Berliner Apple Store: Kunstaktion sorgt für Evakuierung
Am Samstagnachmittag betrat eine große Gruppe des Apple Store am Berliner Kurfürstendamm und verteilte sich an die ausgestellten Computer. Dabei verteilten sie eine silbrig-zähflüssige Substanz auf den Geräten. Alarmiert, es könne sich um giftiges Quecksilber handeln, wurden Polizei und Feuerwehr eingeschaltet, die den gesamten Laden mit 400 Kunden und 70 Angestellten evakuierten. Die Beamten nahm 27 Personen vorübergehend fest.
Schnell gab es allerdings Entwarnung. Bei der seltsamen Flüssigkeit handelte es sich nicht um Quecksilber, sondern um ein ungiftiges Gemisch aus Aluminium, Gallium und anderen Metallen. Daraufhin durften die ungeduldigen Kunden und Mitarbeiter in die Räumlichkeiten zurückkehren.
Die verdächtigen Personen waren Teilnehmer einer missglückten Kunstaktion der Berliner Festspiele im Rahmen des Festivals »Foreign Affairs«. Teil der Aktion war die Befolgung von Anweisung aus einem Audio-Guide, der sie unter anderem in den besagten Apple Store führte. Vor der Tür hatte der Organisator Johannes Paul Raether in einem verrückten Outfit auf sie gewartet und kleine Metallringe verteilt, die in der Hand schmelzen.
Um den nächsten Schritt der Aktion in Erfahrung zu bringen, sollten die Teilnehmer auf den ausgestellen Apple-Computern eine bestimmte URL eintippen. Allerdings waren ihre Hände derart von dem geschmolzenen Metall verunreinigt, dass es so wirkte, als verteilten sie die silbrige Substanz auf den Rechnern.
Die Berliner Festspiele haben sich inzwischen für den Vorfall entschuldigt. Man habe nicht mit einer solchen Entwicklung gerechnet, hieß es in einer Stellungnahme. Die Kosten der Polizeiaktion werden die Veranstalter nun tragen müssen, hinzu kommen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. Dies kritisierten die Künstler allerdings als Überreaktion - man habe kein öffentliches Ärgernis darstellen wollen.
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