Bewertungen der heutigen Vorstellungen
Apple hat auch in der Ära nach Steve Jobs die Innovationskraft nicht verloren - auch wenn in den letzten Monaten viel Kritik zu hören war, Apple seien die Ideen ausgegangen. Wahrscheinlich war heute für jeden etwas dabei, ganz gleich ob Heimanwender oder professioneller Nutzer. MacTechNews.de wirft im Folgenden einen Blick auf die großen Neuerungen:
Mac Pro
Die letzte Aktualisierung des Mac Pro liegt bereits drei Jahre zurück, beim Einsteigermodell sogar vier. Viele hatten die Hoffnung verloren, überhaupt noch einen Nachfolger des Mac Pro zu sehen. In Europa hatte Apple den Verkauf des Mac Pro vor rund vier Monaten eingestellt. Jetzt ist klar: Auch wenn man noch einige Monate warten muss, der Mac Pro hat eine Zukunft in Form eines völlig neuartigen Konzeptes. Apple setzt damit ein Zeichen, weiterhin leistungsfähige Hardware ohne integrierten Bildschirm anbieten zu wollen, die Bedürfnisse wie hohe Bandbreite, sehr schneller Speicherzugriff, starke Grafikleistung und hohe Rechenleistung befriedigt. Erweiterungen wie weitere interne Festplatten, Grafikkarten oder Audiokarten gibt es allerdings nicht mehr, so dass auf externe Geräte über Thunderbolt 2 ausgewichen werden muss. Spannend wird die Preisgestaltung des neuen Topmodells, hierzu äußerte sich Apple bislang noch nicht. Fazit: Eine sehr wichtige Ankündigung für professionelle Anwender, die sich in den vergangenen Monaten die Frage gestellt haben ob die Mac-Plattform noch das richtige für sie ist.
MacBook Air
Beim neuen MacBook Air handelte es sich hauptsächlich um eine Produktaktualisierung. Intels Haswell-Plattform bietet wie erwartet deutlich mehr Akkulaufzeit bei gestiegener Rechen- und Grafikleistung. Gerüchte um ein Retina-Display bewahrheiteten sich allerdings nicht. Das neue MacBook Air ist das erste Apple-Laptop mit dem neuen WLAN-Standard 802.11ac, die MacBook Pro-Reihe wurde nicht auf der WWDC-Keynote aktualisiert. Fazit: Gelungene Produktpflege, aber nicht mehr.
iOS 7
iOS 7 ist das erste Update für iOS, welches eine umfassende Neugestaltung der Oberfläche mitbringt. Beschränkte sich Apple seit 2007 nur auf kleinere optische Anpassungen, so ist nun Jonathan Ive's Handschrift zu erkennen. Gab es in der letzten Zeit Kritik an der Oberfläche von iOS, so war dies Inkonsistenz und Verspieltheit. Mit iOS 7 hat sich Apple diese Kritik zu Herzen genommen und hat - zumindest auf den ersten Blick - die Oberfläche von iOS strukturierter, klarerer und zeitgemäßer gestaltet. Andere oft geäußerte Kritik war schwere Erreichbarkeit von wichtigen Funktionen, wie zum Beispiel die Helligkeitseinstellung oder die Aktivierung von Bluetooth. Dies ist nun auch ohne Jailbreak schnell über das Control Center erreichbar. Mit AirDrop ist in iOS 7 endlich ein einfacher Austausch von Informationen zwischen zwei iOS-Geräten (und hoffentlich auch Macs) möglich. Fazit: iOS 7 war eine dringend benötigte Runderneuerung, die aber gut gelungen scheint.
OS X Mavericks
Mit Tabs im Finder und besserer Unterstützung für Multi-Monitor-Systeme richtet sich Apple eindeutig auch an versiertere Anwender und erfüllt seit Jahren geäußerte Wünsche. OS X Mavericks bringt aber auch eine Vielzahl von Verbesserungen mit, die für den Großteil der Benutzer interessant ist. So hat es Apple auch endlich geschafft, iBooks und die aus iOS bekannten Karten auf den Mac zu holen. Außerdem feiert der Schlüsselbund-Sync in verbesserter Form ein Comeback. OS X Mavericks bringt ferner eine Vielzahl von Verbesserungen unter der Haube mit, so dass das neue Betriebssystem erheblich effizienter als vorher arbeitet. Fazit: Bei den genannten Features handelte es sich um willkommene Neuerungen, die alleine genommen aber noch kein größeres Update rechtfertigen würden. Da Apple aber auch unter der Haube viele Änderungen und Verbesserungen durchgeführt hat, könnte sich das Update für viele Nutzer lohnen.
iTunes Radio
Trotz monatelanger Spekulationen war iTunes Radio auf der heutigen WWDC-Keynote eine Randnotiz. Über den neuen Dienst ist so gut wie gar nichts bekannt, bis auf die Möglichkeit, eigene Sender zu erstellen, automatisch erstellen zu lassen oder vordefinierte Sender zu nutzen. Für Kunden von iTunes Match wird auf Werbeeinblendungen verzichtet, wie lange und häufig diese ansonsten gesendet werden ist nicht bekannt. Vorläufig ist iTunes Radio nur in den USA verfügbar und dies auch erst mit iOS 7. Aufgrund der Erfahrung mit der Einführung von länderangepasstem Siri oder auch Filmen im iTunes Store ist zu hoffen, dass Deutschland eines der ersten Länder nach den USA sein wird, das auf iTunes Radio Zugriff haben wird. Fazit: Noch kann man sich kein Bild von dem Dienst machen, es ist nicht einmal bekannt, welche Musiklabels bis jetzt unterzeichnet haben.
iWork for iCloud
Apple stellte zur MacWorld San Francisco im Januar 2009 eine Online-Plattform für iWork zur Verfügung, auf der sich Dokumente aber leider nur betrachten ließen, ein Bearbeiten war nicht möglich. Die Plattform floppte, Apple stellte den Dienst am 31. Juli 2012 ein. Heute stellte Apple den Nachfolger vor, voll integriert in die iCloud. Dort ist auch das Bearbeiten von Dokumenten direkt im Browser möglich, völlig egal ob Mac oder PC. Apple könnte hiermit Microsoft wie auch Google Konkurrenz machen, besonders wenn die Online-iWork-Programme kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Fazit: Die Demonstration auf der Keynote war für eine Web-Anwendung beeindruckend, in der Praxis muss sich erst noch zeigen, wie gut diese funktionieren werden.