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Big Tech vs. Regulierung: Apples Reaktion verärgert die Niederlande +++ Facebook-Drohung lässt die EU kalt

In mehreren Ländern der Welt gerät Apples strikte Vorschrift, dass Apps nur Apples eigenen Zahlungsmechanismus verwenden dürfen und dafür 30 Prozent Provision entrichten müssen, ins Wanken. Für diverse Kategorien ist die Bestimmung bereits aufgeweicht oder große Anbieter erhielten Sonderrechte. In den Niederlanden gibt es hingegen derzeit zwischen Wettbewerbshütern und Apple einen Schlagabtausch, der sich zunächst nur Dating-Apps bezieht, allerdings eine Art Präzedenzfall darstellt. Apples recht provokative Antwort, die Gebühr bei Verwendung externer Angebote auf 27 Prozent festzusetzen und den Entwicklern jeden erdenklichen Stein samt unangekündigter Audits in den Weg zu legen, führte zur erwarteten Reaktion.

Weitere fünf Millionen Euro Strafe werden nun fällig, die Wettbewerbsbehörde zeigte sich angesichts Apples Verhaltens sehr enttäuscht. Für jede weitere Woche, in der Apple den Vorgaben nicht nachkommt, fallen zusätzliche fünf Millionen Euro Zahlung an. Viele Marktbeobachter zeigen zunehmend Unverständnis, wie viel Apple riskiert, nur um weiterhin 30 Prozent einzustreichen. Wettbewerbshüter derart gegen sich aufzubringen und keinerlei Interesse an Kooperation zu zeigen, gilt zunehmend als Risiko, dass noch viel einschneidendere Regulierungen folgen könnten.


Facebook droht mit Abschaltung der Dienste
Sollte es Facebook oder Instagram in Zukunft nicht mehr erlaubt sein, Nutzerdaten zwischen den USA und Ländern der Europäischen Union auszutauschen, müsse man sich in letzter Konsequenz aus der EU zurückziehen – so eine Drohung, welche die Muttergesellschaft Meta gerade erst erneuerte. Derzeit finden Verhandlungen statt, wie besagter Datentransfer in Zukunft zu handhaben ist. Allerdings stecken die Gespräche zwischen Vertretern der Wirtschaftsräume momentan ziemlich fest und bergen daher Unsicherheiten für international agierende Unternehmen. Für sonderlich viel Eindruck sorgte die Kampfansage allerdings nicht – sowohl aus Deutschland wie auch Frankreich lautete die Antwort, man werde sicherlich auch ohne Facebook leben können. Digitale Riesen müssten verstehen, dass man in Europa Eigenständigkeit bewahre – und angesichts der Wirtschaftskraft auch nicht mit derlei Aussagen einzuschüchtern sei.

Kommentare

jeti
jeti08.02.22 12:09
. . . man werde sicherlich auch ohne Facebook leben können.
Ja!
+31
Plüschprum08.02.22 12:18
Apple kann meiner Meinung nach durchaus alternative Shops und Zahlungsmöglichkeiten zulassen. Apple sollt dann aber die Garantie und Support ihrer Systeme bei Verwendung solcher Apps einstellen.
Ich würde weiterhin ausschließlich den Originalstore nutzen.
+15
Muty08.02.22 12:20
Plüschprum
Apple kann meiner Meinung nach durchaus alternative Shops und Zahlungsmöglichkeiten zulassen. Apple sollt dann aber die Garantie und Support ihrer Systeme bei Verwendung solcher Apps einstellen.
Ich würde weiterhin ausschließlich den Originalstore nutzen.
Ja. Einfach dem Benutzer die Entscheidung überlassen, so wie bei macOS auch. Das fände ich auch super.

Aber die Garantie (Hardware ist gemeint) können sie deshalb natürlich nicht weglassen, warum auch?
+13
tbaer
tbaer08.02.22 12:21
... man werde sicherlich auch ohne Facebook leben können.

Ja, es geht tatsächlich. Nie Instagram gehabt und Facebook vor Jahren beendet. Allerdings setzt die Familie noch immer auf WhatsApp. Da einige dieser Nutzer die 77 Lebensjahre bereits überschritten haben, ist ein Umstieg aktuell zu Alternativen schwer bis unmöglich.
+4
eiq
eiq08.02.22 12:22
Google zieht in Korea doch auch nur 4% von der Provision ab, wenn ein anderer Zahlungsdienstleister verwendet wird. Daher finde ich die 27% jetzt nicht so abwegig.
-4
Borimir08.02.22 12:37
Sollte es Facebook oder Instagram in Zukunft nicht mehr erlaubt sein, Nutzerdaten zwischen den USA und Ländern der Europäischen Union auszutauschen, müsse man sich in letzter Konsequenz aus der EU zurückziehen
So eine Aussage zeigt recht deutlich, welche Rechtsauffassung und Weltbild die Verantwortlichen bei Meta haben. Gutsherren Mentalität im 21. Jahrhundert.
+9
enchiriadis08.02.22 12:46
Da einige dieser Nutzer die 77 Lebensjahre bereits überschritten haben, ist ein Umstieg aktuell zu Alternativen schwer bis unmöglich.

Über deine Familie weiß ich nichts. Generell hat das Lebensalter mit einem Software-Umstieg erstmal so gar nichts zu tun. Die Gleichung "alt=doof" hast du sicher nicht intendiert. Für jemanden, der's so lesen will, schimmert sie aber durch.
+5
AndreasDV08.02.22 12:52
Facebook….Facebook…mmmmh…. Da war doch was….. 😂😂😂

Habe vor ein paar Jahren mein Account richtig gelöscht. Instagram habe ich noch nie genutzt. Nur dieses WhatsApp komme ich nicht drum herum. Habe es versucht mit anderen Diensten wie Signal usw. Sogar SMS, die anderen haben einfach kein Interesse, WhatsApp fallen zu lassen 🤮

Zum Glück holen sich meine Kontakte so nach und nach ein iPhone. Da wird iMessage genutzt 😁
+7
athlonet08.02.22 12:57
Plüschprum
Apple kann meiner Meinung nach durchaus alternative Shops und Zahlungsmöglichkeiten zulassen. Apple sollt dann aber die Garantie und Support ihrer Systeme bei Verwendung solcher Apps einstellen.
Ich würde weiterhin ausschließlich den Originalstore nutzen.

Das Problem wird aber sein, dass dann nicht mehr alle Apps im Apple App Store verfügbar sind. D.h. für bestimmte Apps wirst Du einen alternativen Store nutzen müssen. Und je nachdem wie viele Entwickler vom Apple App Store abwandern, wird es dann unter Umständen auch schwierig zu sagen "Dann verzichte ich halt auf die Apps".
Deswegen hoffe ich nach wie vor, dass keine alternativen Stores kommen.
0
Thorin.IT08.02.22 13:04
Muty
Aber die Garantie (Hardware ist gemeint) können sie deshalb natürlich nicht weglassen, warum auch?

Weil es so durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken an die Firmware kommt und aus einem iPhone so schnell einen Tracker macht, oder eine Wanze. Sobald die Kontrolle darüber weg ist, ist das gewohnt hohe Sicherheitsniveau ebenfalls weg. Auch kann man die Hardware per Software zerstören, so dass man nur noch einen Briefbeschwerer hat.
0
Borimir08.02.22 13:06
athlonet
Plüschprum
Apple kann meiner Meinung nach durchaus alternative Shops und Zahlungsmöglichkeiten zulassen. Apple sollt dann aber die Garantie und Support ihrer Systeme bei Verwendung solcher Apps einstellen.
Ich würde weiterhin ausschließlich den Originalstore nutzen.

Das Problem wird aber sein, dass dann nicht mehr alle Apps im Apple App Store verfügbar sind. D.h. für bestimmte Apps wirst Du einen alternativen Store nutzen müssen. Und je nachdem wie viele Entwickler vom Apple App Store abwandern, wird es dann unter Umständen auch schwierig zu sagen "Dann verzichte ich halt auf die Apps".
Deswegen hoffe ich nach wie vor, dass keine alternativen Stores kommen.
Wenn "solche" Apps weniger genutzt werden, erledigt sich das ganz von allein. Da ich z.B. Online-Banking, PayPal usw. über mein iPhone erledige, wäre ich da sehr vorsichtig mit der Installation von Apps aus unbekannten/unsichereren Quellen.
+3
caba
caba08.02.22 13:08
Plüschprum
Apple kann meiner Meinung nach durchaus alternative Shops und Zahlungsmöglichkeiten zulassen. Apple sollt dann aber die Garantie und Support ihrer Systeme bei Verwendung solcher Apps einstellen.
Ich würde weiterhin ausschließlich den Originalstore nutzen.
Und was machst du, wenn es die Apps, die du willst oder brauchst dann nicht mehr im Apple AppStore gibt?
Ich glaube, viele sind sich hier der Tragweite gar nicht bewusst. Es geht nicht um den kleinen Entwickler, sondern um die großen. Wenn es Facebook, Instagram und What’s App nur noch im Meta-Store, Google-Apps im GoogleStore, Microsoft Apps im MS-Store, Spiele im Spiele-AnbieterStore gibt, dann will ich sehen, ob ihr dann immer noch sagt, ich kauf nur im Apple AppStore.

Wenn das so kommt, ist das das Ende vom Apple AppStore.
Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)
+6
Krispo9908.02.22 13:43
tbaer
... man werde sicherlich auch ohne Facebook leben können.

Ja, es geht tatsächlich. Nie Instagram gehabt und Facebook vor Jahren beendet. Allerdings setzt die Familie noch immer auf WhatsApp. Da einige dieser Nutzer die 77 Lebensjahre bereits überschritten haben, ist ein Umstieg aktuell zu Alternativen schwer bis unmöglich.

Nichts ist unmöglich, einwach WU löschen und Signal installieren und die wichtigsten User anchatten. Der Rest unterscheidet sich nicht wirklich.
Und wer jetzt darauf abhebt, die Chatverläufe zu verlieren ist eh ein hoffnungsloser Fall.
+1
Ollie Mengedoht
Ollie Mengedoht08.02.22 13:44
Thorin.IT
Weil es so durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken an die Firmware kommt und aus einem iPhone so schnell einen Tracker macht, oder eine Wanze. Sobald die Kontrolle darüber weg ist, ist das gewohnt hohe Sicherheitsniveau ebenfalls weg.
Naja, die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass das Sicherheitsniveau im AppStore jetzt SOOOO groß auch nicht ist, was für einen Sch*** die da oft durchwinken. Übertreibt es nicht. Apple geht es hier nicht um Sicherheit, sondern nahezu ausschließlich nur um Kohle. Beim Mac funktioniert es ja auch mit Nicht-AppStore-Programmen, ohne dass Macs deswegen jetzt furchtbar unsicher geworden wären.
Et es wie et es, et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange! :-)
+5
Wurzenberger
Wurzenberger08.02.22 14:04
+4
Scrembol
Scrembol08.02.22 14:06
Fänd ich ja mal genial, wenn das hierzulange einfach nicht mehr existiert
Gaming Podcast DADDY ZOCKT von Ex-PiranhaBytes Entwickler. Meine Single YOUR EYES - Eric Zobel überall streamen!
+6
awk08.02.22 14:10
Sollte es Facebook oder Instagram in Zukunft nicht mehr erlaubt sein, Nutzerdaten zwischen den USA und Ländern der Europäischen Union auszutauschen, müsse man sich in letzter Konsequenz aus der EU zurückziehen ...

Es gibt auch gute Nachrichten.
+8
MikeMuc08.02.22 14:19
caba
All diese Firmen verdienen ja nicht mit InAppkäufen. Das sind in erster Linie Spiele die dort die großen Umsätze machen. Nur gerade auf die werden wir Kunden verzichten können.
0
Wessalius08.02.22 14:26
Vorschlag: Apple akzeptiert alternative Zahlungsweisen, aber die Entwickler müssen den Käufern die Wahl lassen, ob sie über Apple Zahlen möchten oder über wen auch immer. So müsste der Store nicht geöffnet werden.
0
Kaji08.02.22 14:36
Thorin.IT
Muty
Aber die Garantie (Hardware ist gemeint) können sie deshalb natürlich nicht weglassen, warum auch?
Weil es so durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken an die Firmware kommt und aus einem iPhone so schnell einen Tracker macht, oder eine Wanze. Sobald die Kontrolle darüber weg ist, ist das gewohnt hohe Sicherheitsniveau ebenfalls weg. Auch kann man die Hardware per Software zerstören, so dass man nur noch einen Briefbeschwerer hat.
Das klingt ja schrecklich! Gut, dass ich einen Mac habe - oh wait! Da ist es ja genauso.
Und das Ausnutzen von Sicherheitslücken in der Firmware ist auch wunderbar ohne alternative AppStores möglich - nennt sich Jailbreak. Aber man kann natürlich immer Argumente für die anstehende Apokalypse finden. Natürlich müsste Apple weiterhin die Gewährleistung für ihre Hardware übernehmen (Garantie ist ja völlig freiwillig). Die entsprechenden Gesetze wurden zum Jahr 2022 noch verbraucherfreundlicher gestaltet (u. A. kommt es nun erst nach 12 Monaten zur Beweislastumkehr).

Und zu Facebook: Gerne können die ihre Tätigkeiten in der EU einstellen wenn ihnen unsere Gesetze nicht ins Geschäftsmodell passen und sie nicht zur Kooperation bereit sind (gleiches gilt übrigens für Apple). Werden sie aber nicht tun, da die EU ein riesen Markt ist. Hier wird einfach nur versucht Druck aufzubauen und es geht einzig und alleine um die Kohle.
Da darf man sich nicht erpressen und auch nicht als Kunde instrumentalisieren lassen.
+5
schnullibutz
schnullibutz08.02.22 16:53
ByeBye Facebook

)
+1
murnoggerl08.02.22 18:17
Borimir
Sollte es Facebook oder Instagram in Zukunft nicht mehr erlaubt sein, Nutzerdaten zwischen den USA und Ländern der Europäischen Union auszutauschen, müsse man sich in letzter Konsequenz aus der EU zurückziehen
So eine Aussage zeigt recht deutlich, welche Rechtsauffassung und Weltbild die Verantwortlichen bei Meta haben. Gutsherren Mentalität im 21. Jahrhundert.
Ganz deiner Meinung. Und Apple macht da leider auch keine Ausnahme.
+2

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