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Bestechungsvorwürfe: Apple-Sicherheitschef erneut vor Gericht – Waffenlizenzen gegen iPads

Ein Berufungsgericht hat am vergangenen Freitag entschieden, dass ein Richter der Vorinstanz die Bestechungsanklage gegen Apples Sicherheitschef Thomas Moyer zu Unrecht abgewiesen hatte. Das dreiköpfige Team von Rechtsgelehrten war sich in San Jose einig, das Verfahren wieder neu aufzurollen. Dies zieht jedoch weitreichendere Auswirkungen mit sich. Das kalifornische Gericht muss sich nun der Frage stellen, ob bereits das Versprechen einer Spende für sein Amt genügt, einen Beamten zu beeinflussen. Das beauftragte Gremium kam zum Schluss, dass dieses Versprechen unter Umständen eine Art Bestechung darstellen könnte und möchte das Verfahren daher neu aufrollen (siehe ).


Waffenlizenzen erkauft?
Der eigentliche Fall lässt sich auf das Jahr 2017 datieren. Apple hatte nach Berichten über zunehmende Bedrohungen die Genehmigung von Schusswaffen beantragt. Ziel war es unter anderem, die Sicherheit des CEOs Tim Cook zu erhöhen. Zu dieser Zeit gab es unter anderem Schießereien in YouTubes Hauptquartier. Im ursprünglichen Vorwurf hieß es, dass sich Moyer dazu verpflichtet haben soll, dem Santa Clara County Sheriff’s Office 200 iPads zu spenden. Der Wert der Geräte belief sich hierbei auf 50 000 - 80 000 Dollar. Im Gegenzug sollte man vier Apple-Mitarbeitern mit einer Lizenz zum verdeckten Tragen von Schusswaffen ausstatten. Diese ist in Kalifornien unumgänglich.

Unklare Beweislage
Gewisse Beamte des Sheriff-Büros schienen die Erteilung der Genehmigungen hinauszuzögern. Man wartete angeblich, bis der Antragsteller „etwas von Wert“ anbieten würde. Als die Staatsanwaltschaft davon erfuhr, platzte wohl der Deal. Über einen Zeitraum von zwei Jahren fand eine Untersuchung statt, woraufhin sich Apples Sicherheitschef mit einer Anklage wegen Bestechung konfrontiert sah. Kurz darauf leitete man ebenso in Cupertino interne Untersuchungen ein, doch ein Fehlverhalten konnte der iPhone-Konzern nicht feststellen. Richter Eric Geffon vom Santa Clara County Superior Court wies im Juni 2021 dann schlussendlich die Klage aus Mangel an Beweisen ab. Wie nun jedoch bekannt wurde, hob man die Abweisung nun in einem Berufungsverfahren auf, um das Verfahren aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Man möchte sich erneut der grundsätzlichen Frage widmen, ob der Tatbestand einer Bestechung im Falle einer Spende an eine Behörde vorliegt. Jeff Rosen, Staatsanwalt von Santa Clara, sieht Moyer „wieder da, wo er hingehört, an den Prozesstisch“.

Kommentare

oxid
oxid29.08.23 08:43
Da fragt man sich: Was beschäftigt denn Apple für Sicherheitsmitarbeiter, die es nötig haben nicht regulär ausgestellte schusswaffenlizenzen zu führen?
Vielleicht sollte sich ein Weltkonzern eher fragen warum der Sicherheitschef in solch eine Lage gekommen ist…
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Wurzenberger
Wurzenberger29.08.23 09:31
oxid
Da fragt man sich: Was beschäftigt denn Apple für Sicherheitsmitarbeiter, die es nötig haben nicht regulär ausgestellte schusswaffenlizenzen zu führen?
Naja um eine Waffe verdeckt zu führen, brauchst du eben eine passende Genehmigung. Die hat Apple beantragt, der Sheriff hat dafür allerdings eine Gegenleistung erwartet.
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adiga
adiga29.08.23 09:32
oxid
Da fragt man sich: Was beschäftigt denn Apple für Sicherheitsmitarbeiter, die es nötig haben nicht regulär ausgestellte schusswaffenlizenzen zu führen?
Vielleicht sollte sich ein Weltkonzern eher fragen warum der Sicherheitschef in solch eine Lage gekommen ist…
Wohl falsch gelesen. Es handelt sich eindeutig um regulär ausgestellte Waffentraglizenzen für Handfeuerwaffen. Darum geht es auch nicht, sondern um die versuchte Korruption durch Gratislieferung von iPads. Darin sind der Apple Sicherheitschef und der Polizeichef verwickelt.

Aber ja, die Frage besteht durchaus, wieso der Apple Sicherheitschef sich dazu verleiten lässt einen Beamten bestechen zu wollen.
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MikeMuc29.08.23 13:38
adiga
im Text steht doch, das die Beamten solange zögerten, bis eine „Gegenleistung“ erfolgt. Warum will der Staatsanawalt nicht auch dieser Gruppe an den Kragen? Denn wer das einmal macht, der fordert das ggf auch anderswo. Oder wollten die einfach nur günstige neue Hardware ins Büro kriegen?
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