Bericht: Musik-Größe Jimmy Iovine nur noch "Berater" bei Apple
Vor einigen Wochen kamen Berichte auf, wonach Apples Musik-Größe Jimmy Iovine, Mitgründer von Beats, vor dem Ausstieg steht und Apple verlassen wird. Dass Iovine in diesem Jahr die letzten Aktienoptionen einlösen kann, die ihm nach der Beats-Übernahme durch Apple zustanden, nährte die Gerüchte weiter. Allerdings dementierte Iovine rasch und gab an, er werde weiterhin für Apple tätig sein. Was genau sein Aufgabenbereich ist, war allerdings weiterhin nicht wirklich klar. Auch von Apple-internen Stimmen war mehrfach zu hören, es gebe keine klar zugeschnittenen Verantwortungen - die Rolle und Position von Iovine sei viel eher "der Jimmy". Als einer der Gründe für den misslungenen Start von Apple Music im Sommer 2015 galt genau dieser Umstand. Unklar definierte Zuständigkeiten führten oft zu Überschneidungen - beispielsweise dass Vertreter der Music-Gruppe Verhandlungen führten, während Iovine parallel dazu ebenfalls Unterhaltungen mit denselben Labels, Künstlern und Managern anstrengte.
Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals
zufolge sind die Tage von Iovine als einflussreichem Kopf allerdings gezählt. Zwar bleibe er bei Apple, dies aber nur noch als "Berater" und nicht mehr im Tagesgeschäft. Oft ist "Berater" die freundliche Umschreibung für einen ehemals führenden Mitarbeiter, den ein Unternehmen nicht mehr einsetzen möchte - allerdings gibt es keine Hinweise, dass Iovine wirklich nur schnellstmöglich aufs Abstellgleis gestellt wurde. Stattdessen heißt es aus Iovines Umfeld, er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.
Laut Wall Street Journal kümmerte sich Iovine ohnehin in erster Linie um Kontakte zu Künstlern, was sich in der Startphase von Apple Music als sehr wertvoll für Apple darstellte. Management-Tätigkeiten wurden hingegen von zwei anderen, weniger bekannten Mitarbeitern übernommen. Aus diesem Grund gibt es wohl keine maßgeblichen Umstellungen in der alltäglichen Arbeitsweise. Ein Konflikt zwischen Iovine und Apple sei aber nicht zu leugnen: Apples Auftreten als gewinnorientiertes Unternehmen habe bisweilen in Widerspruch zu Iovines Herangehensweise gestanden. Man kann alles in allem davon ausgehen, dass der Rückzug Iovines daher keine nennenswerten Änderungen mit sich bringt.