Bilder-Clouddienste im Test: Apple Fotos gegen die Konkurrenz
Apple FotosiPhoto wird durch eine komplett neue Foto-App ersetzt – diese Ankündigung sorgte auf Apples WWDC anno 2014 für Aufsehen. Es blieb aber nicht nur bei iPhoto; auch die Entwicklung des Profi-Tools Aperture beendete Apple mit dem Hinweis, „Photos“ solle auch diese Anwendung ersetzen. Die Mac-Version sorgte allerdings weitgehend für Enttäuschung – nicht einmal alle iPhoto-Funktionen schafften es in die neuentwickelte App, von Pro-Features à la Aperture ganz zu schweigen.
Auch von der zunächst angekündigten Plugin-Unterstützung ist bisher nichts zu sehen – erst für das im Herbst erscheinende OS X El Capitan (10.11) hat Apple die Unterstützung von Drittanbieter-Plugins angekündigt. Eine weitere neue Funktion von Fotos in El Capitan ist die Möglichkeit, einzelnen Bildern oder ganzen Momenten Orte hinzuzufügen. Außerdem können Alben nach Datum oder Titel sortiert werden.
Nutzer können ihre Bilder und Videos in Fotos bearbeiten, freigeben und in Alben organisieren – dabei zeigt sich die App deutlich performanter als iPhoto. Apple Fotos bietet in der Grundeinstellung eine Liste aller importierten Bilder und Videos in chronologischer Reihenfolge. Alben können über einen separaten Reiter erstellt werden, wobei zum Beispiel die automatische Gesichtserkennung als Auswahlkriterium dient.
Die Bearbeitungsfunktionen für Bilder umfassen „Verbessern“, „Drehen“, „Beschneiden", „Filter“, „Anpassen“, „Retuschieren“ und „Rote Augen“ – zudem hilft ein Retusche-Werkzeug dabei, ungewollte Flecken oder sonstige Macken zu entfernen. Wer seine Fotos mit anderen Leuten oder Sozialen netzen teilen möchte, hat vielfältige Optionen: Außer via iCloud-Freigabe kann der Nutzer Inhalte über Facebook, Twitter und Flickr teilen. Dazu können Drittanbieter-Tools wie Wunderlist und Pocket eingebunden werden.
In den Einstellungen steht dem Nutzer zur Wahl, die iCloud-Fotomediathek entweder mit allen verbundenen Geräten 1:1 zu synchronisieren oder lokal nur speicheroptimierte Versionen zu sichern – so bleibt die Originalversion in iCloud erhalten und auf dem Mac oder iPhone ist eine speicherschonende, aber immer noch hochwertige Variante zu sehen.
Fotos unterstützt Macs sowie iDevices und läuft zudem auf der iCloud-Website. Die Bilder-Library kann auf Wunsch automatisch in die iCloud geladen und mit allen verbundenen Apple-Geräten synchronisiert werden – dabei gilt es aber, das 5-GB-Speicherlimit zu beachten. Wer mehr Speicherplatz möchte, muss zahlen (20 GB: 0,99 Euro/Monat, 200 GB: 3,99 Euro/Monat, 500 GB: 9,99 Euro/Monat, 1 TB: 19,99 Euro/Monat).
Fazit: Wer nur Apple-Geräte nutzt und nach einer einfachen Möglichkeit sucht, Fotos und Videos zu organisieren, synchronisieren und rudimentär zu bearbeiten, ist bei Fotos gut aufgehoben. Die versprochenen Drittanbieter-Plugins und selbst einige aus iPhoto bekannten Features werden aber erst mit der nächsten Version von OS X (El Capitan) nachgeliefert. Die 5 GB Gratisspeicher sind im Vergleich zur Konkurrenz etwas knausrig.