Bewertung zu den heute vorgestellten Produktaktualisierungen
Dass Apple heute den Mac Pro um die Option erweitert hat, 8x 3,0 GHz zu liefern, war keine große Überraschung mehr. Schon seitdem Intel die Pläne für den Quad-Core-Prozessor "Clovertown" bekannt gab, war es relativ sicher, dass Clovertown auch in zukünftigen Spitzenmodellen des Mac Pro zum Einsatz kommen wird. Doch was bedeutet dieser Schritt von Apple? Wer denkt, ein Achtkern-Mac sei doppelt so schnell wie die bisherigen Vierkern-Macs, muss enttäuscht werden, da es sicher nur sehr,
sehr wenige Anwendungsbereiche gibt, in denen es möglich ist, alle Prozessoren auszulasten. Wer sich die Prozessorauslastung ansieht und alle 8 Kerne als einen Wert anzeigen lässt, wird feststellen, dass der Wert z.B. beim Ausführen eines Spiels bei nur 12,5 Prozent liegt.
In diesem Fall bringen die sieben weiteren Kerne erst einmal keinen Geschwindigkeitsgewinn. Allerdings könnte der Anwender gleichzeitig noch eine DVD rippen, eine CD in iTunes importieren, andere Programme rechnen lassen, wobei sich die Programme jeweils nicht gegenseitig ausbremsen, was bei nur einem Kern der Fall wäre.
Mit dem jetzigen Software-Markt bringt das High-End-Modell also in erster Linie einmal den Vorteil, mehrere Aufgaben parallel ausführen zu können. Sofern aber die entsprechenden Programme auf viele Prozessoren angepasst werden, steigt auch die Rechengeschwindigkeit deutlich an. Das ist heute bei vielen Anwendungen noch nicht der Fall, wird aber mit Sicherheit in den nächsten Jahren immer wichtiger. Für Apple ist es momentan also in erster Linie wichtig, die Option überhaupt anzubieten und sich damit zu schmücken, den leistungsfähigsten Rechner auf dem Markt anzubieten. Ob man wirklich von der theoretisch möglichen Leistung immer profitiert, ist eine andere Sache. Die meisten Anwender dürften mit den bisherigen Vierkern-Modellen noch besser bedient sein. Angesichts des Aufpreises von 1500 Dollar ist aber völlig klar, dass Apple den Profibereich im Auge hat und keinesfalls mehr einen Heimanwender.
Die Preissenkung der Cinema Displays macht die Bildschirme auch noch einmal ein gutes Stück attraktiver. Allerdings ist die Chance nun deutlich gesunken, dass Apple in Kürze ganz neue Modelle vorstellen wird. Vergleicht man die Preise, die Apple zur Einführung der momentanen Cinema Displays im Jahr 2004 verlangte (1469, 2268 und 3739 Euro),
so klingen die momentanen Preisauszeichnungen fast wie Schnäppchen. Manch einer kritisiert aber, dass Apple mit der Marktentwicklung kaum Schritt gehalten habe und bei der Qualität bzw. der Leistung der Panele arg ins Hintertreffen geriet.
Ob dies wirklich stimmt, und reine Messwerte sind bei einer Entscheidung wie dieser nicht immer das wichtigste Kriterium, muss jeder für sich entscheiden. Fakt ist, dass zumindest Apples 23"- und 30"-Display einen sehr hochwertigen Eindruck machen. Einige Euro des Preises dienen aber mit Sicherheit auch dazu, die Marke Apple sowie das schicke Design mitzubezahlen. Aus diesem Grund ist Apples Display-Angebot immer noch attraktiv, auch wenn es auf dem Markt sicherlich zahlreiche günstigere und vielleicht auch bessere Angebote gibt.