Bericht: Mit dem iMac M1 wird Apple zum Marktführer bei All-in-One-Rechnern
Apple verkaufte im ersten Quartal dieses Jahres nach Berechnungen von Marktforschern mehr als 6,5 Millionen Computer. Das Unternehmen konnte so den Absatz von MacBook, iMac & Co. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln. Der Abstand zu den Stückzahlen, welche Lenovo, HP und Dell von Januar bis März 2021 an den Mann und die Frau brachten, ist allerdings nach wie vor sehr groß. Mit einem weltweiten Marktanteil von acht Prozent liegt Apple auf Platz vier der Rangliste.
HP bei AIOs vor Apple und LenovoIn einem wichtigen Teilbereich des weltweiten Computermarktes hat Apple allerdings gute Karten und dürfte in den kommenden Monaten am Branchenprimus vorbeiziehen. Dank des neuen iMac M1 wird sich Apple laut einem Bericht von
Digitimes (Paywall) bei All-in-One-Rechnern (AIO) an die Spitze setzen und damit HP vom obersten Treppchen verdrängen. Der in Palo Alto, Kalifornien beheimatete Hersteller verkaufte in diesem Segment im letzten Quartal des vergangenen Jahres etwa 925.000 Geräte. Apple kam auf rund 860.000 iMacs, welche naturgemäß noch mit Intel-Prozessoren ausgestattet waren. Lenovo belegte mit 731.000 abgesetzten AIOs Platz drei.
Quelle: Apple
Apple profitiert von der Chip-KriseApple hat den voraussichtlichen Erfolg in diesem Segment allerdings nur zum Teil der Leistungsfähigkeit und dem attraktiven Design des iMac M1 zu verdanken. Digitimes zufolge trägt vor allem die anhaltende Chip-Krise dazu bei, dass Apple den Spitzenplatz im AIO-Markt übernimmt. "Die Fertiger von Halbleiterelementen beliefern derzeit bevorzugt Hersteller hochpreisiger Geräte", schreibt die in Taipeh erscheinende taiwanische Tageszeitung. Das Blatt beruft sich dabei auf Informanten aus der Branche. Da die Produktpalette etwa von HP und Lenovo zahlreiche günstige Geräte umfasst, ist Apple als reiner Premium-Anbieter in dieser Hinsicht im Vorteil. Zudem verbauen die Mitbewerber die ihnen zur Verfügung stehenden Komponenten bevorzugt in profitableren Geräten wie etwa Workstations oder Gaming-Notebooks und drosseln notgedrungen die Produktion ihrer günstigen All-in-One-Computer.
Wie lange bleibt Apple an der Spitze?Ob Apple die einmal eroberte Spitzenposition auf Dauer halten kann, ist allerdings fraglich. Zum einen rechnet das kalifornische Unternehmen selbst in den kommenden Monaten mit Beeinträchtigungen durch die Verwerfungen auf dem weltweiten Chip-Markt. Durch die corona-bedingten Störungen der weltweiten Lieferketten könnte der Umsatz im dritten Quartal dieses Jahres um drei bis vier Milliarden US-Dollar zurückgehen, so Apple. Zu erwarten ist darüber hinaus, dass die AIO-Verkäufe von HP und Lenovo wieder kräftig zulegen, wenn die Chip-Krise beigelegt ist. Apple dürfte beim iMac M1 außerdem von der erhöhten Nachfrage profitieren, welche bei neuen Geräten aus Cupertino traditionell zu verzeichnen ist, aber nicht auf Dauer anhält.