Bezahlen mit dem iPhone: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche
Kreditkartendaten sind seit jeher für Betrüger ein Objekt der Begierde. Zahlreiche in den vergangenen Jahrzehnten eingeführte Sicherheitsmaßnahmen sollen es Kriminellen zwar erschweren, an das Geld anderer Leute zu gelangen, unmöglich ist ein solches Unterfangen aber bekanntlich dennoch nicht. Gauner gehen nämlich auch mit der Zeit und schaffen es immer wieder, auch ausgefeilte technische Vorkehrungen auszuhebeln. Davor ist auch die jüngste Errungenschaft in Sachen Zahlungssysteme nicht gänzlich gefeit: kontaktloses Bezahlen mit dem iPhone oder der Apple Watch.
LKA: Gauner machen sich Apple Pay und Wallet-App zunutzeDas Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) warnt jetzt vor einer
Betrugsmasche, bei welcher Betrüger sich Apple Pay und die Wallet-App zunutze machen, aber auch das Android-Pendant namens Google Pay. Ohne Zutun der – zumeist arglosen – Opfer funktioniert das zwar nicht, allerdings gibt es offenbar genügend unvorsichtige Zeitgenossen, die auf die Tricks der Kriminellen hereinfallen. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover jedenfalls wurden in den vergangenen Wochen einige entsprechende Anzeigen erstattet. In allen Fällen war es Gaunern gelungen, mit fremden Kreditkartendaten einzukaufen und dabei ein eigenes iPhone oder eine Apple Watch einzusetzen.
Alte Phishing-Masche im modernen GewandDie neue Betrugsmasche beginnt mit einem seit Jahren bekannten Trick: Mithilfe einer Phishing-Seite gelangen die Kriminellen an Kreditkartendaten. Statt diese nun jedoch wie bislang üblich direkt für Online-Einkäufe zu nutzen, rufen sie ihre Opfer einen Tag später an und geben sich als Bankmitarbeiter aus. Im Verlauf des Gesprächs registrieren sie die erbeutete Kartennummer in der Wallet-App auf ihrem Smartphone und fordern den Angerufenen dann auf, mit seinem Gerät die soeben erhaltene Push-TAN zu bestätigen und den Vorgang damit zu autorisieren. Kommt das Opfer diesem Wunsch nach, ist dessen Karte auf dem iPhone des Gauners aktiviert und kann für kontaktlose Zahlungen eingesetzt werden – wie üblich ohne Eingabe der Karten-PIN. Bis die Betrogenen das bemerken, etwa auf dem monatlichen Kontoauszug, kann einige Zeit ins Land gehen. Im Extremfall haben die Betrüger bis dahin bereits den gesamten Kreditrahmen ausgeschöpft.
Misstrauisch sein und Vorsicht walten lassenDas LKA weist in seiner
Mitteilung auch auf die bekannten Vorsichtsmaßnahmen hin, mit welchen man sich vor dieser und anderen Betrugsmaschen schützen kann. Dazu gehört unter anderem, die Webseite für Onlinebanking nur über die offizielle Adresse aufzurufen und dafür keinesfalls eine Suchmaschine zu nutzen. Banken und deren Mitarbeiter erfragen zudem niemals Daten wie PIN oder TAN am Telefon, per Mail oder gar WhatsApp. Sollte man eine entsprechende Aufforderung zur Preisgabe derartiger Informationen erhalten, handelt es sich mit Sicherheit um einen Betrugsversuch. Wer bereits auf die neue Masche hereingefallen ist, sollte umgehend seine Bank informieren und dann bei der Polizei eine Anzeige erstatten.