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Billie Eilish-Doku bei Apple TV+: 25 Millionen US-Dollar für Exklusivrechte

Apple ist einem Bericht zufolge dazu bereit, 25 Millionen US-Dollar für eine Dokumentation über die Künstlerin Billie Eilish auszugeben. Die Vertragsverhandlungen über den bereits produzierten Doku-Film sollen momentan in der Abschlussphase sein, so The Hollywood Reporter. Das Unternehmen aus Cupertino möchte sich die Exklusivrechte für Apple TV+ sichern.


Exklusive Einblicke in der Welt der populären Künstlerin
Regie bei der Dokumentation führte R.J. Cutler („The War Room“). Die Produktion geschah in Zusammenarbeit mit Eilishs Plattenlabel Interscope Records. Das Budget für den Film lag laut Meldungen bei bis zu zwei Millionen US-Dollar. Über den genauen Inhalt ist bislang nichts bekannt. Höchstwahrscheinlich geht es hauptsächlich um den rasanten Aufstieg der 17-jährigen Musikerin, die im März ihr erfolgreiches Debütalbum „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ veröffentlichte. Cutler und sein Team begleiteten Eilish nicht nur bei Auftritten, sondern erhielten auch Einblick in ihre private Welt inklusive ihrer Familie.

Apple sicherte sich in der Vergangenheit bereits Dokumentationen populärer Künstler. Dazu gehören „The 1989 World Tour“ (Taylor Swift) und Songwriter (Ed Sheeran). Das Unternehmen veröffentlichte beide Dokumentationen seinerzeit über Apple Music.

Eilish räumt bei Apple Music Awards ab
Apple kürte die Singer-Songwriterin kürzlich im Rahmen der Apple Music Awards zur Künstlerin des Jahres. „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ war in diesem Jahr das meistgespielte Album bei Apple Music (und Spotify). Sowohl in den USA als auch in diversen europäischen Ländern kletterte das Werk auf den ersten Platz der Charts. Eilish erhielt von Apple zudem die Auszeichnungen „Album des Jahres“ und zusammen mit ihrem Bruder „Songwriter des Jahres“.

Kommentare

Bitsurfer09.12.19 14:38
Damit werden für AppleTV die neuen Kunden geködert. Billie Ellish ist doch nur für weibliche Teenies zwischen 6 und 16 interessant.
-4
strellson09.12.19 14:41
Bitsurfer
Damit werden für AppleTV die neuen Kunden geködert. Billie Ellish ist doch nur für weibliche Teenies zwischen 6 und 16 interessant.

Also ich kenne einige um 40jährige die Ellish auch hören. Sehr gut gemachter Indie-Pop und keine stumpfes Chartsgeballer.
+7
MacSquint
MacSquint09.12.19 14:44
Früher hat man ja Dokus über Musiker/Bands gemacht, die über viele Jahre/Jahrzehnte Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben.
Heute macht man das schon bei einem Popsternchen, das keine 2 Jahre in der Öffentlichkeit Beachtung fand und Menschen außerhalb der YouTube/Spotify Welt kaum bekannt ist...
Nun denn...Popmusiker haben heutzutage wohl auch schon so eine kurze Halbwertzeit wie eine iOS Version...
+5
moenchehof09.12.19 14:59
Früher hat man ja Dokus über Musiker/Bands gemacht, die über viele Jahre/Jahrzehnte Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben.
Heute macht man das schon bei einem Popsternchen, das keine 2 Jahre in der Öffentlichkeit Beachtung fand und Menschen außerhalb der YouTube/Spotify Welt kaum bekannt ist...

Der Output von Billie Eilish geht meiner Meinung schon sehr über den beliebiger, sogenannter Popsternchen hinaus. Ich als Musikliebhaber und Ü50 bin bereits auf sie aufmerksam geworden. Ich bin eher im Indie/Alternative Bereich unterwegs und nutze für die Musik weder YouTube noch Spotify.
Derart großartige Songs (und ich mag dieses Genre eigentlich eher nicht) mit 18 Jahren zu entwickeln ist schon ziemlich genial.
Auf Wikipedia sind ein paar interessante Zeilen über sie.
+7
deus-ex
deus-ex09.12.19 16:26
moenchehof
Früher hat man ja Dokus über Musiker/Bands gemacht, die über viele Jahre/Jahrzehnte Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben.
Heute macht man das schon bei einem Popsternchen, das keine 2 Jahre in der Öffentlichkeit Beachtung fand und Menschen außerhalb der YouTube/Spotify Welt kaum bekannt ist...

Der Output von Billie Eilish geht meiner Meinung schon sehr über den beliebiger, sogenannter Popsternchen hinaus. Ich als Musikliebhaber und Ü50 bin bereits auf sie aufmerksam geworden. Ich bin eher im Indie/Alternative Bereich unterwegs und nutze für die Musik weder YouTube noch Spotify.
Derart großartige Songs (und ich mag dieses Genre eigentlich eher nicht) mit 18 Jahren zu entwickeln ist schon ziemlich genial.
Auf Wikipedia sind ein paar interessante Zeilen über sie.

Man muss aber sagen das BE ohne tatkräftige Unterstützung ihres Bruders nicht da wäre wo sie jetzt ist, denn der schreibt und produziert die Songs.
+1
depeche101mode09.12.19 16:41
Also dass wir die erste Serie sein die ich mir nicht angucken werde, hätten Sie lieber mal Rammstein oder Nine Inch Nails nehmen sollen. O. k. die Geschmäcker sind verschieden. Aber so viel Geld dafür auszugeben finde ich etwas übertrieben.
-4
Bitsurfer09.12.19 17:19
Wenn die Doku 2 Stunden gehen soll, wie lange wäre dann eine Doku über Narada Michael Walden, Nile Rodgers, Marcus Miller, oder Lee Ritenour welcher alleine auf über 3000 Aufnahmen mitgespielt hat.
+1
fallen
fallen09.12.19 17:32
Ich bin nur hier um die Kommentare der alten Männer zu lesen.
+7
MacSquint
MacSquint09.12.19 18:15
fallen
Ich bin nur hier um die Kommentare der alten Männer zu lesen.

Die womöglich aufgrund größerer Lebenserfahrung und größeren musikalischen Horizonts eine andere Perspektive als die jungen naiven Hüpfer haben 😜
+1
Blofeld
Blofeld09.12.19 18:57
MacSquint
fallen
Ich bin nur hier um die Kommentare der alten Männer zu lesen.
Die womöglich aufgrund größerer Lebenserfahrung und größeren musikalischen Horizonts eine andere Perspektive als die jungen naiven Hüpfer haben 😜
du hast soeben @fallens Pointe voll bestätigt
+4
TorstenW09.12.19 19:01
strellson
Sehr gut gemachter Indie-Pop und keine stumpfes Chartsgeballer.
moenchehof
Der Output von Billie Eilish geht meiner Meinung schon sehr über den beliebiger, sogenannter Popsternchen hinaus. [...]
Derart großartige Songs (und ich mag dieses Genre eigentlich eher nicht) mit 18 Jahren zu entwickeln ist schon ziemlich genial.

Aus ehrlichem Interesse:
Was grenzt die Songs von Billie Eilish für euch von Popsongs anderer Leute ab?
+1
Weia
Weia10.12.19 02:28
Du meine Güte, was geht denn hier ab? So viel Ignoranz alter Männer in einem Thread?
Bitsurfer
Damit werden für AppleTV die neuen Kunden geködert. Billie Ellish ist doch nur für weibliche Teenies zwischen 6 und 16 interessant.
Hmmm … ich bin männlich, 61 und finde sie absolut umwerfend. Dass jemand das Lebensgefühl einer Epoche so sehr auf den Punkt bringen kann, das passiert alle Jubeljahre mal in der Popkultur.
MacSquint
Früher hat man ja Dokus über Musiker/Bands gemacht, die über viele Jahre/Jahrzehnte Spuren in der Musikwelt hinterlassen haben.
Du meinst so wie über die Beatles Anfang der 60er?
Heute macht man das schon bei einem Popsternchen, das keine 2 Jahre in der Öffentlichkeit Beachtung fand und Menschen außerhalb der YouTube/Spotify Welt kaum bekannt ist...
Popsternchen … oh Mann … Das ist eine fantastische Künstlerin. Du redest über sie wie Deine Großeltern (Eltern? ) vermutlich über die Rockmusik Anfang der 60er geredet haben – alles nur Geplärre von Langhaarigen.

BTW: Was bitte passiert denn künstlerisch noch Relevantes außerhalb von YouTube?
Nun denn...Popmusiker haben heutzutage wohl auch schon so eine kurze Halbwertzeit wie eine iOS Version...
Billie Ellish wird noch jeder erinnern, wenn sich an Dich niemand mehr erinnert …
Die womöglich aufgrund größerer Lebenserfahrung und größeren musikalischen Horizonts eine andere Perspektive als die jungen naiven Hüpfer haben 😜
Jaja, weswegen Mozart auch besser als Pink Floyd war im Auge der verständigen Alten. So richtig weit her kann es mit Deinem musikalischen Horizont bei einer derart grotesken Fehleinschätzung ja nicht her sein. Aber was die Lebenserfahrung betrifft – da zitiere ich gerne Janis Ian mit dem Song Stars, den sie 1974 im reifen Alter von 23 Jahren veröffentlich hat (auf ihrem 6. Album, seit sie 1967 mit 16 ihr erstes rausbgebracht hatte)

Some make it when they're young
Before the world has done its dirty job


Wer älter ist, hat mehr Erfahrung, ja. Aber für mancherlei Aktivitäten sind Enthusiasmus, grenzenlose Energie und eine unverstellte Perspektive von außen eben viel ausschlaggebender. Das, was Erwachsene nur allzu gern als Naivität abtun, ist in Wahrheit ein noch ungetrübter, nicht von den Banalitäten des Alltags abgeschliffener Blick.

Deswegen müssen Teenies freitags auf die Straße gehen, um den lebenserfahrenen Erwachsenen, die es voll vergeigt haben, zu Recht den Marsch zu blasen.

Seit die Medientechnologie ganz jungen Menschen eine Stimme verlieh und die Rockmusik geboren wurde, gab es das Phänomen, dass Teenies und Twens den Ausdruck einer Epoche kreierten.

Wenn Du nicht verstehst, dass Billie Eilish so ein Fall ist, dann bist Du entweder biologisch oder mental zu alt, um die Gegenwart noch zu verstehen.

Für diesen Fall darf ich Bob Dylan zitieren, ja immerhin ein Nobelpreisträger, der mit 20 ja schon ein Oldie war, als er loslegte:

Don't criticize what you can't understand
Your sons and your daughters are beyond your command
Your old road is rapidly aging
Please get out of the new one if you can't lend your hand
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+4
Weia
Weia10.12.19 04:01
TorstenW
Aus ehrlichem Interesse:
Was grenzt die Songs von Billie Eilish für euch von Popsongs anderer Leute ab?
Vielleicht kann ich das am besten im Kontrast erläutern.

2019 war aus meiner Sicht musikalisch ein ganz herausragendes Jahr. Ich beschränke mich hier mal auf drei für meine Ohren fantastische neue Bands, die interessante Gemeinsamkeiten haben: Billie Eilish (de facto ein Duo mit ihrem Bruder), The Warning (eine mexikanische Hardrock/Progrock-Band dreier Schwestern von 14 – 19) und Greta van Fleet (mit 19 – 22 Jahren die Senioren, drei Brüder aus den USA plus engem Freund als Drummer).

Die Gemeinsamkeiten sind offenkundig und bemerkenswert (ich verkneife mir jetzt aber jedwede soziologische Interpretation dieses Sachverhalts): Alle drei Gruppen entstanden unter Geschwistern, alle haben, inspiriert von medial vermittelter Rockmusik, extrem früh ernsthaft mit dem Musizieren begonnen, und alle drei haben sich ihre Fanbasis in YouTube aufgebaut. (Mir tut gerade des Genick weh vor lauter Kopfschütteln über MacSquints Bemerkung, Billie Eilish sei außerhalb von YouTube ja gar nicht bekannt gewesen – das ist so, als würde man sagen, die Beatles seien ja nur Radiohörern bekannt gewesen …)

Jetzt kommen die aufschlussreichen Unterschiede: Bei Greta van Fleet kommt unvermeidlich der Vergleich mit Led Zeppelin auf, so sehr speisen sich Musik und Auftreten aus dieser Zeit und dieser Musik. Dadurch sind sie zwar wegen mangelnder Originalität heftig umstritten, haben aber eine massive Fanbasis unter älteren (lebenserfahrenen ) Männern, die lobend hervorheben, dass hier endlich mal wieder „richtige, anspruchsvolle, handwerklich hervorragende“ Rockmusik mit „richtigen Instrumenten“ gemacht wird, nicht dieses „Popgedudel aus dem Computer, das kann ja jeder“. (Ich erinnere mich, dass meine Mutter sagte, so singen wie die Beatles könne sie auch …) Unter Rockfans alter Schule also wohl die Unumstrittensten, aber eben auch mit einem Originalitätsproblem. Wirklich eine Zeitreise; einer ihrer größten Hits heißt Flower Power …

Dann The Warning. Die sind genauso durch Rockmusik inspiriert wie Great van Fleet (Metallica, Muse, Pink Floyd und Rush sind große Vorbilder), alle hervorragende Instrumentalisten, die Ende 2018 ihre zweites Album, ein Konzeptalbum ( ) herausgebracht haben. Aber anders als Greta van Fleet schaffen sie es, aus ihren Einflüssen etwas ganz Eigenes, Unverwechselbares zu kreieren, kurze, scheinbar eingängige Songs, bei denen bei genauem Hinhören 60 Jahre Rockgeschichte so souverän wie subtil verwoben sind. Eben noch ein eingängiger Refrain im Satzgesang, dann plötzlich eine Instrumentalpassage, die nach Yes klingt …). The Warning haben ebenfalls viele Fans zwischen 40 und 60, nur mit ihrer eigenständigeren Musik in absoluten Zahlen eben bislang weniger als Greta van Fleet.

Thematisch – auch das konveniert den 40- bis 60Jährigen – sind Greta van Fleet und The Warning beide sehr „erwachsen“. Greta van Fleet bezieht sich mit Love, Peace and Unity explizit auf die Hippie-Epoche und gesellschaftliche Aspekte, und The Warning tut das ebenso mit Songs wie 21st Century Blood; ihr Konzeptalbum handelt von einer Frau, die aufgrund unerfüllter Liebe in eine Psychose abgleitet. Alles andere als Teenie-Themen, also.

Und das ist nun ein bemerkenswerter Unterschied zu Billie Eilish, deren Lieder thematisch in der Tat viel mehr um typische Teenie-Themen kreisen. Sie singt von dem Gefühl der Leere, wenn man allein von der überdrehten Party nach Hause kommt, dem Kummer, wenn einen der Schwarm nicht zurückliebt, der Frage, wie man es mit Drogen halten sollte (Antwort: absolut keine nehmen, ist nur Selbstbetrug).

Aber wie sie das singt, das ist so noch nie dagewesen und hat etwas Hypnotisches an sich. Mit der Abgeklärtheit und Aufgeklärtheit der ersten mit voller Selbstverständlichkeit mit dem Internet und einer dessen Modernisierungsdruck kaum standhaltenden Gesellschaft aufgewachsenen Generation sinniert sie darüber, dass sie es leichter ertragen könnte, wenn der umschwärmte Junge sie abweist, wenn er gay wäre und sich daher lediglich aufgrund seiner sexual orientation nicht für sie interessieren würde, statt spezifisch sie zurückzuweisen. Wenn sie über die innere Leere nach der Party nachdenkt, wird sie zu ihrer eigenen Psychoanalytikerin. Und ihre Todesfantasien – I wanna end me – gipfeln in der ihrem Erstlingsalbum den Titel gebenden Frage When we all fall asleep, where do we go?

Ja, das sind Fragen, die Teenies bewegen (für viele der wirklich großen Fragen gilt das), aber bei näherem Hinhören von einer assoziativen Tiefgründigkeit, die ich nur von ganz wenigen Texten kenne.

Und die Musik spiegelt das perfekt. So gut wie alles elektronisch, also überhaupt nichts für die Fans des virtuosen Rockers, der Handarbeit leistet. Aber eben nur beim allerersten Hinhören Teenie-Pop. Das ist nur das Klangmaterial, dessen sich die minimalistisch reduzierte Musik bedient. Dahinter findet sich ein feines Gespinst von Anklängen an Jazz und Avantgarde.

Das ist eine tieftraurige, todernste, melancholische Musik, die ins Herz einer ganzen Generation trifft.

Vielleicht das beste Beispiel, um sich selbst ein Bild zu machen: When the Party’s over in einer Live-Version auf dem Reading-Festival dieses Jahr.

Das ist das Lied, wo sie innerlich leer von einer Party nach Hause kommt und sinniert And I could lie, say I like it like that, like it like that. Wie bei der Mehrzahl ihrer Lieder ist die Instrumentalbegleitung extrem minimalistisch, ohne ihren Gesang würde das Lied zu nichts zerbröseln. Was im Umkehrschluss heißt, dass das gesamte Lied nur von diesem Gesang einer 17-jährigen getragen wird. Und der ist so minimalistisch wie die Musik, der inneren Leere und Traurigkeit entsprechend teilweise mehr gehaucht als gesungen, aufs Äußerste zurückgenommen und zerbrechlich.

Und mit dieser Musik, mit dieser Stille schlägt sie ein Publikum von über 10.000 Zuhörern in der gleißenden Sonne vollkommen in ihren Bann. Das muss man erst einmal schaffen. Musik spielt eine riesige Rolle in meinem Leben und ich habe schon sehr viel gesehen und gehört, von Bach über Wagner und Schönberg zu Yes und Radiohead. Aber so etwas habe ich zuvor noch nie erlebt. Noch nie.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+4
marco m.
marco m.10.12.19 04:31
Sorry, Weia, aber da zieht es mir die Schuhe aus.
Aber nur meine Ansicht.
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
-2
Weia
Weia10.12.19 04:34
marco m.
Sorry, Weia, aber da zieht es mir die Schuhe aus.
Ist das um diese Tages-(Nacht-)Zeit nicht ganz praktisch?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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uuhh10.12.19 09:39
Weia: Danke, sehr spannend und extra vielen Dank für die ausführliche Darlegung! Von den drei genannten Beispielen *mag* ich 2 nicht, aber das ist ja eben nicht der Punkt...
Als Vater einer 18jährigen Tochter finde ich es interessant zu beobachten, wie sich ihr Musikgeschmack entwickelt, und vergleiche das gerne mit dem meiner Frau und meinem. Wann fanden wir was wichtig, wie geht es uns heute damit? Und ich versuche auch bis heute, das berühmte "offene Ohr" zu behalten - und entdecke ständig absolut großartige neue Sachen, in fast allen Stilrichtungen.
Gleichzeitig merke ich, dass mein/unser Anteil an Klassik (eher Barock) bis zum Bebop/Cool Jazz ständig zunimmt. Überraschung: Damit bin ich aufgewachsen...

Und noch ein Lesehinweis zu einer Studie für alle, die immer die Musik von früher besser fanden: "Musikalische Prägung ist eine Frage des Alters"
0
Hot Mac
Hot Mac10.12.19 11:04
Mir gefällt »Bad Guy« ziemlich gut und ich bin noch 47.
Für gewöhnlich höre ich eher »anspruchsvollere« Musik.
Dennoch sollte man(n) für alles offen sein und bleiben.

Meine Tochter beschallt seit Jahren den gesamten Häuserblock mit Mucke von John Mayer – da wird einem speiübel.
Neulich habe ich über mich selbst lachen müssen, als ich, in Gedanken versunken, »Gravity« auf der Gitarre spielte.

Was gefällt denn Frauen (jeglichen Alters) an John Mayer?
Vielleicht sollte ich mich, wenn ich mal einsam bin, nur mit meiner Gitarre bekleidet, auf die Dach­ter­ras­se begeben und einen John Mayer Song spielen.
Wahrscheinlich locke ich damit nur Frauen in Uniform an und muss die Nacht mit Männern verbringen, die schon lange keine Frau mehr hatten ...
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Weia
Weia10.12.19 12:09
uuhh
Von den drei genannten Beispielen *mag* ich 2 nicht, aber das ist ja eben nicht der Punkt...
Jetzt bin ich natürlich ziemlich neugierig, wer die/der ist, die/den Du magst …
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Weia
Weia10.12.19 12:12
Hot Mac
Vielleicht sollte ich mich, wenn ich mal einsam bin, nur mit meiner Gitarre bekleidet, auf die Dach­ter­ras­se begeben und einen John Mayer Song spielen.
Wahrscheinlich locke ich damit nur Frauen in Uniform an und muss die Nacht mit Männern verbringen, die schon lange keine Frau mehr hatten ...
Oder Du wirst die nächste YouTube-Sensation. Sollte das geschehen, vergiss Deine alten Kumpels auf MacTechNews bitte nicht ganz.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+1
Hot Mac
Hot Mac10.12.19 14:24
Wie könnte ich Euch vergessen?!

Für einen Gig auf der Dach­ter­ras­se ist es mir heute zu kalt.
Niemand will mich Uku­le­le spielen sehen.
+1
MacSquint
MacSquint10.12.19 16:01
Haha - ich hoffe, nach deinem Wutausbruch mit ständiger Entwertung meiner Person geht es dir jetzt besser.
Soll ja gesünder sein, wenn man es rauslässt.
Den „Liveausschnitt“ finde ich übrigens putzig. Kommt 95% aus der Dose...
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Weia
Weia10.12.19 16:59
MacSquint
Haha - ich hoffe, nach deinem Wutausbruch mit ständiger Entwertung meiner Person geht es dir jetzt besser.
Solltest Du dich auf mich beziehen – das nennst Du einen Wutausbruch? Das war eher ein flammendes Plädoyer für Kunst im allgemeinen und Rockmusik bzw. genereller aus Jugendkulturen entstehende Musik im besonderen.

Dass ich mich dabei argumentativ scharf gegen die wende, die das Ewiggestrige lobpreisen, das musst Du schon aushalten – Du bist doch so erwachsen und lebenserfahren und hast einen viel weiteren Horizont als die naiven Jugendlichen, da sollte das doch kein Problem sein. Und ich habe zu Dir nichts gesagt, was auch nur annähernd an das Maß von Verunglimpfung heranreicht, das Popsternchen inkludiert. Wie man in den Wald hineinruft …
Den „Liveausschnitt“ finde ich übrigens putzig. Kommt 95% aus der Dose...
Aha. Du kennst Dich ja aus. Welche 95% sollen das denn sein, die Soundeffekte im Hintergrund? Das Stück ist im Wesentlichen Stimme und Solopiano, da macht diese naserümpfende Vorhaltung nun ganz besonders wenig Sinn – bei anderen Stücken auf dem Konzert gibt es vielleicht mehr Zuspielungen, aber ausgerechnet bei dem?

Doch ganz abgesehen davon, das Argument ist grundsätzlich banausenhaft, das Pendant zur Diskussion unter Opernliebhabern, ob der Tenor nun das hohe C getroffen hat oder nicht. Kunst hat nichts mit Kunsthandwerk zu tun, es ist vollkommen gleichgültig, wie der Ausdruck erzeugt wurde, der erzeugt wurde. Es kommt nur auf den Ausdruck selbst an.

Wenn Du bestaunen willst, wie Menschen im öffentlichen Raum schwierige Kunststückchen vollbringen, guck’ Sportschau … Mit Kunst hat das nichts zu tun.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Hot Mac
Hot Mac10.12.19 17:38
Vor einigen Tagen hat sich mein ältester Sohn (17) nach meinem Lieb­lings­lied erkundigt.
Da habe ich echt lange nachdenken müssen.

Wie schaut das denn bei Euch aus?
Bei welchen Songs gehen Eure Herzen auf?

Hierfür müsste man eigentlich einen neuen Thread eröffnen ...
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Weia
Weia10.12.19 17:42
Hot Mac
Bei welchen Songs gehen Eure Herzen auf?

Hierfür müsste man eigentlich einen neuen Thread eröffnen ...
Stimmt. Und ehrlich gesagt, einen fände ich fast unmöglich. Vielleicht 5 oder 10?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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TorstenW10.12.19 17:43
Danke dir Weia für deinen ausführlichen Kommentar.
Ich empfand das als sehr aufschlussreich.
Für mich ist es immer interessant zu hören, was andere Leute an Musik fasziniert.
Ich bin jetzt nicht der große Radiohörer und aktuelle Charts erreichen mich eher mit großer Verspätung. Mein Interesse ist da auch eher gering.
Aber der Name Billie Eilish tauchte nun öfter in meinem Umfeld auf und ich hab in ein paar Songs reingehört und bin da ziemlich auf deiner Linie, wenn auch als studierter Musiker möglicherweise mit etwas anderen Ohren.
Wenn du z.B. von Jazz und Avantgarde redest, würde ich dir da bei den Liedern, die ich gehört habe, eher nicht zustimmen wollen. Da gab es keinerlei Jazz-Harmonik, Tensions, überhaupt keine Improvisation, etc, also das kann ich schwer nachvollziehen.
Auch der Begriff der musikalischen Avantgarde.. da bin ich bei Dingen wie dem Abschied von Tonalität, bei aleatorischen Verfahren und Aufbruch von musikalischen Strukturen. Da ist Billie Eilish dann doch weit von weg.
Für mich ist es Popmusik, die sich zeitweilig an anderen Genres bedient: Sei es Dance, Techno etc. Aber das ist etwas, das gefühlt seit Jahren passiert.
Für mich wirklich der größte Unterschied zu anderer Popmusik ist die Art der Produktion: Quasi alle Instrumente kommen aus dem Computer, alles ist absolut in Time und rückt dadurch in den Hintergrund. Oben drüber bleibt nur die absolut in den Fokus gerückte Stimme, die mich ein wenig an das Erinnert, was man als ASMR kennt: Extrem nah am Mikro aufgenommen (sieht man auch in dem Live-Video von dir, dass sie quasi mit den Lippen am Mikro klebt) und oftmals weniger gesungen, als gehaucht und gesprochen. Man hört viele Atemgeräusche, teilweise selbst die Lippen schließen etc. Das hätte man vor einigen Jahren noch als "schlechte Aufnahmetechnik" deklariert, weil man in den Studios alle Arten von Nebengeräuschen extra vermeiden wollte.
Da hat Billie Eilish auf jeden Fall Wiedererkennungswert.
Aber ansonsten habe ich persönlich jetzt nicht viel gefunden, was an der Musik nun besonders sein sollte. Die Themen sind, wie du schon sagtest eher typische Teenie-Themen, die Texte sind jetzt auch eher gerade heraus, statt hintergründig und musikalisch bewegen wir uns auch auf jeden Fall im Bereich der "4-Chord-Popmusik".
Aber gut auch immer solch andere Eindrücke zu bekommen!
+2
Hot Mac
Hot Mac10.12.19 17:45
Weia
Hot Mac
Bei welchen Songs gehen Eure Herzen auf?

Hierfür müsste man eigentlich einen neuen Thread eröffnen ...
Stimmt. Und ehrlich gesagt, einen fände ich fast unmöglich. Vielleicht 5 oder 10?
Hast recht, ein einziger Song reicht wohl nicht aus, um die Gefühle, die man in einem einzigen Leben gefühlt hat, zu beschreiben.
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Weia
Weia10.12.19 17:48
Hot Mac
Hast recht, ein Song reicht wohl nicht aus, um ein Leben zu beschreiben.
Es wäre vor allem „unfair“. Heute wäre es bei mir nach langem Nachdenken Lied X, aber morgen vielleicht nach ebenso langem Nachdenken Lied Y. Die Lieder können aber nix dafür, wie es mir im Augenblick geht …
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Hot Mac
Hot Mac10.12.19 17:52
Hab’s soeben korrigiert, aber Du bist immer so schnell.
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Weia
Weia10.12.19 18:30
TorstenW
Aber der Name Billie Eilish tauchte nun öfter in meinem Umfeld auf und ich hab in ein paar Songs reingehört und bin da ziemlich auf deiner Linie, wenn auch als studierter Musiker möglicherweise mit etwas anderen Ohren.
Ja, diese Einwände verstehe ich aus Deiner Warte, es handelt sich da bei mir eher um assoziierte, atmosphärische Spurenelemente als manifeste Techniken. (Ich bräuchte etwas Zeit, um die Stellen zu suchen, die solche Assoziationen bei mir ausgelöst haben.) Natürlich ist When the Party’s over nicht Pierrot Lunaire.

Aber andererseits finde ich genau diesen Minimalismus so faszinierend, dass impressionistisch dahingetupfte Spurenelemente reichen, um diese Musik so (in meiner Wahrnehmung) unterscheidbar und treffsicher zu machen.

Mit wenigen Mitteln viel zu erreichen ist aus meiner Sicht gerade ein Merkmal gelungener Kunst.
Man hört viele Atemgeräusche, teilweise selbst die Lippen schließen etc. Das hätte man vor einigen Jahren noch als "schlechte Aufnahmetechnik" deklariert, weil man in den Studios alle Arten von Nebengeräuschen extra vermeiden wollte.
Ist das nicht spätestens seit Tori Amos Anfang der 90er ein beliebtes Stilmittel für Authentizität und Expressivität? (Bono Vox hat schon in den 80ern bisweilen lustvoll geatmet …)
Da hat Billie Eilish auf jeden Fall Wiedererkennungswert.
Es passt bei ihr glaube ich gut zu der Ausstrahlung als Post-Rock-Antistar insgesamt. Bislang ist ihr der Ruhm erstaunlich gar nicht zu Kopf gestiegen, und sie verweigert sich konsequent der kulturindustriellen Erwartungshaltung, dass eine 17-jährige natürlich auch und vor allem sexy sein muss. (Klar kann man auch das wieder als geschickte PR beargwöhnen, wenn man denn will, ist aber nicht mein Eindruck.)
Aber ansonsten habe ich persönlich jetzt nicht viel gefunden, was an der Musik nun besonders sein sollte.
Mal dahingestellt, mit welchen musikalischen Mitteln sie das erreicht: Fällt Dir irgendjemand anderes ein, der es geschafft hat, mit einem ganz behutsamen Lied für Stimme und Piano ein Stadion in seinen Bann zu ziehen? Dafür brauchte es ehedem Brachialsounds von Led Zeppelin, ausgebuffte Profis wie die Stones oder Arenahymnen von U2 oder Coldplay, allesamt fett instrumentiert und mit großer Geste vorgetragen. Nichts davon hat Billie Eilish, sie sitzt einfach auf einem Stuhl und singt (und ich finde ihre introspektiven Texte auch reflektierter/eindrucksvoller als Du).

Falls Dir niemand einfällt: Das wäre dann eine spannende Frage für Musikwissenschaftler und Musiksoziologen, wie ihr das gelingt.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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Weia
Weia10.12.19 18:40
TorstenW
Aber ansonsten habe ich persönlich jetzt nicht viel gefunden, was an der Musik nun besonders sein sollte.
Noch eine kurze Ergänzung:

Als ich im Frühjahr das erste Mal auf diese Musik stieß, habe ich sie selbst auch unter schon besser als der Durchschnitt, aber jetzt auch nix Besonderes abgelegt. Und dann begann die Musik plötzlich, einen Langzeiteffekt zu entfalten …

Darf ich fragen, in was für einem Genre Du als Musiker tätig bist?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
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