Betrugssoftware im App Store: Angebliche VPN-App beschert Entwicklern eine Million pro Monat
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Entwickler, die im iOS App Store ihre Anwendungen anbieten, handelt es sich um ehrbare Kaufleute. Allerdings zieht Apples Softwareladen für iPhone und iPad auch etliche schwarze Schafe an, welche mit sogenannten Scam-Apps den Nutzern viel Geld aus der Tasche ziehen wollen. Dass Apple derartige Betrugssoftware während der obligatorischen Prüfungen nicht erkennt und schon vorab aussortiert, ist unter anderem dem Entwickler Kosta Eleftheriou ein Dorn im Auge. Er weist jetzt zum wiederholten Mal auf eine App hin, deren Entwickler mit wenig Leistung, unlauterer Werbung und horrenden Preisen ordentlich Kasse machen.
"StringVPN" kostet 9,99 US-Dollar pro WocheAuf
Twitter hat Eleftheriou einige Informationen zu einer von ihm entdeckten Scam-App namens "Privacy Assistant: StringVPN" veröffentlicht. Schon der Name deutet darauf hin, dass es sich bei der Anwendung um Betrugssoftware handelt: Er ist angelehnt an die populäre seriöse App
StrongVPN, welche seit vielen Jahren im iOS App Store zu finden ist. Gemeinsam ist beiden Anwendungen, dass zur Nutzung per In-App-Kauf ein Abonnement abgeschlossen werden muss. Während für StrongVPN knapp zehn US-Dollar pro Monat zu zahlen sind, beträgt der Preis für "StringVPN" geschlagene 9,99 US-Dollar pro Woche, also monatlich knapp 40 US-Dollar. Eleftherious Analyse zufolge erwirtschaften die betrügerischen Entwickler dadurch rund eine Million US-Dollar Umsatz pro Monat.
Betrüger werben mit "von Apple empfohlen"Eleftherious Auffassung zufolge hätte Apple die Scam-App schon längst aus dem iOS App Store entfernen müssen. Nahezu alle Bewertungen seien "übersetzte" Fakes, darüber hinaus sei die in Indien registrierte Entwickler-Homepage bis auf den Namen der App komplett leer. Die Mail-Adresse ist angeblich bei gmail.ru gehostet. Zu allem Überfluss wird die Betrugssoftware mit Popups auf verschiedenen Webseiten als "von Apple empfohlen" beworben. Wer in die Falle getappt ist und ein Abonnement abgeschlossen hat, ist sein Geld zudem unwiderruflich los: In einer der wenigen echten Bewertungen schreibt ein Opfer, dass eine Stornierung nicht möglich ist, auch eine Beschwerde bei Apple habe zu nichts geführt.
Entwickler wirft Apple zu lasches Vorgehen vorApple geht nach eigenen Angaben stets sehr schnell gegen Betrugssoftware vor und entfernt derartige Apps aus dem iOS App Store. Eleftheriou hingegen will mit seinen Beispielen wie jetzt im Falle von "StringVPN" beweisen, dass der iPhone-Konzern in dieser Hinsicht ein zu lasches Vorgehen an den Tag legt. Bislang hat der iPhone-Konzern auf die Entdeckung nicht reagiert, die Scam-App ist derzeit noch im iOS App Store zu finden. Es dürfte aber vermutlich nicht mehr allzu lange dauern, bis sie verschwindet.