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Bericht: Tesla drückt sich vor der Apple Tax – mit Apples Segen?

Apples Geschäftsmodell für den iOS App Store steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Zumindest in der Europäischen Union ist der Zwang, den digitalen Softwareladen für den Vertrieb von iPhone-Anwendungen nutzen zu müssen, spätestens im kommenden Jahr Geschichte (siehe ). Bislang allerdings gelten noch die Regeln, welche das kalifornische Unternehmen aufgestellt hat. Dazu gehört auch die Verpflichtung, In-App-Käufe über den App Store abzuwickeln, dafür Apples hauseigenen Zahlungsdienst zu nutzen und eine Abgabe zu entrichten, die sogenannte Apple Tax. Ausgenommen davon sind lediglich Anbieter von „Reader-Apps“.


Tesla-App lässt sich um „Connectivity Packages“ erweitern
Der Automobilhersteller Tesla fällt ohne jeden Zweifel nicht in diese Kategorie. Dennoch bietet das von Elon Musk geführte Unternehmen in seiner Anwendung einen In-App-Kauf an, ohne auf Apples Infrastruktur zurückzugreifen. Besitzer eines Tesla-Fahrzeugs können in der kostenlosen App ein Abonnement für das Zusatzpaket namens „Premium Connectivity“ abschließen. Zum Preis von 9,99 US-Dollar pro Monat steht damit im Auto unter anderem ein Webbrowser zur Verfügung, zudem gibt es eine Satellitenansicht für das Navigationssystem. Da diese und einige andere Features ausschließlich im Fahrzeug selbst genutzt werden können, darf Tesla gemäß Apples Richtlinien das Abo selbst mit den Kunden abrechnen und muss dafür folglich nicht das System des iPhone-Herstellers nutzen.

Zahlung für Abo nicht per In-App-Kauf
Anders sieht das jedoch bei einer Funktion aus, welche ebenfalls in „Premium Connectivity“ enthalten ist. Das kürzlich hinzugefügte Feature „View Live Camera“ ermöglicht es Tesla-Besitzern nämlich, Echtzeit-Videos der Fahrzeugkameras auf dem iPhone anzeigen zu lassen. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der Smartphone-App, die Funktion wird also außerhalb des Fahrzeugs genutzt. Apples Richtlinien zufolge dürfen Entwickler in einem solchen Fall zwar ein eigenes Abrechnungssystem nutzen, müssen aber zwingend auch In-App-Käufe über den App Store anbieten. Daran hält sich Tesla allerdings nicht, sondern bietet laut einem Test von Gizmodo lediglich die Zahlung per Kreditkarte an. Im iOS App Store findet sich auch kein Hinweis auf In-App-Käufe.

Apples Review-Team: Großzügig oder nachlässig?
Tesla umgeht somit die Apple Tax. Bemerkenswert an dem Vorgang ist die Tatsache, dass Apple bislang keine Konsequenzen gezogen hat. Bei der obligatorischen Prüfung der App müsste das Vorgehen eigentlich aufgefallen sein und zur Ablehnung geführt haben. Möglicherweise, so zumindest die Spekulation von Gizmodo, lässt Apple dem Automobilhersteller den Verstoß gegen die App-Store-Regeln aus unbekannten Gründen durchgehen. Denkbar ist allerdings auch, dass Apples Review-Team nachlässig war und jetzt doch noch Maßnahmen ergreift, nachdem der Vorgang öffentlich geworden ist.

Kommentare

Twiederhold12.07.23 17:33
Das könnte eng damit zusammenhängen, dass das Connectivity-Paket nur mit den Autos, nicht aber mit der App genutzt werden kann.
+3
Twiederhold12.07.23 18:15
Ich kann auch in der Bip&Go App Zubehör bestellen, in der Ebay App oder der Amazon App Artikel kaufen und in der Octopus Energy App meinen Stromtarif ändern, ohne dass Apple daran verdient.
+2
Raziel112.07.23 18:29
Vermutlich weil es Teil der Ausnahme ist, das die Funktion von einem Gerät abhängig ist und im Grunde auf diesem freigeschaltet wird. Dann ist die Umgehung erlaubt.
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tobias.reichert12.07.23 19:22
Möge doch die EU endlich dafür sorgen, dass Apple sich öffnen muss, dann hören vielleicht endlich diese sinnlosen Diskussionen auf 😂
-2
strateg
strateg12.07.23 21:18
tobias.reichert
Möge doch die EU endlich dafür sorgen, dass Apple sich öffnen muss, dann hören vielleicht endlich diese sinnlosen Diskussionen auf 😂

auch nach der behördlich verordneten öffnung, wenn & wie sie dann auch kommt, wird sich nicht allzuviel ändern. europa & auch die usa werden mehrheitlich von alten leuten bevölkert — und noch immer haben die das meiste geld … .
cuntentientscha, attentivitad, curaschi —
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FlyingSloth
FlyingSloth13.07.23 01:26
Wir sind alle gleich, doch manche sind gleicher als gleich.
Fly it like you stole it...
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strateg
strateg13.07.23 03:06
FlyingSloth
Wir sind alle gleich, doch manche sind gleicher als gleich.

ja doch — leider …
cuntentientscha, attentivitad, curaschi —
+1
teorema67
teorema6713.07.23 09:23
FlyingSloth
Wir sind alle gleich, doch manche sind gleicher als gleich.

Elon Musk ist definitiv gleicher. Und rücksichtslos. Niemand außer ihm hätte sich in Grünheide so benehmen dürfen, wie er es ganz selbstverständlich gemacht hat.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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strateg
strateg13.07.23 12:53
teorema67
FlyingSloth
Wir sind alle gleich, doch manche sind gleicher als gleich.

Elon Musk ist definitiv gleicher. Und rücksichtslos. Niemand außer ihm hätte sich in Grünheide so benehmen dürfen, wie er es ganz selbstverständlich gemacht hat.

auch wenn du absolut recht hast — genau durch solche visionäre „moderne psychopathen“ wie auch steve jobs, ist die welt „auch“ besser geworden … .
cuntentientscha, attentivitad, curaschi —
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chicken13.07.23 13:35
Mal wirklich doof gefragt... was hat ER denn in Grünheide gemacht?
Ein paar Besuche und die Eröffnung, ok.. hat ER sich da "daneben" benommen?
Hat ER die Bäume selbst gefällt oder Betonpfeiler in den Boden gerammt?

Das hier manche nicht zwischen einem Unternehmen und einer Person unterscheiden können/wollen.

Letztlich ist es UNSERE Regierung die das ganze "abgesegnet" und genehmigt hat, vielleicht sollte man dort anfangen?!

Sind wir mal ganz ehrlich, hätte ein Unternehmen wie VW / BMW oder Mercedes in Grünheide seinen Standort "gefunden" wäre das besser ? Es hat damals einfach keinen Interessiert
-1
martzell13.07.23 17:58
Ich dachte Hardware ist, unter Anderem (Onlinebanking auch), ausgenommen von der Apple Tax? Die Software lässt sich nur mit der Hardware (Tesla Auto) nutzen.
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