Bilder: Früher iPad-Prototyp im "Dual Dock"-Design
Verglichen mit dem Lightning-Anschluss, den Apple seit 2012 einsetzt, war der alte "Dock Connector" geradezu monströs. Apple hatte diesen 30-pin-Anschluss vom iPod übernommen, wo der breite Stecker bereits seit dem Jahr 2003 zum Einsatz kam. Erst mit dem iPhone 5, dem iPad mini sowie dem regulären iPad der vierten Generation stellte Apple auf Lightning um – und somit auf einen ausrichtungs-unabhängigen, kompakteren Stecker. Aufgrund der Gehäuseaussparung sah der Dock Connector des 2010er iPads, welches noch deutlich dicker als die späteren Modelle war, besonders monströs aus. Wäre Apple einer Idee gefolgt, die es bei der Entwicklung des ersten iPads bis in die "DVT"-Phase schaffte, hätte es sogar gleich zwei davon gegeben.
Unten und an der Seite je ein Dock ConnectorApple teilt die fortgeschrittene Produktentwicklung normalerweise in drei Phasen ein. Nachdem Hardware grundsätzlich funktioniert, tritt das jeweilige Gerät in den EVT-Abschnitt ein ("Engineering Validation Test), gefolgt vom "Design Validation Test" (DVT) sowie vor Beginn der Massenfertigung dem "Production Validation Test" (PVT). Der Prototyp-Sammler
Giulio Zompetti schaffte es, ein seltenes Stück Apple-Geschichte zu ergattern. So experimentierte Apple nämlich wie erwähnt mit einem iPad, das auf zwei Gehäuseseiten über einen Dock Connector verfügt. Laut Zompetti wollte Apple sogar gleichzeitiges Laden ermöglichen – wenngleich unbekannt ist, ob sich die gemächliche Ladegeschwindigkeit früherer iPads durch Anschluss zweier Ladegeräte deutlich gesteigert hätte.
Lösung des Problems erst Jahre späterZwei Anschlüsse anstatt nur eines Dock Connectors an der Unterseite waren wohl in erster Linie deswegen im Gespräch, um Tastaturen oder andere Peripherie ungeachtet der Ausrichtung anbringen zu können. Was Apple auf moderneren Geräten mit dem Smart Connector löste, sollte damals durch einen weiteren Port ermöglicht werden. Für 69 Dollar konnte man bereits 2010 ein "iPad Keyboard Dock" erwerben, welches das Tablet mit einer normalen Apple-Tastatur verband – dies aber bauartbedingt nur im Hochkant-Modus. Warum sich Apple letztlich gegen die Dual-Ausführung entschied, bleibt unbekannt.