Jahr für Jahr veröffentlicht Glassdoor eine Aufstellung der beliebtesten CEOs amerikanischer Großunternehmen. Die Werte basieren auf Rückmeldungen von Mitarbeitern, die sich zu zahlreichen unternehmensrelevanten Kriterien äußern und ihre Bewertungen abgeben. Die aktuellen "Glassdoor Top 100" stellen keine guten Nachrichten für Tim Cook dar. Lag er vor zwei Jahren noch auf Platz 8, so ging es 2017 auf 53 und jetzt sogar auf 96 zurück. Zusammen mit Michael Bloomberg, der von Platz 26 auf 93 nach unten sauste, handelt es sich um die beiden CEOs mit den größten Verlusten. Die Ergebnisse hängen allerdings auch mit der Beliebtheit des Unternehmens als Arbeitgeber zusammen – was sich nicht an einer einzigen Person festmachen lässt.


Die häufigsten Kritikpunkte an Apple
Der größte Kritikpunkt ist die Arbeitskultur samt starker Vereinnahmung der Mitarbeiter. Die strikte Geheimhaltung, sodass oft gar nicht ganz klar ist, woran man gerade arbeitet, stellt seit vielen Jahren eine häufig gehörte Beschwerde dar. Auch die enorme Arbeitsbelastung bei eher durchschnittlichen bis unterdurchschnittlichen Gehältern begleitet Apples Bewertungen seit jeher. Kritik an Bürokratie sowie langsame Reaktionen auf Mitarbeiter-Feedback sind ebenfalls häufig zu hören. Letztgenannte Punkte tauchten häufiger als früher auf. Burnout bei Mitarbeitern werde schlicht ignoriert, so mehrere Wortmeldungen. In eine starre Hierarchiekette eingeordnet, verlangen alle Ebenen immer Höchstleistung.

Was an Apple gut ist
Wer für Apple arbeitet, trägt dazu bei, die Welt zu verändern. Mitarbeiter wissen dies mehrheitlich zu schätzen und erkennen daher einen Sinn in ihrer Tätigkeit. Spannende Tätigkeiten, faszinierende Produkte und unterstützenswerte Unternehmensphilosophien werden ebenso oft gelobt wie zahlreiche kostenlose Zusatzdienstleistungen. Angestellte sind zufrieden, wie sich Apple für Toleranz und weitere Werte engagiert. Dies ist ein Verdienst von Tim Cook, der Themen wie Umweltschutz und Bürgerrechte stark auf die Agenda hievte.

Warum Tim Cook trotz Rückgang exzellente Werte hat
Tim Cook bringt es trotz Rückgang der Werte auf eine Zustimmung von 91 Prozent. Zum Vergleich: Der durchschnittliche US-CEO liegt bei 69 Prozent – jeder, der es also in die Top 100 schafft, zählt daher zur Elite. Tim Cook übertrifft auch die Werte seines Vorgängers Steve Jobs. Dieser lag im Jahresdurchschnitt meistens bei genau 90 Prozent, lediglich in seinem Todesjahr schoss die Wertung auf 97 Prozent nach oben. Microsofts ehemaliger CEO Steve Ballmer drohte im gleichen Zeitraum hingegen, die Marke von 30 Prozent zu unterbieten. Tim Cooks bestes Ergebnis stammt aus dem Jahr 2016, als ihm 96 Prozent der Mitarbeiter bescheinigten, seine Sache hervorragend zu machen.