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Bericht: Britische Regierung will Zugriff auf Daten aller iCloud-Nutzer weltweit

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vieler Apple-Dienste ist so manchen Regierungen ein Dorn im Auge. Vor allem im Vereinigten Königreich werden immer wieder Forderungen laut, Cupertino möge den Ermittlungsbehörden Zugriff auf die Daten der Anwender gewähren, um etwa kinderpornografisches Material aufzuspüren oder anderweitige Straftaten aufzuklären. So sah etwa ein Gesetzesentwurf aus dem Jahr 2023 vor, per Messenger-Apps ausgetauschte Nachrichten automatisch auf illegale Inhalte zu scannen. Nun scheint die britische Regierung an Apple herangetreten zu sein und fordert umfassenden Zugang auf die iCloud – und das nicht nur bei britischen Nutzern.


Britisches Innenministerium mit ambitionierten Plänen
Ein aktueller Bericht von The Washington Post macht auf einen bemerkenswerten Vorgang aufmerksam: Das britische Innenministerium habe Apple im vergangenen Monat angewiesen, eine Hintertür für sämtliche von Nutzern in die iCloud hochgeladenen Inhalte bereitzustellen. Käme das Unternehmen dieser Aufforderung nach, wären britische Sicherheitsbeamte dazu in der Lage, pauschal die Daten aller Nutzer weltweit auszulesen. Apple äußerte sich in der Angelegenheit nicht, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist: Das britische Gesetz stellt es unter Strafe, wenn ein betroffenes Unternehmen auf die Existenz einer solchen Aufforderung hinweist. Das Innenministerium lehnte eine Stellungnahme ab. The Washington Post verweist auf einen ehemaligen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, welcher den Sachverhalt bestätigt.

„Erweiterter Datenschutz“ für mehr Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Medienberichten zufolge beendet Apple womöglich die Bereitstellung von verschlüsseltem iCloud-Speicher im Vereinigten Königreich. Damit erhielten britische Behörden zwar keinen Zugang zu den Daten aller Nutzer weltweit, allerdings würden sich somit zumindest die Daten von in Großbritannien ansässigen Bürgern auslesen lassen.

Apple ermöglicht seit 2022, weitere Inhalte der iCloud wie Backups mithilfe des Features „Erweiterter Datenschutz“ zu verschlüsseln:


Die Funktion muss bei Bedarf aktiv eingeschaltet werden: Nutzer müssen zunächst die Einstellungen ihres iDevices oder Macs bemühen und anschließend auf den Bereich mit ihrem Nutzerkonto auswählen. Unter dem Punkt „iCloud“ findet sich die entsprechende Option.

Kommentare

te-c07.02.25 16:24
Ja ich möchte auch so vieles im Leben...
+4
Frank Drebin
Frank Drebin07.02.25 16:42
Die Brexit-Briten… Wie gut, dass Tim beim Thema Privatsphäre komplett standhaft bleibt!
+2
pit1958ffm
pit1958ffm07.02.25 16:49
Wenn das der Trump liest...
0
andreasm07.02.25 16:54
Wenn die Briten diesen Zugang bekommen sollte man bedenken, dass dann höchstwahrscheinlich Five-Eyes ebenfalls zugreifen kann. Grüße gehen raus an Edward Snowden
+6
Nebula
Nebula07.02.25 17:06
Naja, Apple tut gerne auf Privat und so, aber letztlich sammeln sie selbst viele Daten und messen mit zweierlei Maß. Man denke nur an die heimlich aktivierten Schnüffelfunktionen in macOS 15.

Und wenn der Markt groß ist, werden sie sich auch beugen, siehe China. Ohne Apple sähe der gesamte Markt sicher anders aus, aber die Engel sind sie auch nicht. Das Marketing scheint aber gut zu verfangen.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3
sudoRinger
sudoRinger07.02.25 17:27
Ich gehe davon aus, dass die meisten Apple-Nutzer den erweiterten Datenschutz noch nicht aktiviert haben. Es fällt auf, dass es keine Beschwerden gibt, dass alte Geräte nicht aktivierbar sind und aus dem Apple Account entfernt werden müssen. Und ohne sind Notizen, Fotos, Backups nicht verschlüsselt.
0
Nebula
Nebula07.02.25 17:29
Nun, wenn man das einschaltet wird man ja darauf hingewiesen. Und die wenigsten kaufen nach dem Einschalten noch alte Gräte.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
sudoRinger
sudoRinger07.02.25 17:30
Nebula
Nun, wenn man das einschaltet wird man ja darauf hingewiesen. Und die wenigsten kaufen nach dem Einschalten noch alte Gräte.
Wenn Du ein altes Gerät im Apple Account hast, lässt sich das auch für neue Geräte nicht aktivieren.
+1
DunklesZischt07.02.25 18:06
Nebula
Naja, Apple tut gerne auf Privat und so, aber letztlich sammeln sie selbst viele Daten und messen mit zweierlei Maß. Man denke nur an die heimlich aktivierten Schnüffelfunktionen in macOS 15.
Die da wären?
+1
Nebula
Nebula07.02.25 18:32
Na, die und die . Zugegeben, Schnüffelfunktionen ist vielleicht etwas übertrieben. Aber das ohne Rückfrage zu aktivieren ist halt echt Fishy. Bei anderen Funktionen fragen sie ja auch nach, etwa Siri.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-1
pit1958ffm
pit1958ffm07.02.25 18:40
sudoRinger
Es fällt auf, dass es keine Beschwerden gibt, dass alte Geräte nicht aktivierbar sind und aus dem Apple Account entfernt werden müssen.

Doch!
Mir fällt gerade ein, dass ich mein iPad mini von Anno Dunnemals aus meinem Account entfernen musste. Seitdem muss ich mein Passwort eingeben und bekomme die Meldung, dass die Apple-ID nur mi IOS > 16.2 verwendet werden kann und mein iPad nicht mehr dazu gehört. Kann ich das Ding jetzt wegwerfen oder kann man es irgendwie noch für Kleinigkeiten verwenden, ohne dass ständig Fehlermeldungen aufpoppen...?
0
sudoRinger
sudoRinger07.02.25 19:10
pit1958ffm
... und bekomme die Meldung, dass die Apple-ID nur mi IOS > 16.2 verwendet werden kann und mein iPad nicht mehr dazu gehört. Kann ich das Ding jetzt wegwerfen ...
Entferne das alte iPad aus dem Apple Account, sofern Du das nicht ohnehin schon gemacht hast .
Dann lege einen neuen Apple Account an für deine Altgeräte. Apps kannst du ja oft über die Familienfreigabe auch über einen zweiten Account nutzen.
Eine Migration vom alten zum neuen Account funktionert leider nicht mehr so gut, wenn der Erweiterte Datenschutz bereits aktiv ist. Ohne, dass ich das jetzt noch im Detail wiedergeben kann, aber da gab es schon ein paar Dinge, dass ich mich fragte, ob Apple das mal selbst ausprobiert hat.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.