Bericht: Wie Apple dank "Hall of Fame CEO" Cook Massenentlassungen vermeidet
Für zahlreiche große Tech-Konzerne läuft es momentan nicht rund, denn einerseits stürzte der Computermarkt
geradezu ab, andererseits sieht es im Smartphone-Sektor ebenfalls
nicht besser aus. Dies betrifft neben den Herstellern selbst auch viele weitere Partner. Dazu kommt die unverändert schwierige Liefersituation und Chip-Knappheit, welche Produktpläne durchkreuzt.
Microsoft trennt sich daher von 10.000 Angestellten, bei Meta mussten 11.000 Beschäftigte gehen, Google entlässt 12.000 Mitarbeiter, bei Amazon sind es sogar 18.000. Mehreren Berichten zufolge spannte sich die Lage bei Apple ebenfalls an, weswegen das Unternehmen an einigen Stellen mit dem Rotstift agiert. Wie ein Artikel
auf Yahoo!finance beleuchtet, gibt es Gründe, warum Apple aber nicht zu drastischeren Schritten greifen muss.
Sonderereignisse, die nicht von Dauer sindWenn die Rede davon ist, wie stark sich die Ergebnisse einiger Tech-Riesen verschlechtert haben, sollte man die Entwicklung der Jahre 2020 bis 2021 nicht außer Augen lassen. Je nach Branche profitierten Tech-Hersteller sehr stark davon, wie viele Nutzer sich mit neuer Hardware eindeckten – es war bereits damals abzusehen, dass es nicht ewig so weitergeht. Ähnlich sieht es bei Apple aus, denn verschiedene Sonderereignisse hatten zu übermäßig hohem Wachstum geführt. Neben dem branchenweiten Trend war beispielsweise die Einführung der sehr erfolgreichen M1-Macs ein Faktor.
Apple denkt langfristig – ohne SchnellschüsseWarum Apple aber nur Neueinstellungen aussetzt und Kürzungen eher außerhalb der Kernbereiche vornimmt, liegt an Entscheidungen des "Hall of Fame CEO" Tim Cook, so der Artikel. Man sehe erneut, wie weitsichtig Apples Chef agiert, denn anders als viele Mitbewerber hatte er sich nicht dazu hinreißen lassen, in den beiden Boom-Jahren massiv neues Personal einstellen zu lassen, als sei dies nun der Normalzustand. Als einer der wenigen großen Vertreter im Tech-Bereich könne das Unternehmen daher darauf verzichten, abertausenden an Mitarbeitern die unangenehme Nachricht ihrer Kündigung zu überbringen.
Apples Belegschaft wuchs in der Pandemiezeit gerade einmal um sieben Prozent, denn die Beschäftigungspolitik war stets auf langfristige Planung ausgelegt. Schnell eine hohe Anzahl neuer Mitarbeiter zu holen, von denen man sich jedoch bald wieder trennt, entspricht nicht den von Cook und Apple verfolgten Grundsätzen.
Microsoft hatte sich hingegen personell um 53 Prozent vergrößert, Google um 57 Prozent, Amazon um 93 Prozent, Meta um 94 Prozent. Unter dem Strich bleiben die Unternehmen trotz Massenentlassungen wesentlich größer als vor 2020, dennoch sorgt es immer für Unruhe, wenn eine fünfstellige Anzahl an Beschäftigten wieder gehen muss. Analyst Brent Thill von Jefferies fasst die Entlassungswellen folgendermaßen zusammen: Viele Unternehmen realisieren gerade, dass in den Jahren zuvor einfach viel zu viele Mitarbeiter eingestellt wurden. In Zeiten nachlassender Nachfrage und schwierigem Ausblick müsse der Fehler jetzt korrigiert werden.