Big Sur: Apple hat das Combo-/Standalone-Update anscheinend abgeschafft
Wenn in den Systemeinstellungen ein neues Systemupdate auftaucht, dann gibt es für den Nutzer nicht viel zu tun. Abgesehen vom dringend zu empfehlenden Backup vor Aktualisierungen, wählt die Update-Routine automatisch das passende Paket aus. Ob nun von macOS 10.15.1 oder von macOS 10.15.4 auf die aktuelle Catalina-Version umsteigt – oder der Nutzer den Sprung auf macOS Big Sur wagt – stets reicht der Klick auf "Jetzt aktualisieren". Der Wechsel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Updates zieht einen kleineren Download nach sich, da lediglich ein Delta-Update erfolgt. Ließ man hingegen Versionen aus, erfolgt im Hintergrund ein Download des kompletten Installers.
Manueller Download von SystemupdatesWer nicht den Komfort der automatischen Aktualisierung nutzen, sondern manuell zur Tat schreiten wollte, konnte bis einschließlich macOS 10.15 Catalina auch das "Combo Update" laden. Dabei handelt es sich um das gesamte Update-Paket und nicht nur um die jeweilige Delta-Aktualisierung. Normalerweise erschien diese stets wenige Stunden nach der Freigabe eines Systemupdates. In den Foren geistert seit vielen Jahren der Mythos herum, diese Art der Aktualisierung sei zuverlässiger und führe zu weniger Problemen – wofür es allerdings keine wirklichen Belege gibt. Sicherlich hätte Apple nicht all die Jahre auf Delta-Updates gesetzt, wäre das komplette Paket so eindeutig vorteilhafter. Im Normalfall bedeutet das Combo-Update nur mehr Arbeit und größere Downloads, dies aber ohne Vorteile für die Einzelinstallation. Eine Bedeutung hat das Combo-Update aber dennoch, denn in verschiedenen Fällen ist durchaus Relevanz gegeben.
Wozu man Combo- bzw. Standalone-Updates brauchtSind mehrere Macs gleichzeitig zu aktualisieren, benötigt man lediglich einen Download anstatt jeden Mac einzeln mehrere GB herunterladen zu lassen. Ein weiterer Vorteil: Geht ein Systemupdate tatsächlich einmal derart in die Hose, dass der Mac noch startet, man die Aktualisierung aber aufgrund diverser Probleme erneut ausführen sollte, kann ein Combo-Update ebenfalls die Rettung sein. Letztgenannter Fall ist aber nicht sehr häufig, denn in den meisten Fällen sind Update-Probleme leider ein Fall für die System-Wiederherstellung. Wollte man von einem aktuellen System auf eine bestimmte, ältere Version wechseln, funktionierte dies ebenfalls nur per archiviertem Combo-Update.
Big Sur: Es fehlt das Combo-UpdateMit macOS Big Sur scheint Apple nun endgültig vom Combo- bzw. Standalone-Update
Abschied zu nehmen, denn ein solches wird nicht mehr gesondert
angeboten. Zwar bestätigte Apple den Wegfall nicht offiziell, das Fehlen des manuell zu ladenden Installers ist allerdings offensichtlich – für macOS 11.0.1 gab es diesen nicht, für die zweite Aktualisierung 11.1 (anders als beispielsweise
macOS 10.15.1) ebenfalls nicht. Unbekannt bleibt, ob die Ursache in irgendeiner Form in der umgestalteten Update-Routine begründet liegt (das Update wird in einen APFS-Snapshot geschrieben, dann nach dem Neustart angewendet) – oder ob Apple angesichts schneller Download-Geschwindigkeit und in Ermangelung eindeutiger technischer Vorteile des Combo-Updates generell keinen Sinn mehr darin sah. Vermutlich handelt es sich aber um eine bewusste Entscheidung, denn im Hintergrund lädt die Update-Routine natürlich weiterhin ein vollständiges Paket beim Überspringen von Systemversionen.