Bericht: Intel droht neues Tief wegen Apple Silicon
Bei Intel kehrt keine Ruhe ein: Das Unternehmen muss sich den Vorwurf gefallen lassen, wesentliche Entwicklungen verschlafen zu haben. Der Halbleiterhersteller nahm bereits einige Änderungen vor: So kam es im Februar zu einem Führungswechsel. Intels neuer CEO ist Pat Gelsinger, dem es nun obliegt, mit innovativen und leistungsstarken Chips wieder Land zu gewinnen. Ganz einfach wird dieses Unterfangen jedoch nicht: Die Konkurrenz ist groß und vor allem Apple gelang es, mit dem ARM-Prozessor M1 für Furore zu sorgen. Cupertinos Umstieg auf Apple Silicon bringt Intel weiter in Bedrängnis.
Intel verliert wichtigen GeschäftspartnerZwei Jahre dauere der Wechsel, bis das gesamte Mac-Portfolio mit ARM-Chips versehen werde, erklärte Apple im vergangenen Jahr. Bei den ersten Modellen ist das bereits geschehen: Der Mac mini, das MacBook Air und Pro sowie der iMac 24" setzen bereits auf die neue Architektur. Aller Voraussicht nach wird der Konzern also bis 2022 sämtliche seiner Rechner mit den eigens entworfenen Chips ausstatten. Das hat weitreichende Folgen: Neben dem spürbaren Leistungszuwachs und dem energieeffizienten Betrieb der Apple-Silicon-Macs für Endkunden geht diese Entwicklung vor allem zulasten eines bislang engen Geschäftspartners: Das Branchenblatt
DigiTimes berichtet, dass Intel bereits dieses Jahr 50 Prozent der Bestellungen von Apple einbüße.
DigiTimes: Konkurrenz ringt Intel Marktanteile abSobald Cupertino den Umstieg gänzlich abgeschlossen hat, müsse der Halbleiterhersteller mit einem deutlichen Einbruch des Marktanteils bei Notebooks rechnen: Die von DigiTimes zitierten Quellen gehen davon aus, dass sich dieser bis 2023 auf 80 Prozent verringere. Der Rückgang wäre durchaus beträchtlich, lag Intel doch vor etwa zwei Jahren noch bei 90 Prozent. Das Unternehmen scheint Apple als Konkurrenz durchaus ernst zu nehmen: Die zuletzt ins Leben gerufenen Werbekampagnen richten sich gezielt gegen Macs. Als besonders geglückt gelten diese aber nicht: Die Vergleiche hinken oftmals – so wies der Chiphersteller zuletzt auf das aus seiner Sicht träge MacBook Pro 16" hin, in dem ein Intel-Prozessor seinen Dienst verrichtet.