Bericht eines Reporters nach 10 Tagen in einem Foxconn-Werk
In China wurde eine Reportage über die Arbeits- und Lebensbedingungen in Foxconns Tai Yuan Werk veröffentlich, welche auf die Erlebnisse eines eingeschleusten Reporters basieren. Für 10 Tage hatte dieser in dem Werk gearbeitet, vor allem nachts, wozu auch
Arbeitsschichten zwischen 0 und 6 Uhr ohne jegliche Pause gehörten. Alle 10 Stunden mussten 3.000 iPhone-Rückseiten pro Fließband gefertigt werden, fünf Rückseiten pro Minute. Jedes Fließband mit 12 Arbeitern produzierte so 36.000 iPhone-Rückseiten an einem halben Tag. Aufgabe des Reporters war es, alle drei Sekunden eine iPhone-Rückseite an vier Positionen fehlerfrei zu markieren, damit diese im nächsten Schritt nicht beschichtet wurden. Wer nicht mithalten konnte, wurde bestraft. Üblicherweise wurde die Arbeit von Frauen mit geschickten Fingern durchgeführt, doch hatten zu viele bei Foxconn gekündigt, sodass auch Männer zugeteilt wurden.
Sicherheit war im Produktionsbereich ein großes Thema. Metallische Gegenstände wie beispielsweise ein USB-Kabel wurden von den Metalldetektoren am Eingang erkannt und waren ein Kündigungsgrund. Die Unterkünfte, in denen die Arbeiter schliefen, waren dem Bericht nach ein Albtraum und stellten im Wesentlichen eine Mischung aus Müll, Schweiß und Schaumstoff dar. In den Kleiderschränken befanden sich viele Kakerlaken, während die den Neuankömmlingen angebotenen Matratzen voller Dreck waren. Der Bericht ist mit einiger Skepsis zu betrachten, da Medien zu Übertreibungen neigen können. Angesichts bisheriger Berichte über die Arbeitsbedingungen bei Foxconn erscheint die Reportage aber in großen Teilen wahrheitsgetreu. Die Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Foxconn kann Apple nicht so schnell hinter sich lassen, auch wenn in den vergangenen drei Monaten bereits zahlreiche Fortschritte erzielt wurden.
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