Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Betrügereien, Bürokratie und mehr Konkurrenz zwingen Apple zum Umdenken in China

Apples Einzelhandelswachstum in China ist zuletzt in Stocken geraten, da das Unternehmen die eigene Retail-Strategie auf dem wichtigen asiatischen Markt geändert hat. Firmenchef Tim Cook erwähnte auf der letzten Quartalskonferenz zwar den Verkaufsstart des 50. Apple Store in China, doch nach Apples ursprünglichem Eröffnungstempo hätte die 50er Marke deutlich früher geknackt werden können.

Während Apple noch vor einigen Jahren viele Stores in China eröffnete, sank die Zahl an Neueröffnungen in letzter Zeit. 2016 etwa entstanden 17 neue Stores in China, 2017 und 2018 zusammengenommen waren es nur noch 5.


Besucherstarke Kernregionen im Fokus
Apple tritt einem Bericht zufolge in China aus mehreren Gründen auf die Retail-Expansionsbremse. Das Unternehmen orientiert sich etwa zunehmend in Richtung weiterer asiatischer Länder wie Südkorea und bald auch Thailand, was die Einzelhandelsressourcen zum Teil bindet. Auch die steigende Orientierung chinesischer Kunden hin zu einheimischen Smartphone-Anbietern wie Oppo, Vivo oder Xiaomi und die variierenden Zielgruppen müssen bedacht werden.

Apple wolle China daher nicht mehr mit Einzelhandelsläden „zupflastern“, so der Bericht, sondern die vorhandenen Apple Stores in Kernregionen auch für Touristen sowie Besucher aus kleineren Städten und Gegenden interessanter gestalten. Beispielsweise liegt der Flagship-Store Cotai Central in der Region Macau direkt neben Luxushotels, Kasinos und anderen verkaufsstarken Einzelhändlern. Der neueste Apple Store in China ist entsprechend in der vielbesuchten Suzhou Center Mall platziert.

Weitere Retail-Herausforderungen in China
Apple sieht sich in Chinas Einzelhandelsgeschäft zudem mit weiteren Problemen konfrontiert. Insbesondere Regierungsmitarbeiter etwa versuchen Apple bei der Vergabe von Ladenflächen oder anderer Genehmigungen immer wieder zu bestechen, um kostenlos an Produkte des Unternehmens zu gelangen.

Für Back-to-School-Aktionen, bei denen Apple den hauseigenen Geräten kostenlose Beats-Kopfhörer beilegt, werden auch schonmal Studenten in Bussen zu Apple Stores transportiert, um groß einzukaufen. Die jungen Kunden erhalten allerdings umgerechnet nur etwa neun Euro für ihre Bemühungen. Die Waren inklusive der Gratis-Kopfhörer gehen an unbekannte Händler, die die iDevices und Macs weiterverkaufen. Auch Betrügereien im Zusammenhang mit iPhone-Reparaturen vor Ort führen bei Apple zu großem finanziellen Schaden.

Kommentare

Sagrido
Sagrido31.10.18 15:34
Ach ja...das ist schon ein marktwirtschaftlicher Raubzug, der hier abgeht...
+2
maliker31.10.18 15:37
Natürlich hat China großes Potential. Aber wie viele Unternehmer (auch beispielsweise im Maschinenbausektor) sind wegen dem "Großen Geld" dahin ausgewandert / expandiert und haben die gleichen Erfahrungen gemacht und mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Nur weil China so viele Menschen auf dem Globus abbildet, muss man diesem Land nicht hinterherlaufen. Leider spricht das Geld häufig nicht die sinnvollste Sprache.
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.