Bildschirm-Zugriff und ständige Abfragen: Apple rudert nach viel Kritik zurück
Fast zwei Jahrzehnte ist es her, dass Apple eine sehr erfolgreiche Werbekampagne produzierte, bei der sich viele bereits auf die nächste Folge freuten. Die Rede ist von "I'm a Mac", Justin Long verkörperte darin den lässigen und unkomplizierten Mac wohingegen John Hodgman den etwas trotteligen, umständlichen und von Alltagsproblemen geplagten PC darstellte. Blickt man auf macOS Sequoia und einige damit einhergehende Diskussionen, so ist zumindest eine Folge der Werbereihe nicht sonderlich gut gealtert. Es geht um jenen Clip, in dem Apple die ständigen Sicherheitsabfragen in Windows Vista verspottet. Um die zahlreichen Sicherheitsprobleme zu kompensieren, hatte Microsoft damals den radikalen Weg gewählt, Nutzer permanent um Bestätigung zu bitten.
Immer mehr "Wollen Sie ... erlauben?"-AbfragenSchon in macOS 10.15 Catalina war die Anzahl der eingeforderten Bestätigungen durch den Nutzer deutlich gestiegen, mit den folgenden Systemen gab es immer mehr Interaktionen, bei denen das System erst manuelle Aktivierung erforderte. Das betrifft unter anderem Zugriffe auf Schnittstellen wie Kamera und Mikrofon, aber auch Öffnen von älteren bzw. nicht signierten Apps. Letzteres wird mit macOS 15 noch einmal umständlicher, denn wie
kürzlich berichtet, entfernt Apple das Rechtsklick-Öffnen solcher Programme. Was während des Betatests dann wirklich für viele das Fass zum Überlaufen brachte, war die Frequenz der Nachfragen. "Wie damals in Vista!", war die genervte Feststellung zahlreicher Feedbacks.
Apple spricht von bewusster Umstellung, lenkt aber etwas einAuf Nachfrage hin bestätigte Apple, dass es eine gewollte Umstellung sei, fortan jede Woche und gleichzeitig nach jedem Neustart aktiv den Zugriff auf Displayinhalte (Screenreader, Screenshots oder Screencasts) erlauben zu müssen. Dauerhafte Aktivierung soll es nicht mehr geben, so das Unternehmen. Nach einigen ziemlich verärgerten Rückmeldungen und Berichten, unter anderem von
Sixcolors ("Apple’s permissions features are out of balance"), hatte Apple aber zumindest teilweise ein Einsehen.
Zwar bleibt man bei der Linie, keine Für-immer-Option mehr zu bieten, allerdings reduzierte Apple die Frequenz von Wochen- auf Monatstakt. Im Dialog befindet sich seit der letzten Sequoia-Beta der zusätzliche Button "für einen Monat" erlauben – was allerdings nicht den Kritikpunkt derer beseitigt, die genau wissen, was sie tun und nicht regelmäßig ihre Entscheidung erneut überprüfen lassen wollen. Die Anforderung, auch nach jedem Neustart aktiv werden zu müssen, ist zudem ersatzlos gestrichen.