Bericht: Die ersten 2-Nanometer-Chips von TSMC gehen an Apple
Erst im Herbst des Jahres 2023 stellte Apple seine wichtigsten Geräte auf Chips um, die im 3-nm-Verfahren gefertigt wurden. Sowohl der A17-Chip der iPhone-15-Pro-Reihe als auch der M3 nutzen das Fertigungsverfahren, das jüngst Marktreife erreichte. Die Kapazitäten sind dabei mehr als ausgelastet, damit iPhones, iMacs und aktuelle MacBook-Pro-Modelle mit den neuen Chips ausgestattet werden können. Für nächstes Jahr planen Apple und TSMC bereits die nächste Miniaturisierung.
Nach Berichten des taiwanesischen Branchenportals DigiTimes bereitet der Prozessorhersteller TSMC bereits die
Fertigung im 2-nm-Verfahren vor. Dafür werden neue Fabriken gebaut, um in der zweiten Jahreshälfte 2025 die Massenfertigung im zukünftigen Miniaturisierungsschritt zu starten.
Nanometer-Zahl ist nur MarketingDie Angabe von 2 Nanometern beschreibt dabei keine tatsächliche Bauteilgröße, sondern ist eine in der Industrie verwendete Klassifizierung der Herstellungsform mit höherer Transistordichte und Geschwindigkeit sowie niedrigerem Energieverbrauch. Die Auswirkung des letzten Sprungs in Zahlen: Beim iPhone bedeutete der Umstieg von 5-nm- auf 3-nm-Verfahren eine um 20 Prozent schnellere GPU, 10 Prozent schnellere CPU sowie eine Verdoppelung der KI-Kern-Geschwindigkeit,
erklärt MacRumors. Tatsächlich schlägt sich der 2-nm-Prozess in einer anderen
Transistorbauform nieder: Während 3-nm-Chips hauptsächlich aus Field-Effect-Transistoren (FinFET) besteht, setzt die nächste Generation auf Gate-All-Around-Transistoren (GAAFET).
Neue FabrikenDer Umstieg auf neue Fertigungsmethoden bedeutet bei Prozessorherstellern, nochmal ganz von vorn zu beginnen und eine neue Fabrik hochzuziehen. Zwei Produktionsstätten sind bereits im Bau, für die geplante dritte steht die Genehmigung noch aus. Apple, Hauptkunde von TSMC, reserviert sich im Allgemeinen die Produktionskapazitäten im Voraus. Berichte besagen zudem, dass auch schon der nächste Sprung in Planung ist: Auch für den Umstieg auf 1.4-Nanometer-Fertigung laufen bereits Verhandlungen.
Keine Prozessoren ohne Lithografie aus den NiederlandenEin weiterer aktueller Bericht der DigiTimes hebt die Abhängigkeit südostasiatischer Chip-Produktion von europäischen Maschinen hervor. Die Firma
ASML stellt Lithografen her, die essenziell sind für die Miniaturisierung der Halbleiterproduktion. In den letzten fünf Jahren
importierte allein China 444 solcher Maschinen. Taiwan hat dabei einen Standortvorteil: Fortgeschrittene Geräte darf der
niederländische Hersteller nicht in nach China exportieren.