Bericht: Nächste Intel-Plattform nimmt M1 zum Vorbild – bei Architektur und Fertigung
Die Leistungsfähigkeit und Effizienz von Apples M-Chips setzt nicht nur die Hersteller von ARM-SocS wie Qualcomm oder Samsung unter Druck. Auch Intel, bekanntlich der größte Vertreter des x86/x64-Lagers, gerät angesichts des Erfolgs der Notebooks und Desktops mit M1, M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra zunehmend unter Zugzwang. Um bei künftigen Prozessorgenerationen den Anschluss an die von Apple forcierte technische Entwicklung nicht zu verpassen, begibt sich der CPU-Riese jetzt offenbar auf einen Weg, den der Mac-Hersteller bereits vor geraumer Zeit beschritten hat.
„Meteor Lake“-CPUs im Multi-Chiplet-DesignBereits im vergangenen Jahr kündigte Intel neue Core-Chips auf Basis der als „Meteor Lake“ bezeichneten Architektur an. Bei der 14. Generation der Prozessoren setzt das Unternehmen auf ein Multi-Chiplet-Design, welches CPU, GPU und etliche weitere Komponenten in einem Gesamtpaket vereint. Mittlerweile ist die Entwicklung so weit fortgeschritten, dass erste Prototypen zur Verfügung stehen, auf denen bereits Windows und Linux gestartet werden können. Das teilte Intel-CEO Pat Gelsinger vor Kurzem im Rahmen einer Telefonkonferenz mit. Hinsichtlich des Fertigungsprozesses hat sich der Prozessorhersteller jetzt allerdings angeblich für eine Vorgehensweise entschieden, die grundlegend von den bisherigen Planungen abweicht.
Intel setzt angeblich auf Apples AuftragsfertigerIntel hatte nämlich angekündigt, die „Meteor Lake“-CPUs im hauseigenen Verfahren namens „Intel 4“ herstellen zu wollen und somit in 7-Nanometer-Technologie. Gelsinger zufolge entstanden die Prototypen auch auf diese Art und Weise.
DigiTimes berichtet jetzt jedoch, dass der Chip-Konzern die neue Prozessorgeneration nicht selbst fertigen will. Stattdessen sollen die Chiplets für die neuen Core-CPUs beim Unternehmen Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) von den Bändern laufen. Dabei kommt der taiwanischen Tageszeitung zufolge der 5-Nanometer-Prozess zum Einsatz, mit dem auch Apples M-Chips produziert werden. Intel will durch diesen Schwenk möglichen Verzögerungen aus dem Weg gehen, um die neuen CPUs wie geplant im kommenden Jahr ausliefern zu können.
Bericht: TSMC kann Fertigungskapazitäten deutlich steigernDigiTimes zufolge hat Intel bei TSMC sehr große Stückzahlen der „Meteor Lake“-CPUs geordert. Das taiwanische Unternehmen sei durch das damit verbundene finanzielle Volumen in der Lage, seine Fertigungskapazitäten für 5-Nanometer-Chips erheblich auszuweiten und bereits Ende 2022 auf ein deutlich höheres Niveau zu heben. Sollte der Bericht zutreffen, dürfte das auch zwingend erforderlich sein, schließlich sind die Werke von TSMC mit der Produktion von Apples A- und M-Chips aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich gut ausgelastet. Zudem laufen aktuell vermutlich bereits intensive Vorbereitungen auf die Massenfertigung der SoCs für das im September erscheinende iPhone 14.