Bericht: Weitreichende Planänderung bei Apple – Chip-Projekt gestoppt, alle Energie auf neue Prozessoren
Seit Jahren arbeitet Apple bereits daran, sich aus der Abhängigkeit von Qualcomm zu lösen – dem derzeit einzigen großen Anbieter von Mobilfunkchips im Smartphone-Bereich. Im Herbst sickerte jedoch durch, dass Apple mit der Entwicklung einer eigenen Lösung vorerst gescheitert war und noch sehr viel mehr Zeit benötigt. Der verfolgte Ansatz konnte nicht zur Marktreife gebracht werden, unter anderem aufgrund des patentrechtlichen Minenfeldes rund um die erforderlichen Technologien. Ironischerweise erfolgte die Bestätigung dieser Berichte von Qualcomm. Im Finanzbericht war nämlich
zu lesen, dass Apple doch nicht ab 2023 als Kunde wegfalle. Stattdessen beziehe das Unternehmen weiterhin die vollen Stückzahlen.
Mobilfunkchip: Entwicklung angehaltenErst Anfang Januar hieß es, dass Apple weiterhin an den Plänen festhalte, besagte Chips in Eigenregie zu stemmen. Allerdings gehe es nicht mehr nur darum, Qualcomm zu ersetzen, sondern zusätzlich auch Broadcom, derzeit Zulieferer der WiFi-Komponenten. Jener kombinierte Apple-Chip sei für 2024 bzw. 2025 anvisiert. Ming-Chi Kuo, seines Zeichens Besitzer der verlässlichsten Glaskugel der Apple-Branche, will nun aber an weitere
Informationen gelangt sein. Demnach legte Apple die Entwicklung des beschriebenen Multifunktions-Chips vorerst wieder auf Eis, um sich mit voller Energie einer anderen Herausforderung zu widmen.
Alle Energie auf Apples 3-nm-ChipsDie Umstellung auf das 3-nm-Verfahren, samt vieler Änderungen am Chip-Design, gilt als nächster maßgeblicher Schritt für Apples Prozessoren. Sowohl hinsichtlich Performance als auch Effizienz ist damit zu rechnen, große Fortschritte zu sehen. Genau dies habe laut Kuo aktuell allerhöchste Priorität der Entwicklungsabteilungen. Ein neuer Mobilfunkchip wäre zwar eine nette Verbesserung, doch mit neuen 3-nm-Prozessoren setzt sich Apple schlicht stärker und sichtbarer von allen Konkurrenten ab. Zudem ist die Erfolgswahrscheinlichkeit bei den angestrebten Prozessoren sehr hoch, die Entwicklung neuartiger Kommunikations-Chips stellt hingegen ein riskantes und schwer zu überblickendes Projekt dar.
3-nm-Umstellung mit großen AuswirkungenDa nun beinahe alle Ressourcen auf jene Umstellung gebündelt wurden, sei man zuversichtlich, noch 2023 in die Massenfertigung einsteigen zu können. Davon profitieren alle Produktkategorien, die Apple mit eigenen Chips versieht. Für den Mac ist beispielsweise ein deutlicher Performancesprung zu erwarten, für iPhones längere Akkulaufzeit. TSMC dokumentierte in der Roadmap schon vor Jahren, 30 Prozent mehr Performance bei gleichem Energieverbrauch sei durch den Übergang von 5 auf 3 nm zu erwarten. Kürzlich
wiederholte ein hochrangiger Manager die Angaben, sprach aber sogar von 35 Prozent mehr Effizienz.